Das Spiel Caps - VSV wurde zur One-Man-Show: Caps-Coach Boni stürmte im Ärger über den Referee sogar aufs Eis.
„Zum Schiedsrichter möchte ich nicht viel sagen“, bemerkte ein sichtlich um Fassung ringender Capitals-Coach nach dem Meisterschaftshit gegen den Villacher SV. So wie der emotionale Italo-Kanadier erlebten auch die Fans in der Albert-Schultz-Halle die häufigen, umstrittenen Entscheidungen des Schiedsrichter-Trios. Minutenlang skandierten die Fans in der ausverkauften Halle „Schiebung“. Höhepunkt des denkwürdigen Spiels: Jim Boni stürmte mit Trinkflaschen bewaffnet die Eisfläche und warf diese in Richtung des verdutzten Schiedsrichter-Trio. Capitals-Stürmer Oliver Setzinger schwenkte wie bei einem Boxkampf das weiße Handtuch für einen Abbruch.
Runder Tisch
„Die Schiris sind angehalten, nach den neuen Regeln
zu pfeifen. Doch in entscheidenden Situationen verlässt sie der Mut“,
bemerkt der Caps-Coach. Zur Erklärung: Halten und jeglicher Einsatz mit dem
Stock soll seit dieser Saison strenger geahndet werden. Bonis Vorschlag
sieht einen runden Tisch vor, der alle Beteiligten zusammenbringt.
Liga-Verantwortliche, Klub-Bosse und Schiedsrichter sollen jene
Unparteiischen küren, die den Anforderungen der neuen, strengeren
Regelauslegung gerecht werden. „Das Ziel ist, dass in der heißen
Play-off-Phase jenes Team weiterkommt, das besser ist, und nicht strittige
Schiedsrichter-Entscheidungen ausschlaggebend sind“, so Boni.
Bestes Spiel
Trotz der knappen Penalty-Niederlage, war sich der
Italo-Kanadier nach dem Spiel sicher: „Das war unser bestes Saison-Spiel
gegen den Meister.“ Die Boni-Truppe liegt mit Rang vier weiter voll auf
Play-off-Kurs. Gegen den direkten Gegner um einen Semifinal-Platz geht es in
der nächsten Runde. Auswärts wartet Liga-Neuling Jesenice. Die Slowenen
kassierten in der letzten Runde gegen die Black Wings eine 1:6- Klatsche.
Ein Sieg gegen den Lieblingsgegner würde den Caps auch einen psychologischen
Vorteil bringen: Mit 5:1-Siegen wären sie bei Punktegleichheit nicht mehr zu
überholen.