Im zweiten Halbfinale muss KAC eine heftige Niederlage einstecken.
Red Bull Salzburg hat sich am Dienstagabend im ersten Halbfinal-Duell der Erste Bank Eishockey Liga gegen die Vienna Capitals in die "Pole Position" gehievt. Der Champion gewann im heimischen Volksgarten den verbissen und phasenweise hart geführten Auftakt der "best of seven"-Serie mit 6:2 (2:0,3:1,1:1) und knüpfte an die jüngsten vier erfolgreich gestalteten Play-off-Vergleiche mit den Wienern (Saisonen 2005/06 bis 2008/09) an. Mit zwei Doppelschlägen gelang den Salzburgern früh die Vorentscheidung, der Sieg fiel allerdings zu hoch aus.
Die Capitals begannen gegen das beste Heimteam der Liga (nun 28 Siege in 31 Matches) stark, spielten in den ersten sechs Minuten mehrere Chancen heraus. Die Tore schossen aber die Gastgeber, die schon in der 3. Minute Stürmer Abid nach einem Bandencheck mit Verdacht auf Gehirnerschütterung verloren hatten. Duncan (5. Play-off-Tor) und Feichtner stellten innerhalb von 27 Sekunden in der 12. Minute auf 2:0.
Klare Sache
Gratton (24.) gelang nach einem Abwehrfehler der Anschlusstreffer, doch Marco Pewal (32.) stellte im Powerplay den alten Abstand wieder her. Der 32-Jährige war bei allen vier Halbfinal-Erfolgen über Wien dabei und hat in dieser Saison in vier Matches schon fünf Treffer gegen den Meister von 2004/05 erzielt. Und nur gut drei Minuten später gelang den nun furios aufspielenden Salzburgern die Vorentscheidung: Trattnig und Duncan mit seinem zweiten Treffer erhöhten innerhalb von 29 Sekunden auf 5:1. Regier erhöhte im Powerplay (43.), Rotter gelang im fairen Schlussabschnitt nur noch das 2:6 (45.).
Unschöne Szene
Unmittelbar nach dem 1:5 sorgte der Wiener David Rodman für eine unschöne Szene: Obwohl nach einem Foul gegen Welser schon abgepfiffen war, ließ er sich zu einem Check gegen das Genick des auf dem Eis knieenden Salzburgers hinreißen (36.). Mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe kam er vorerst glimpflich davon. Das zweite Match geht am Donnerstag (19.15 Uhr) in Wien in Szene.
EC Red Bull Salzburg - Vienna Capitals 6:2 (2:0,3:1,1:1).
Eisarena Volksgarten, 3.200 (ausverkauft), SR Dremelj/Fussi.
Tore: Duncan (12., 36.) Feichtner (12.), Marco Pewal (32./PP), Trattnig (35./PP),
Regier (43./PP) bzw. Gratton (24.), Rotter (45.).
Strafminuten: 20 bzw. 23 plus Spieldauer David Rodman
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Derbys haben eigene Gesetze. Das hat der VSV am Dienstag im Halbfinale der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) beim Erzrivalen KAC in eindrucksvoller Manier bewiesen. Die Villacher führten den überlegenen Sieger des Grunddurchganges im ersten Spiel der "best of seven"-Serie mit 5:2 (2:0,3:0,0:2) vor. Die geschwächten Klagenfurter stellten damit ausgerechnet im bisher wichtigsten Spiel der Saison ihre höchste Heimniederlage ein.
Matchwinner war Michael Raffl, der mit einem Hattrick im Alleingang auf 3:0 stellte (11., 13., 27.). Der 22-jährige Torjäger hält damit bereits bei 30 Saisontreffern, sieben davon gegen den KAC. Die weiteren VSV-Tore erzielten Verteidiger Gerhard Unterluggauer, der von der blauen Linie seinen vierten Play-off-Treffer erzielte (30.), und Roland Kaspitz mit einem Abstauber (37.). Bei 0:4 hatte KAC-Trainer Manny Viveiros bereits seinen Einsergoalie Andy Chiodo durch Rene Swette ersetzt.
Dem KAC sah man die fehlende Substanz an, nachdem mehrere Leistungsträger in den vergangenen Tagen einen Virus erwischt hatten. Neben Kapitän Christoph Brandner fehlten auch die Center Jeff Shantz und David Schuller krankheitsbedingt. Der VSV war stets einen Schritt schneller. Mit größer werdendem Rückstand entlud sich die Energie in Härteeinlagen. Herburger (KAC) und Razingar (VSV) mussten nach einer Schlägerei vorzeitig unter die Dusche (35.).
Im Schlussdrittel schaltete der VSV zurück, Manuel Geier (47.) und Gregor Hager (56.) sorgten aber nur noch für Ergebniskosmetik. Die bisher höchste Heimniederlage hatten die favorisierten Klagenfurter in der vorletzten Runde des Grunddurchganges mit 1:4 gegen Zagreb kassiert. Der VSV bejubelte den dritten Sieg im siebenten Saisonderby und den "gestohlenen" Heimvorteil in der ersten Play-off-Serie der beiden Erzrivalen seit dem Finale 2004 (4:1 für KAC). Spiel zwei steigt am Donnerstag (19.15 Uhr) in Villach.
KAC - VSV 2:5 (0:2,0:3,2:0).
Klagenfurter Stadthalle, 5.100 (ausverkauft), SR Berneker/Smetana.
Tore: M. Geier (47.), Hager (56./PP) bzw. Michael Raffl (11., 13.,
27.), Unterluggauer (30.), Kaspitz (37./PP). Strafminuten: 15 plus
Spieldauer Herburger bzw. 11 plus Spieldauer Razingar.