Der EHC Liwest Black Wings Linz ist mit 1. April 2012 zum zweiten Mal nach 2003 österreichischer Eishockeymeister. Die Oberösterreicher um Coach Rob Daum nutzten ihre erste Chance und schafften mit einem 3:1 (0:0,2:1,1:0) über Rekordmeister KAC in der Erste Bank Eishockey-Liga (EBEL) im fünften Spiel der Play-off-Final-Serie (best of seven) den entscheidenden vierten Sieg.
Der Grunddurchgangs- und Zwischenrunden-Erste stützte sich nach drei Siegen en suite in den Finalspielen wie zuletzt auf seine solide Abwehr, um auch intensives Offensiv-Investment zu betreiben. Bereits in der 2. Minute folgte durch Verteidiger Veideman der erste Warnschuss, doch Andy Chiodo parierte ebenso bravourös wie in der zweimaligen Linzer Powerplay-Phase zwischen der 10. und 14. Minute. Da meisterte der KAC-Goalie gleich drei hochkarätige EHC-Chancen aus nächster Nähe.
Vorentscheidung im Mitteldrittel
Die Oberösterreicher schwenkten dann im zweiten Drittel auf Meisterschaftskurs ein, als Mike Ouellette beim dritten Überzahlspiel einen Querpass von Curtis Murphy zum fälligen Führungstor abschloss (24.). "KAC-Schreck" Justin Keller legte mit seinem neunten Playoff-Tor nach (29.) und verwandelte damit die ausverkaufte Linzer Eishalle in ein "Tollhaus".
Kirisits lässt KAC hoffen
Doch die "Rotjacken" aus Klagenfurt, bei denen Coach Christian Weber seine Reihen gegenüber den letzten beiden Partien verändert hatte und überraschend auch wieder der 32-jährige Ex-NHL-Verteidiger Michael Siklenka mitwirkte, kamen durch Verteidiger Kirisits zurück (40.). Beim Schuss des 26-jährigen St. Veiters, der schon im ersten Finalspiel in Linz zwei Mal getroffen hatte, machte der ansonsten zuverlässige EHC-Rückhalt Alex Westlund keine gute Figur.
Baumgartner macht alles klar
Spannung pur herrschte durch den Anschlusstreffer im Schlussdrittel. Reichel traf für die kampfstarken Kärntner die Stange (43.). Die Linzer verlegten sich mit Glück und Geschick aufs Verteidigen und retteten den Vorsprung über die Zeit. In der hektischen Schlussphase erlöste Baumgartner 1,7 Sekunden vor Schluss mit seinem Empty-Net-Treffer sein Team.
Danach knallten die Meistersektkorken für Kapitän Philipp Lukas und Co. "Es ist so viel Last von den Schultern gefallen. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Eishockey ist wie eine Ehe, man muss die guten und schlechten Phasen überstehen, und das haben wir heuer meisterlich geschafft", sagte Lukas bevor er den Pokal stemmte.