Die spusu Vienna Capitals verlieren wichtige Stützen und üben scharfe Kritik an Salzburg und Villach.
Während einige Klubs der ICE Hockey League wie verrückt Spieler verpflichten, war es bei den spusu Vienna Capitals zuletzt ruhig – jetzt platzt Manager Franz Kalla der Kragen. Vor allem das Vorgehen von Red Bull Salzburg auf dem Transfermarkt sorgt für großen Ärger. Torjäger Ty Loney wurde bereits verpflichtet, Ali Wukovits wechselt ebenfalls zu den Bullen und soll das Dreifache von dem bekommen, was er zuletzt bei den Caps verdiente. Auch Benjamin Nissner dürfte Salzburg abgeworben haben. „Völlig überzogene Gehälter. Das zerstört die Liga, bringt sie aus der Balance. Es wird versucht, die Vereine zu schädigen und zu schwächen“, sagt Kalla. Auch zwei Wiener Nachwuchsspieler angelte sich Salzburg zuletzt. Kalla: „Es wird gewildert, da kann man sich nur noch wundern.“
Die Transferaktivitäten der Villacher, die Jerome Leduc und Marco Richter aus Wien loseisten, stoßen Kalla ebenfalls sauer auf. „Sie jammern in jeder Sitzung, dass sie kein Geld haben und jetzt werben sie Spieler ab“, schüttelt Kalla den Kopf. Vor allem, weil die Budgets für die kommende Saison noch nicht ganz stehen können. So ist etwa der Zeitpunkt der Rückkehr der Fans in die Hallen offen, ein neuer TV-Vertrag ist auch noch nicht unterschrieben.
Kalla bleibt positiv
Folgende Themen forciert Kalla: Er will einen Antrag zur Einführung eines Lizenzierungsverfahrens stellen. Außerdem nimmt er den Eishockeyverband beim Thema Ausbildungsentschädigung in die Pflicht – die Schweiz soll als Vorbild dienen.
Unterdessen blickt Kalla, obwohl die Abgänge der heimischen Akteure schmerzen, positiv in die Zukunft. „Ich mache den Spielern keinen Vorwurf, aber das tut natürlich weh. Wenn man versucht uns zu schädigen, werden wir darauf antworten. Wir werden sicher keine Mannschaft stellen, die nur um den Play-off-Einzug spielt. Wir werden mit der Situation fertig, aber man muss das auch ansprechen“, so Kalla, der hofft, dass nach seiner Kritik noch jemand die Hand hebt.
Benjamin Pfeifer