Nationalteam

Brückler sucht Glück in Russland

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Österreichs Nr. 1 im Tor spielt ab nächster Saison in der russischen KHL.

"Für jede Mannschaft ist die Torhüterleistung ein Schlüssel", erklärte Österreichs Eishockey-Teamchef Lars Bergström vor der WM ab Freitag in der Schweiz. Das ÖEHV-Team startet mit zwei Torhüter-Legionären aus Skandinavien in das Turnier, die allerdings beide in Manko haben: Fehlende Spielpraxis in Frühjahr.

Flucht aus Espoo
Bernd Brückler war beim finnischen Club Espoo Blues seit Februar nur noch zu einem Einsatz gekommen und wechselt nun zu Nischni Nowgorod. Der Steirer gab gegenüber der "Kleine Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) bekannt, dass er in die russische KHL wechselt, der wohl zweitstärksten Liga nach der NHL. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag bei Nischni Nowgorod. Jürgen Penker, der zweite Torhüter mit WM-Erfahrung, war beim schwedischen Verein Rögle BK im Play-off und damit seit Ende Februar ebenfalls nur Zuschauer.

Teamchef Bergström wollte sich vor der WM nicht auf eine Nummer eins festlegen, bei den Länderspielen in Grenoble bekam jeder Torhüter ein Spiel. In den jüngsten Turnieren war jedenfalls Brückler der Einser-Torhüter, der gestand: "Ich habe wenig Spielpraxis. Im Training merkt man das nicht so, aber natürlich fehlen die Spielsituationen."

Frisch und hungrig
Beim umfangreichen Play-off-Programm war er oft nur mit dem Tormanntrainer auf dem Eis. Das hieß intensives Training, aber keine 1-gegen-1-Situation, kein Powerplay, keine Unterzahl, kein Getümmel vor dem Tor. "Positiv ist, dass ich frisch und hungrig bin", fand er aber auch einen Pluspunkt. Der Abschied aus Espoo, wohin er im Jänner 2006 aus Amerika gewechselt ist, war längst beschlossene Sache. "Die schwerste Zeit ist vorbei, das hier ist jetzt ein Bonus. Ich bin froh, dass ich noch nicht im Urlaub bin", sagte der 27-Jährige.

Bei den Blues hat er sich einen guten Namen gemacht, Vize-Meistertitel und Einzug ins Halbfinale der Champions-League im Jahr 2008 sprechen für sich. In der abgelaufenen Saison allerdings vollzogen die Blues den Wechsel zum 20-jährigen, 2,01 m großen finnischen Torhüterriesen Mikko Koskinen. "Die Situation bei Espoo war nicht einfach. Sie haben gesagt, dass sie einen guten Jungen haben, dass meine Zeit vorbei ist, dass das eine langfristige Entscheidung ist", so Brückler, der schon im Jänner knapp vor einem Transfer stand. "Aber ich bin nicht glücklich mit einigen Entscheidungen, dass sie vier Legionäre geholt haben und nur drei spielen durften, das haben sie keinem gesagt".

In Finnland viel gelernt
Dennoch will er die Zeit in Finnland nicht missen. "Ich habe viel gelernt in einer Top-Liga und in der Champions League, das kann sonst kein Österreicher sagen. Ich bin froh, was ich dort gelernt habe. Und sie haben gesagt, dass sie schätzen, was ich geleistet habe", resümiert der Teamtorhüter.

Konzentration auf Nationalteam
Nachdem seine Zukunft nun geklärt ist, kann er sich ganz auf das ÖEHV-Team konzentrieren, mit dem er sich in der A-Gruppe halten will. "Wir müssen realistisch bleiben, wir wollen den Klassenerhalt schaffen. Das muss das erste Ziel sein, aber man weiß nie, wenn wir eine gute Vorrunde spielen, können wir uns ein höheres Ziel stecken", erklärte Brückler.

Auf ihn wird wohl viel Arbeit zukommen. "Im Unterschied zur finnischen Liga sind die WM-Teams mit 10 oder 12 oder 20 NHL-Spielern noch zwei Klassen höher. Bei der WM haben alle Spieler Qualität, sie müssen nicht die schweren Schüsse nehmen, sondern die mit Qualität. Das müssen wir unterbinden. Der andere Schlüssel wird die Disziplin sein", analysierte der Steirer, der weiß: "Für Schweden und USA ist das Österreich-Spiel ein Pflichtsieg, jeder geht rein und sagt, das gewinnen wir."

Keine Ausreden
Den vielen Spielern aus der NHL und der KHL oder der schwedischen Elitserien stellt Österreich eine junge Mannschaft mit sieben WM-Neulingen im noch erweiterten Kader entgegen. "Wir müssen das positiv sehen, dass die jungen Elan haben. Es gibt keine Ausreden, dass einige fehlen", betonte Brückler.

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