Bullen aus Salzburg verloren den Showdown um die Meisterschaft vor eigenem Publikum.
Die Geschichte hat sich wiederholt. Red Bull Salzburg ist der Titel in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) wie bereits 2014 an den HCB Südtirol entglitten. Die favorisierten Salzburger mussten sich dem Außenseiter aus Bozen am Freitagabend in einem packenden siebenten Finalspiel zu Hause mit 2:3 (0:2,0:1,2:0) geschlagen geben. Die "best of seven"-Serie ging mit 4:3 an Bozen.
Bereits vor vier Jahren waren die Salzburger im EBEL-Finale in einem Entscheidungsspiel daheim mit 2:3 an den Südtirolern gescheitert, damals in der Verlängerung. Auch diesmal verließen die Bullen das Eis im ausverkauften Volksgarten mit hängenden Köpfen. Ihren achten österreichischen Meistertitel hatten sie sich bereits durch den Finaleinzug in der grenzüberschreitendenden Liga gesichert. Der siebente in der EBEL, der erste seit 2016, lässt weiter auf sich warten.
Bozen glänzte mit Effizienz
Bozen glänzte vor 3.400 Zuschauern in Salzburg mit großer Effizienz. Der Underdog ging durch einen Doppelschlag im ersten Drittel in Führung. Erst profitierte Dominic Monardo von einer Unsicherheit von Salzburg-Goalie Bernhard Starkbaum, der die Scheibe vergeblich hinter sich suchte, und staubte zum 1:0 ab (14.). Keine Minute später legte Bozens Topscorer Chris DeSousa mit einem Hechtsprung nach (15.).
Die Statistik sprach mit 32:15 Torschüssen klar für Salzburg. Die Südtiroler machten durch Luca Frigo, der nach einem Gegenstoß ins kurze Eck traf, aber auch den nächsten Treffer (26.). Die Salzburger mussten zusehends mehr Risiko nehmen, das eröffnete Bozen Konterchancen. Salzburg nutzte die Gelegenheiten nicht ausreichend. Die Bullen, die erneut auf den am Innenband verletzten Thomas Raffl verzichten mussten, blieben in sieben Powerplays ohne Treffer.
Salzburg erzielte noch zwei Tore
Im Schlussdrittel drängten die Salzburger zwar zusehends, die Bemühungen wurden aber erst durch ein Tor von Layne Viveiros in der 55. Minute belohnt. Das Hausherren schöpften Hoffnung, ein ebenfalls von Rob Schremp vorbereiteter Schlagschuss von Peter Mueller zum 2:3 brachte den Volksgarten im Finish noch einmal zum kochen (59.).
Das erste EBEL-Entscheidungsspiel seit 2014 ging in ein Herzschlagfinale, in den ausständigen 87 Sekunden gelang dem Team von Greg Poss aber kein Tor mehr. Die Salzburger hätten zu gerne erstmals seit 2007 in der eigenen Halle die EBEL-Trophäe gewonnen. Nun mussten die Bullen erneut den Südtirolern beim Jubeln zusehen.
2014 hatte Bozen in der Premierensaison in der EBEL auf Anhieb den Titel geholt. Vier Jahre später folgte sensationell Streich Nummer zwei. Ende November, bei der Amtsübernahme von Trainer Kai Suikkanen, waren die Südtiroler noch Tabellenletzter, am abschließenden Spieltag der Zwischenrunde schaffte man es als Achter gerade noch ins Play-off. Dort avancierten die "Füchse" gegen den KAC, die Vienna Capitals und schließlich Salzburg zum Riesentöter.
Der zweite EBEL-Triumph ist Bozens vierter Erfolg in einer grenzübergreifenden Liga mit Österreich. Einem Titel in der Alpenliga 1993/94 war im Jahr darauf noch einer im Nachfolgebewerb Euroliga gefolgt.
Ergebnis der Eishockey-Finalserie:
Ergebnis der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) vom Freitag - Finale ("best of seven"), 7. und entscheidendes Spiel:
EC Red Bull Salzburg - HCB Südtirol 2:3 (0:2,0:1,2:0) . Salzburg, Volksgartenarena, 3.400 Zuschauer (ausverkauft). Tore: L. Viveiros (55.), Mueller (59.) bzw. Monardo (14.), DeSousa (15.), Frigo (26.). Strafminuten: 4 bzw. 14
Endstand in der Serie: 3:4 - HCB Südtirol zum zweiten Mal nach 2014 EBEL-Champion. Alle Spielergebnisse in der Finalserie aus Sicht von Salzburg: 1:2 (h), 3:0 (h), 2:4 (a), 6:3 (a), 6:5 n.V. (h), 3:6 (a), 2:3 (h)