Bei den Canucks gibt's vor den Play-offs Gerangel um Fixplätze im Sturm.
Alle Stürmer fit heißt es seit Wochenbeginn bei den Vancouver Canucks in der NHL. Nach der Rückkehr von Pavol Demitra, Mikael Samuelsson und Steve Bernier ist im Team von Trainer Alain Vigneault der Kampf um einen Platz im Team voll entbrannt. Mitten drin der 22-jährige Villacher Michael Grabner, der mit einem Hattrick am vergangenen Freitag aufgezeigt hat und auch nach den Comebacks der Routiniers weiter in der zweiten Linie mit Demitra und Ryan Kesler zum Einsatz kam.
NHL-Format
"Ich wurde auf der Straße angesprochen, auch von zu
Hause bekam ich viele Glückwünsche", berichtete Grabner, der in seinem
ersten NHL-Jahr nach 19 Spielen bei fünf Treffern und sechs Assists hält.
Die ersten NHL-Treffer seit seinem Comeback nach fast zweimonatiger
Verletzungspause konnten zu keiner besseren Zeit kommen. Grabner bewies kurz
vor dem Play-off, dass er nicht nur sehr schnell ist, sondern auch im
Abschluss NHL-Format hat.
Druck ist weg
"Nach dem ersten Tor ist es leichter gegangen, weil
nicht mehr so ein Druck war. Aber der Druck ist nicht von den Trainern
gekommen, sondern ich habe mir selber Druck gemacht", sagte Grabner . "Ich
hatte auch in den Spielen davor Chancen, jetzt sind ein paar reingegangen.
Ich hoffe, es folgen mehr", so der Kärntner, der aber auch weiß: "Es war
jetzt nur ein Spiel".
Play-off-Platz im Visier
Gefragt sind konstant gute Leistungen
und Punkte. Denn die "Intensität wird größer, wir sind jetzt mehr wie im
Trainingscamp", sagte Vigneault, der in der Woche bis zum Play-off-Start am
14. April besonderen Wert auf Schnelligkeit und Abschluss legt. Grabner hat
noch zwei Spiele Zeit (am Donnerstag in San Jose, am Samstag zu Hause gegen
Calgary), um sich weiter aufzudrängen. "Ich denke nicht daran, ob ich einen
Platz im Team habe. Ich versuche, mein Bestes zu geben, im Play-off wird man
dann sehen, was die Trainer sagen", gab er sich zurückhaltend. "Für mich ist
es jetzt aber ein bisschen leichter, weil ich weiß, dass ich es kann".
Schnelle Linie
Grabner war am 17. März aufgrund von Verletzungen
vom Farmteam Manitoba Moose aus Winnipeg geholt worden und als rechter
Flügel gleich wieder in die zweite Linie gespannt worden. Mit Center Kesler
und Demitra bildet er eine schnelle Linie, die einigen Verteidigern Probleme
bereitet. "Kesler ist ein sehr guter Spielmacher, Demitra hat auch ein sehr
gutes Auge, und beide sind schnell. Wir sollen unsere Geschwindigkeit
ummünzen und die Verteidiger dadurch einschüchtern. Wenn sie gegen uns
spielen, stehen sie meist weiter hinten", beschreibt er die Stärken des
Trios.
Hattrick
Für ihn blieb aber sieben Spiele lang der Torerfolg
verwehrt, ehe er dreimal zuschlug. Da machte sich auch das Training mit dem
Skills Coach (Technik-Trainer) bezahlt. "Der Skills Coach ist immer vor dem
Training mit Spielern auf dem Eis. Zuletzt hat er ein bisschen mehr mit mir
gearbeitet, weil ich viele Chancen vergeben habe. Wir haben am Schuss und an
der Stocktechnik gearbeitet", berichtet Grabner von Extra-Schichten.
Der sichtbare Lohn dafür ist auch schon zu Hause: Wie üblich hat Grabner den Puck bekommen, mit dem er seinen ersten NHL-Hattrick erzielt hat.