So wild feierten die Black Wings

Österreichs Eishockey-Hauptstadt heißt Linz ! Und alle gönnen den Black Wings ihren Meistertitel. Selbst KAC-Coach Christian Weber (der seinen Vertrag bis 2013 verlängert) sagt: „Man kann Linz nur gratulieren. Das war eine tolle Leistung.“

Bei der großen Meisterparty Mittwoch am Linzer Hauptplatz (17 Uhr) werden 10.000 Menschen erwartet. Auch ein Autokonvoi ist ­geplant. Linz feiert seine Helden!

Black Wings wurden mit einem Mini-Budget Meister
Die Black Wings wurden mit einem 3,3-Millionen-Etat Meister. Salzburg hat mehr als doppelt so viel! Für Black-Wings-Boss Peter Freunschlag ist der Titelgewinn eine besondere Genugtuung. Seit der Bautechniker an der Klubspitze steht, schreiben die Linzer schwarze Zahlen. Das war nicht immer so: 2005 meldeten die Black Wings Konkurs an. Diese Saison betrug das Budget 3,3 Millionen Euro – wobei 300.000 Euro in die Nationalligamannschaft flossen.

Eishockey-Krösus Red Bull Salzburg soll knapp sieben Millionen Euro zur Verfügung haben, der KAC etwa 4,5 Millionen.

Vertrag mit Erfolgscoach soll verlängert werden
Die Black Wings liegen mit ihrem Etat lediglich im Mittelfeld der Liga. Sportlich sind sie absolut top. Die Linzer feierten diese Saison unglaubliche 47 Siege. Der Vertrag mit Meistermacher Rob Daum soll bis 2016 verlängert werden!

Allein in den Play-offs kamen 40.000 Zuschauer
Black-Wings-Präsident Freunschlag bleibt auch in Zukunft seiner Linie treu. Er wird keine Wahnsinnsgagen zahlen, das Budget für die nächste Saison geringfügig aufstocken.

Manager Christian Per­thaler möchte das ganze Erfolgsteam halten. Er weiß allerdings: Die Spieler sind heiß begehrt. Der kanadische Verteidiger Adrian Veideman hat schon das Angebot der Vienna Capitals angenommen.

Die Euphorie um die Black Wings kennt keine Grenzen: Allein in den Play-offs hatte der Meister fast 40.000 Fans. Nun soll eine neue Halle her. Die alte (1986 erbaut) ist viel zu klein geworden!

Interview Rob Daum: "Bin hier noch nicht fertig"

ÖSTERREICH: Rob, können Sie Ihre Gefühle beschreiben?
Rob Daum: Schwer. Ich glaube, wir werden erst in den nächsten Tagen richtig begreifen, was wir da erreicht haben.

ÖSTERREICH: Hand aufs Herz: Haben Sie vor Saisonbeginn mit so einem Triumph gerechnet?
Daum: Nein, niemals! Meine Erwartungen sind in jeder Hinsicht übertroffen worden. Ich bin unglaublich stolz auf mein Team.

ÖSTERREICH: Sie haben sich in der Partynacht dezent im Hintergrund gehalten, sind sogar schnell abgedampft. Warum das?
Daum: Ich bin ein stiller Genießer. Diese Nacht hat den Spielern gehört. Das ist ihr Erfolg. Außerdem trinke ich lieber Orangensaft als Champagner. Ich habe den Jungs nur gesagt, dass trainingsfrei ist …

ÖSTERREICH: Sie sind der Trainer des Jahres und heiß begehrt – bleiben Sie bei den Linzer Black Wings?
Daum: Ja. Ich fühle mich bei diesem Klub und in dieser Stadt sehr wohl. Meine Frau Carol und ich haben vom ersten Moment an gespürt: In Linz sind wir gut aufgehoben. Meine Arbeit ist auch noch lange nicht beendet. Eine Siegertradition entsteht nicht in einem Jahr. Wir haben eine tolle Basis für mehr geschaffen!