Erste Bank Liga
Bullen setzen auf Jugend und Großkader
06.08.2008
Head-Coach Page kann aus fast 60 Spielern Kampfmannschaft und Farmteam rekrutieren und setzt auf Jugend. Kalt als Kapitän abmontiert.
Bei Österreichs regierendem Eishockeymeister Red Bulls Salzburg bleibt rund sechs Wochen vor Beginn der EBEL 2008/09 kein Stein auf dem anderen. Die Weiterführung des International Icehockey Development Model (IIDM) genießt unter Cheftrainer Pierre Page höchste Priorität. Nicht weniger als 37 Spieler, davon 14 aus dem Meister- und 23 aus dem Farmteam, wurden aussortiert. Die derzeit 59 Spieler bilden in den kommenden Wochen die "Erste" und das Farmteam, die einer radikalen Verjüngung unterzogen wurden.
Jugend hat Vorrang
Nach dem hochkarätig besetzten Salute-Turnier
von 21. bis 24. August geht die Page-Truppe knapp drei Wochen zur
Vorbereitung auf Schweiz- und Schwedentournee, bevor sie am 19. September
die EBEL-Titelverteidgung angeht. "Die Nachwuchsarbeit, vor allem die
Jahrgänge 1989 bis 1992, hat Vorrang vor allem anderen", erklärte Page am
Mittwoch auf der Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz. Die
EBEL-Titelverteidigung scheint ein ebenso zweitrangiges, aber logisches Ziel
zu sein, das man "nebenbei" verfolgt.
Kader mit guter Qualität
Die Qualität des Kaders hat laut
Page "mehr Tiefe bekommen." Die Abgänge der erfahrenen Leistungsträger
Reinhard Divis, Martin Ulrich und Greger Artursson sollten unter anderen
durch den jungen AHL-Goalie Jordan Parise (USA) sowie Mike Siklenka (CAN),
Manuel Latusa, Jeremy Rebek und dem 22-jährigen US-Verteidiger Lee Swaett
kompensiert worden sein. Drei von acht jungen Spielern aus Kanada, Lettland,
Finnland und Ungarn werden nach einer ausführlichen Probezeit in Salzburg
behalten.
Kalt nicht mehr Kapitän
Der 34-jährige Dieter Kalt ist der
Älteste im Kader, seine Rolle als Kapitän ist er jedoch los. Drei noch zu
bestimmende Spieler werden sich die Nachfolge des Nationalteam-Kapitäns
teilen. Die Handschrift von Page, unter dessen Fittichen bereits in der
vergangenen Saison 48 Spieler zum Einsatz kamen, wird immer deutlicher. Für
die Weiterentwicklung des in Europa einzigartigen IIDM wurde der
US-Amerikaner Gene Reilly in die Mozartstadt gelotst.