Eishockey-WM

Finale lautet Russland - Tschechien

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Beide Teams setzen sich im Halbfinale allerdings nur denkbar knapp durch.

Der elffache Weltmeister Tschechien um Ex-NHL-Superstar Jaromir Jagr steht nach einer dramatischen Entscheidung im Penaltyschießen erstmals seit vier Jahren im Finale der Eishockey-WM. Tschechien gewann am Samstag in Köln gegen Schweden durch den entscheidenden Schuss von Jan Marek 3:2 und trifft im Endspiel am Sonntag (20.30 Uhr) auf Titelverteidiger Russland, der mit 2:1 gegen Gastgeber Deutschland gewann, den Titel-Hattrick perfekt machen und zum 26. Mal Weltmeister werden will.

Revanche für Olympia
Im Finale begegnen einander zwei Teams, die im Februar bei den Olympischen Spielen in Vancouver eine Enttäuschung erlebt hatten. Sowohl Russland (gegen Kanada) als auch Tschechien (gegen die Slowakei) schieden im Viertelfinale aus. Die Tschechen waren zuletzt auch dreimal in Folge bei Weltmeisterschaften in der ersten K.o.-Runde gescheitert.

Tschechen glücklich
"Das ist ein großartiges Gefühl. Vor allem, wie wir es geschafft haben", sagte NHL-Keeper Tomas Vokoun von den Florida Panthers nach dem tschechischen Erfolg. In dem spannenden Match vor 13.437 Zuschauern rettete Karel Rachunek die Tschechen mit dem Treffer zum 2:2 (1:1,1:0,0:1) erst acht Sekunden vor dem Ende in die Overtime. In der regulären Spielzeit war das Drei-Kronen-Team zweimal durch Johan Harju (10.) und Andreas Enqvist (32.) in Führung gegangen. Tschechiens Schweden-Legionär Tomas Mojzis hatte zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen (18.).

Schweden enttäuscht
"Natürlich bin ich enttäuscht, aber wir haben eigentlich sehr gut gespielt", sagte Schwedens Coach Bengt-Ake Gustafsson, der nach der WM von Pär Mäts abgelöst wird. Dem achtfachen Weltmeister Schweden bleibt im Spiel um Platz drei am Sonntag (16.15 Uhr) wie im Vorjahr die Chance auf Bronze gegen Deutschland, Tschechien will den ersten Titel seit 2005. "Wenn wir 60 Minuten lang hart arbeiten, können wir jeden schlagen", sagte Stürmer Lukas Kaspar, nachdem sich sein Team mit dem selben Halbfinal-Resultat wie bei der bisher letzten WM in Deutschland 2001 durchgesetzt hatte. Damals gelang am Ende der Titelgewinn. Der 38-jährige Jagr erhält nach zwei Stanley-Cup-Siegen (1991, 1992) und einer olympischen Goldmedaille (1998) damit die Chance auf seinen zweiten WM-Titel nach 2005.

Deutscher Traum geplatzt
Geplatzt ist der Traum vom Endspiel für Deutschland, doch die Chance auf die erste Medaille seit Olympia-Bronze 1976 lebt. Erst Pawel Dazjuk rettete 1:50 Minuten vor Schluss dem haushohen Favoriten mit einem Kontertor den Sieg. Kapitän Marcel Goc ließ die erneut über sich hinauswachsenden Gastgeber mit der Führung in der 16. Minute bei zweifacher Überzahl auf den ersten WM-Sieg über Russland im 37. Vergleich hoffen. Jewgeni Malkin (32.) glich mit seinem fünften Turniertor aus. Ausgerechnet ein Fehler von Philip Gogulla, im Viertelfinale Siegtorschütze gegen die Schweiz, leitete die für den Gastgeber bittere Entscheidung ein.

Die Deutschen müssen am Sonntag auf Stürmer Patrick Hager wegen eines im Viertelfinale erlittenen Mittelhandbruchs verzichten, sowie auf Verteidiger Korbinian Holzer, der am Samstag nach einem Bandencheck von Nikolai Kulemin mit Verdacht auf Gehirnerschütterung benommen in die Kabine geführt worden war. Kulemin musste zur Strafe vorzeitig vom Eis.

Der deutsche Bundestrainer Uwe Krupp meinte unabhängig vom Ausgang des kleinen Finales: "Wir sind schon historisch. Ich glaube, dass wir heute eines unserer besten Spiele gemacht haben. Wir hatten noch die Chancen, ein zweites oder drittes Tor zu schießen. Russland hatte eine Chance und hat das Tor gemacht. Das ist der Unterschied."

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