10 Jahre Red Bull im Eishockey mit (inter)nationalen Titeln gekrönt.
Fast 30 Jahre haben die Salzburger Eishockey-Fans auf den ersten Meistertitel warten müssen, mittlerweile sind Erfolge und Titel dank millionenschwerer Unterstützung durch Red Bull schon üblich. Denn seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2000 ging es mit dem Salzburger Eishockey steil bergauf. In den vergangenen fünf Jahren stand RB Salzburg stets im Finale, am Dienstag bestätigte die Mannschaft von Trainer Pierre Page ihre Vormachtstellung mit dem dritten Meistertitel nach 2007 und 2008. Dazu kam in dieser Saison auch der Triumph im Continental-Cup.
Einmalige Saison steht an
Für den Getränkekonzern soll das nur
der Auftakt für eine einmalige Saison sein. Die Fußballer von Red Bull
Salzburg führen die Bundesliga-Tabelle überlegen an, in der Formel 1 gelten
die RB6 von Sebastian Vettel und Mark Webber als die schnellsten im Feld.
Ein Red-Bull-Triple aus Formel 1, Fußball und Eishockey ist durchaus
realistisch.
Andere Sparten sollen nachziehen
Die Eishockey-Cracks haben den
Anfang gemacht. Nicht nur bei der erhofften Titelsammlung 2010. Eishockey
war die erste Sportart außerhalb des Bereichs Fun- und Extremsport, bei der
Red Bull einstieg. Bereits 1988 war Firmenchef Dietrich Mateschitz als
Gönner dabei, ab 2000 engagierte er sich als Sponsor und blieb dabei. Den
Fußballclub SV Salzburg übernahm Red Bull erst fünf Jahre später (April
2005).
Stetiger Aufstieg
In der Saison 2000/01 holte man den
Oberliga-Titel. Nach drei Jahren in der Nationalliga mit dem Titel 2003/04
folgte der Einstieg in die oberste Spielklasse (2004/05), allerdings auch
nur der siebente und letzte Platz. Daraufhin wurde der schwedische
Startrainer Hardy Nilsson sowie etliche österreichische Stars und Legionäre
verpflichtet, darunter Teamkapitän Dieter Kalt, die US-Heimkehrer Andre
Lakos und Matthias Trattnig, sowie Rekord-Nationalspieler Martin Ulrich.
Der angestrebte und von vielen Experten vorausgesagte Meistertitel glückte 2005/06 aber noch nicht, der Villacher SV entschied das Finale für sich. Salzburg verstärkte sich daraufhin weiter. Der ehemalige NHL-Torhüter Reinhard Divis und Österreichs bester Center, Thomas Koch, wurden Rote Bullen. Mit dieser "Starformation" glückte der Titelgewinn in beeindruckender Manier.
Rund 30 Jahre hatten die Salzburger Fans darauf gewartet. Vielversprechende "Versuche" Ende der 70er und dann Ende der 80er Jahre führten nicht zum Erfolg. Der damalige HC Salzburg belegte beim ersten Antreten in der höchsten Spielklasse 1977/1978 Rang drei. Zehn Jahre später begab sich der SEC auf Titeljagd, es reichte aber nicht zu Salzburgs erstem Meistertitel. Die schlechte wirtschaftliche Situation erzwang daraufhin sogar den Abstieg des SEC. Davon ist in der Red-Bull-Ära keine Rede mehr.
Page baut Dynastie auf
Trotz des ersten Titels gab es 2007 einen
Wechsel bei der sportlichen Leitung. Der Kanadier Pierre Page, der insgesamt
13 Saisonen in der NHL tätig war, wurde als Trainer engagiert. Unter Page
spielte die teuerste Mannschaft der Liga stets an der Spitze, 2008 folgte
der zweite Titel, 2009 mussten sich die Salzburger dem KAC geschlagen geben,
ehe sie heuer wieder auf Platz eins zurückkehrten.
Doch national ist Red Bull längst zu wenig. Der Club hat ein Vorbereitungsturnier ins Leben gerufen (Red Bull Salute), an dem europäische Top-Clubs und sogar ein NHL-Club (Los Angeles Kings) teilgenommen haben. Heuer wird dies zur "European Trophy" und auf 18 Teams aus sieben Nationen ausgebaut. Mit dem Continental-Cup hat Salzburg als zweite österreichische Mannschaft einen Europacup-Bewerb gewonnen, die erhoffte Teilnahme an der Champions League allerdings fiel der Absage des Bewerbs zum Opfer.
Red Bull investiert im Eishockey aber nicht nur an der Spitze. Zunächst wurde ein Farmteam nach amerikanischem Vorbild gegründet, 2005 folgte die Gründung einer Hockey-Akademie, die zu einem "International Icehockey Development Model" wurde, in dem österreichische und ausländische Talente gefördert werden. Dazu gehören mittlerweile zwei Internate mit 39 Wohnplätzen, ein Trainingszentrum in der Alpenstraße neben dem ausgebauten Fitnessraum in der Eisarena, das Skatemill & Shooting Center sowie die Diagnostik in Thalgau. Für Kinder bis elf Jahren wurde in Bergheim eine zusätzliche Eisfläche angemietet.
Ziel: NHL-Spieler ausbilden
"Entwickeln, unterhalten und
gewinnen", ist das Motto, dem sich Red Bull im Eishockey verschrieben
hat. "Das hat in den nächsten Jahren oberste Priorität. Wir möchten so
viele Spieler wie möglich für Teams in internationalen Topligen ausbilden
und schließen dabei auch weiterhin nicht die NHL aus", gab Page
vor der Saison als Ziel vor. Das Zwischenzeugnis 2010 kann sich sehen
lassen.