Meister KAC
Kärntner Freudentaumel - Tristesse in Wien
06.04.2013
KAC-Meisterfeier am Montagabend - Enttäuschung bei Capitals.
Eishockey-Rekordmeister KAC hat den mit dem erstmaligen "sweep" fixierten 30. Titel bis in die Samstag-Morgenstunden gebührend gefeiert. Wundenlecken war hingegen bei den im Finale der Erste Bank Liga mit 0:4 abgestraften Vienna Capitals angesagt. Der Vizemeistertitel, immerhin der zweitgrößte Erfolg der Clubgeschichte, spendete den Verlierern nur wenig Trost.
In Klagenfurt wurde nach dem entscheidenden 5:3-Heimsieg hingegen die endlich vollendete "Mission 30" bejubelt. Dass der Jubiläumstitel nach den zwei verlorenen Finalduellen mit Salzburg und Linz heuer noch gelingt, hätten nach schwierigem Saisonbeginn nur noch die wenigsten gehofft, gab KAC-Vizepräsident Hellmuth Reichel zu. "Wenn man das zur Hälfte der Saison gesagt hätte, hätte das keiner geglaubt. Aber je länger die Meisterschaft gelaufen ist, desto besser sind wir in Schwung gekommen", betonte Reichel. Der Trainerwechsel von Christian Weber zu Christer Olsson habe viel zum Erfolg beigetragen, ergänzte er.
Dieter Kalt
Einen wichtigen Anteil daran hatte wohl auch der ebenfalls mitten in der Saison zum Co-Trainer erkorene Dieter Kalt, der bei der Finalniederlage des KAC gegen die Caps im Jahr 2005 noch im Dress des Gegners mitgewirkt hatte. Der im Vorjahr zurückgetretene Ex-Stürmer genoss den Triumph über seinen ehemaligen Arbeitgeber sichtlich. "So von der aktiven zur passiven Seite des Sports zu wechseln, das macht mich stolz. Das ist etwas Außergewöhnliches, das ich sehr genieße", meinte Kalt.
Das gute Konzept des Trainerteams wurde von den frisch gebackenen Titelträgern einhellig gelobt. "Wir haben ein starkes Team, das die meiste Zeit an der Tabellenspitze war, geschlagen. Das ist großartig. Wir waren nicht die ganze Zeit perfekt, aber wir haben ein wirklich gutes System gespielt, jeder hat seinen Job erledigt", erläuterte Kirk Furey.
Kompakte Defensivleistung
Sein Abwehrkollege Martin Schumnig verwies stolz auf die kompakte Defensivleistung. In vier Partien ließ die KAC-Abwehr um den überragenden Tormann Rene Swette nur vier Gegentreffer zu. "Dass wir 4:0 gewinnen, davon sind wir natürlich nicht ausgegangen", meinte Schumnig, der deshalb schon am Montag die offizielle Meisterfeier am Neuen Platz erleben darf.
Hängende Köpfe gab es hingegen bei den Capitals. "Ich bin sehr traurig", gab Cheftrainer Tommy Samuelsson zu Protokoll. Der Schlüssel sei das mit 0:1 verlorene erste Spiel in Wien gewesen, meinte der Schwede.
Seine Freude über den Vizemeistertitel hielt sich wenig verwunderlich in Grenzen. "Natürlich muss man glücklich sein, wenn man im Finale spielen kann. Wenn man am Ende aber, so wie wir heute, auf der falschen Seite steht, dann tut das sehr weh. Wir haben in dieser Saison sicherlich sportlich einen großen Schritt gemacht, über den Vizemeistertitel kann ich mich aber nicht wirklich freuen", stellte Samuelsson klar. Dem stimmte auch Abwehrspieler Philippe Lakos zu, der sich über "blöde" Gegentore ärgerte. "Im Endeffekt sind wir selber schuld.