Eishockey
Innsbruck zieht sich in die Nationalliga zurück
04.03.2009
Diese Saison waren die Tiroler im Viertelfinale der Liga gescheitert. Zukünftig will man aus finanziellen Gründen noch kleinere Brötchen backen.
Der HC Innsbruck hat sich am Dienstagabend aus finanziellen Gründen aus dem österreichischen Eishockey-Oberhaus Erste-Bank-Liga zurückgezogen und wird ab sofort in der Nationalliga antreten. Das haben die Tiroler in einer Sitzung mit ihrem Hauptsponsor Tiroler Wasserkraft einvernehmlich beschlossen.
Vernunftsentscheidung
"Das war eine klare Vernunftentscheidung.
Wir müssen sparen", meinte Obmann Günther Hanschitz in einer ersten
Reaktion. "Mir tut es sehr leid, aber wir können uns die oberste Liga
einfach nicht mehr leisten", erklärte Präsidentin Agnes Dengg. Die
Herausforderung, die finanziellen Rahmenbedingungen für die EBEL zu
schaffen, seien ein alljährlicher "finanzieller Seiltanz" gewesen.
Auf junge Spieler setzen
Für die vergangene Saison hatte das
Budget stolze 2,5 Mio. Euro betragen. Die Innsbrucker hatten versucht, ein
um ein Drittel verringertes Budget auf die Beine zu stellen, scheiterten
jedoch schlussendlich daran. "Nach einer Konsolidierungsphase in den
kommenden Jahren" wollen die Innsbrucker wieder den Weg in die höchste Liga
suchen. In der Nationalliga sollen vermehrt einheimische Spieler aus Tirol
in den Kader eingebaut werden.
Enttäuschende Saison
Tiroler Wasserkraft wird dem Club in
den kommenden zwei Jahren als Sponsor behalten bleiben, allerdings natürlich
in abgespeckter Form. Die Erwartungen ins Innsbrucker Eishockey-Team waren
vor Saisonbeginn groß gewesen. Umso enttäuschender verlief dann der
Grunddurchgang, in dem man als Achter gerade noch ins Play-off
(Viertelfinale) gerutscht war. Dort war dann in der best-of-seven-Serie
gegen den KAC mit 2:4 Endstation.
Zu wenig Zuschauer
Durch die schwachen Leistungen blieb man auch
deutlich unter dem Zuschauerschnitt. Es fehlten über die Saison gesehen
insgesamt 30.000 Zuschauer auf die kalkulierte Menge. Logisch, dass dadurch
gleich mehrere hunderttausend Euro in der Kassa fehlen. Für Präsidentin
Dengg fehlt auch das ganz große Interesse der Innsbrucker am Eishockeysport:
"Selbst wenn die gesamte NHL aufs Eis laufen würde, kämen in Innsbruck nicht
mehr als 4.000 Leute in die Halle."
Dengg wunderte sich auch, wie sich - mit Ausnahme von Red Bull Salzburg - die anderen Vereinen, vor allem die aus Ungarn und Slowenien, die hohen Liga-Kosten leisten können.