Wiener befinden sich im Freudentaumel. Vorentscheidung am Dienstag?
Zwei Siege fehlen den Vienna Capitals noch zum zweiten Titel der Vereinsgeschichte in der Erste Bank Eishockey-Liga (EBEL). Nach der furiosen Aufholjagd am Sonntag, als die Caps einen 1:4-Rückstand beim KAC innerhalb von 17 Minuten aufholten und in der Verlängerung noch gewannen, spricht viel für die Truppe von Serge Aubin.
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Die Serie der Wiener, die mit neun Play-off-Erfolgen en suite in die ausverkaufte Klagenfurter Stadthalle gekommen waren, wackelte sehr, doch am Ende sorgte Jerry Pollastrone in der 72. Minute schon für den zehnten Erfolg. Eine bisher nie da gewesene Serie in der EBEL.
"Es war unglaublich. Eine emotionale Achterbahnfahrt. Wir sind nicht so gestartet wie wir es geplant hatten. Wir sind nicht so geskatet, wir haben einige nicht so tolle Entscheidungen im Passspiel getroffen", resümierte Caps-Headcoach Serge Aubin nach dem Thriller von Klagenfurt emotional.
KAC-Coach: "Weiter marschieren"
"Aber ich bin stolz auf meine Burschen. Sie haben sich gefangen, das erste Drittel abgehakt und geschlossen das Spiel gedreht." Ab dem zweiten Drittel sei es besser gelaufen. Aubin: "Am Ende haben wir alles nach vorne geworfen. Die Herausforderung war groß, aber wir haben es geschafft. Es war eine tolle Nacht."
Sein Pendant in Diensten des KAC, Mike Pellegrims, nahm den noch aus den Händen geglittenen Sieg sportlich fair hin. "Das ist Play-off-Hockey, das gehört dazu. Du musst 60 Minuten das Spiel durchziehen, das haben wir nicht gemacht. Wir haben ein bisschen aufgehört, Eishockey zu spielen und dann passieren die Sachen", sagte er gegenüber "Sky".
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Er gab jedenfalls die Devise aus, nicht aufzustecken. "Ob du gewinnst oder verlierst, du musst weiter marschieren. Wir müssen jetzt aufstehen, Kopf hoch und dann weitermarschieren. Was letztes Jahr war oder im Halbfinale war, das können wir nicht mehr ändern. Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Wir leben in diesem Moment."
Stellen Caps daheim auf 3:0?
Woran sich Rekordmeister KAC klammern kann, ist die Tatsache, dass es den Kärntnern auch im Halbfinale gelungen ist, gegen Salzburg einen 0:2-Rückstand in der Serie noch zum 4:2-Sieg zu drehen. In 14 EBEL-Saisonen ist einem Team erst zum siebenten Mal ein derartiges Kunststück gelungen.
Wenn die Caps am Dienstag (20.15 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) in der neuerlich ausverkauften Albert-Schultz-Halle auch das dritte Finalspiel gewinnen, dann spräche die Statistik für die Hauptstädter.
In einer "best of seven"-Serie ist es in der EBEL bisher erst einmal gelungen, ein 0:3 noch zu drehen: 2010 schafften die Black Wings das Unmögliche - ausgerechnet gegen die Capitals.