Eishockey-Superstar Thomas Vanek auf Heimaturlaub in Wien. oe24.at war exklusiv am Flughafen Wien-Schwechat, um den Grazer mitsamt seiner Familie zu empfangen und zum großen Interview zu bitten.
25 Tore in seiner ersten NHL-Saison bei den Buffalo Sabres, in den Playoffs bis ins Eastern Conference Finale vorgedrungen und einer der Top-Jungstars im Eishockey: Thomas Vanek legte eine beeindruckende Rookie-Saison in Nordamerika hin.
"Ich bin auf jeden Fall zufrieden, dass ich in der NHL gespielt und meinen Kindheitstraum erfüllt habe", sprudelt es beim ersten Interview auf heimischen Boden nur so aus dem Jungstar heraus. Und seine Mutter ergänzt: "Wir sind froh, dass er wieder da ist und wir ihn wenigstens für ein paar Wochen wieder sehen."
Mit im Gepäck hat Vanek auch seine Freundin Ashley, eine bildhübsche Studentin der University of Minnesota, wo auch Vanek studierte und im College-Hockeyteam alle Uni-Rekorde brach und so die Scouts der Buffalo Sabres auf sich aufmerksam machte.
Lehrgeld gezahlt
So viel Lob und Erfolg Vanek in seiner ersten NHL-Saison auch einheimste, es gab auch Schattenseiten: am Ende der Playoffs kam der lust- und kraftlos wirkende Rookie nur mehr sporadisch zum Einsatz und während der Saison gab es immer wieder Gerüchte, dass Vanek Probleme mit Coach Lindy Ruff hätte, weil dieser ihn in der vierten Linie mit Defensivaufgaben eindeckte. Vanek schwächt diese Gerüchte ab: "Es ist bekannt, dass er zu den Rookies immer etwas härter ist. Das war keine Überraschung."
Wechsel überlegt
Dass Vanek am Ende der Saison in Buffalo alles andere als glücklich war, beweist aber die Tatsache, dass er versuchte, bei einem anderen Klub unterzukommen. Die Sabres ließen ihn jedoch nicht gehen: "Beim Draft in Vancouver wären genug andere Klubs an mir interessiert gewesen, aber Buffalo hat alles abgesagt. Die Mannschaft der Sabres war ja perfekt. Nur: ich muss sportlich auch auf mich selbst schauen."
Mit Vollgas in die neue Saison
Das dürfte Vanek in der kommenden Saison wieder in der Top-Linie der Sabres tun: "Der Trainer rechnet mit mir und hat mir gesagt, dass ich wieder in den ersten beiden Linien zum Einsatz kommen werde", erzählt Vanek vollmotiviert und mit leuchtenden Augen. Die Chancen stehen tatsächlich gut, denn J.P. Dumont, Flügelstürmer in der ersten Linie der Sabres, dürfte aufgrund seiner hohen Gehaltsforderungen abgegeben werden. Mit Mike Grier verloren die Sabres bereits einen weiteren Flügelstürmer durch Free Agency.
Stanley Cup als Ziel
Nach dem so knapp verpassten Finaleinzug in der letzten Saison, haben Vanek und die Sabres heuer nur ein Ziel: den wichtigsten Titel im internationalen Eishockey einzufahren. Auch, wenn " in der neuen NHL mit dem Salary Cap viel möglich ist. Aber natürlich haben wir auch heuer wieder gute Chancen, weit zu kommen." Was nicht zuletzt auch ein Verdienst von General Manager Darcy Regier ist: Obwohl die Verträge von nahezu allen Spielern in diesem Sommer ausliefen, musste man mit Jay McKee und Mike Grier lediglich zwei Schlüsselspieler abgeben.
Stamm wurde gehalten
Im Gegenzug wurde Verteidiger Spacek von den Edmonton Oilers geholt und vom Farmteam in Rochester drängen schon wieder etliche junge Spieler nach, die allesamt davon träumen, sich in den Sabres-Kader zu spielen, wie es im Vorjahr Vanek, Gaustad oder auch Pominville taten. Wichtig wird jedoch auch sein, wieder als Team aufzutreten und (spektakuläre) Einzelgänge wie die von Maxim Afinogenow in Grenzen zu halten: "Alleine geht gar nichts, da ist der beste Spieler machtlos", erklärt Vanek. "Es ist schwierig, mit Spielern am Eis zu stehen, mit denen es kein Spielverständnis gibt. Maxim ist ein sehr guter Spieler, aber halt auch einer, der die Scheibe nimmt und alleine aufs Tor zufährt. Wenn er dich frei stehen sieht, dann ist es gut, wenn er aber nicht schaut... "
Die neue Saison startet für die Sabres am 4. Oktober, just gegen die Carolina Hurricanes, denen man in den Eastern Conference Finals mit 3:4 unterlegen war und die dann gegen Edmonton den Stanley Cup holten. Für Vanek und sein Team jedenfalls eine Riesenmotivation, gleich mit einem Sieg in die neue Saison zu starten.
