Eiszeit startet wieder und: Alle jagen Red Bulls Salzburg. Konkurrenz hat aufgerüstet.
Nach der Rekordsaison mit über 600.000 Zuschauern startet am Donnerstag (19:15 Uhr) die Erste Bank Eishockey Liga mit einem alten Top-Favoriten, aber vielen Neuerungen in die Saison 2006/07. Vize-Meister Red Bulls Salzburg, das zur Eröffnung Meister VSV empfängt, ist der große Gejagte einer Liga, die von vielen Trainern als die beste und ausgeglichendste seit Jahren gesehen wird. Die Spieler müssen sich aber nicht nur auf eine harte Saison mit 56 statt 48 Spielen im Grunddurchgang einstellen, sondern auch auf einen neuen Gegner (Jesenice) und einigen Regel-Änderungen.
Für Salzburg zählt nur Meistertitel
"Wir haben eine stärkere Mannschaft als letztes Jahr und daher eine hohe Zielsetzung. Aber auch alle anderen haben sich verstärkt", meinte Red Bulls-Cheftrainer Hardy Nilsson. "Wir wollen im April als Meister dastehen, aber das erste Ziel ist das Playoff", meinte der Schwede, der im Vorjahr ebenfalls eine favorisierte Mannschaft aufs Eis geführt hatte, im Finale aber mit 2:4-Siegen gegen die Villacher Adler unterlag. Mit dem ehemaligen NHL-Torhüter Reinhard Divis und Österreichs besten Center, Thomas Koch, haben sich die Salzburger aber hochkarätig verstärkt.
Meister wieder stark
Die Villacher unter ihrem Meistermacher Greg Holst gelten wieder als heißester Herausforderer. "Heuer wird es noch schwieriger, vorne mitzuspielen. Salzburg, Linz, Vienna und der KAC sind stärker geworden. Aber die Ziele sind sehr hoch. Ich bin hier, um zu gewinnen. Und sonst nix", betont Holst, der mit einem nur gering veränderten Team in die Saison startet.
Caps wollen ins Playoff
Die Vienna Capitals unter ÖEHV-Teamchef Jim Boni, Meister 2005, haben sich wieder das Finale zum Ziel gesetzt, Rekordmeister KAC will nach dem Verpassen des Playoffs in der Vorsaison wieder vorne mitspielen. "Die Liga ist noch stärker und ausgeglichener, aber wir wollen wieder ins Playoff", gab Kevin Primeau vor. Liwest Linz hat sich mit einigen österreichischen Teamspielern verstärkt, aber unter anderem Star-Torhüter Pavel Nestak und Teamverteidiger Robert Lukas verloren. Co-Trainer Gert Kompain gab sich am Dienstag dennoch äußert optimistisch. "Ich glaube, die besseren Österreicher werden die Liga entscheiden. Und die haben wir."
Graz stärker, Innsbruck schwächer
Auch das Vorjahres-Schlusslicht Graz 99ers, das sechs neue Legionäre geholt hat, will diesmal ein Wort im Kampf um die vier Playoff-Plätze mitreden. Halbfinalist HC TWK Innsbruck, das drei Kanadier, Andi Pusnik, Martin Hohenberger und Raimund Divis abgab, wird heuer nicht ganz so stark eingeschätzt, auch der in der Vorbereitung wenig erfolgreiche HC Jesenice wird es schwer haben.
Chancen für junge Österreicher
Jesenice stockt als achter Klub die Liga auf und sorgt für ein noch intensiveres Programm. Im Grunddurchgang stehen pro Klub acht Spiele mehr auf dem Programm, in regulären Wochen sind drei Partien zu bestehen. "Das ist eine große Herausforderung. Aber es werden mehr junge Spieler spielen, weil man mit vier Linien spielen muss", glaubt Capitals-Trainer Jim Boni. Das soll aber erst der erste Schritt gewesen sein, wie Liga-Präsident Karl Nedwed sagt. "Auf Dauer können wir nicht mit sieben oder acht Vereinen spielen. Auf Dauer müssen wir auf zehn kommen", sagte er anlässlich der Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz am Dienstag in Wien.
Neue Regeln
Auch auf die Regel-Änderungen gilt es, sich einzustellen. Vor allem die von der NHL übernommene Null-Toleranz-Politik bei Halten, Haken und Behinderung soll das Spiel schneller und attraktiver machen. "Es ist ein anderes Hockey. Man muss sich schnell darauf einstellen", meint Innsbrucks Coach Alan Haworth. "Für einige Spieler wird das sehr schwierig", glaubt KAC-Trainer Kevin Primeau. " Was die Spieler schon in der Kindheit gelernt haben, dürfen sie jetzt nicht mehr", so der Kanadier. Das gilt aber auch für die Schiedsrichter, die die neuen Regeln einheitlich exekutieren sollen.