Kampf um Stanley Cup

NHL startet mit drei Österreichern

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Thomas Vanek, Michael Grabner und Andi Nödl gehen auf Torjagd.

Mit gleich drei österreichischen Eishockey-Stürmern startet die National Hockey League (NHL) am Donnerstag in die Saison 2010/11. Thomas Vanek (26) soll für die Buffalo Sabres wieder für Tore sorgen, Andreas Nödl (23) hat sich bei den Philadelphia Flyers in den NHL-Kader gekämpft und hofft nun ebenso auf einen Stammplatz wie Michael Grabner (23), der am Dienstag von den New York Islanders verpflichtet worden ist.

Top-Star wieder gesund
Vanek war zuletzt viermal in Serie bester Torschütze der Sabres. Auch in der vergangenen Saison (28 Tore), obwohl er von mehreren Verletzungen gebremst und auch beim Aus im Play-off schmerzlich vermisst worden war. Schmerzhaft verlief auch die Vorbereitung, er zog sich bei einem Check vergangenen Donnerstag eine Nacken- und Kopfverletzung zu und musste mit dem Training rund eine Woche pausieren. Am Dienstag war Vanek wieder dabei und sollte für die Auftaktpartie am Freitag bei den Ottawa Senators einsatzbereit sein. "Es war ein guter Test für mich. Es ist nie gut, Zeit zu verlieren, aber es waren nur ein paar Tage, das ist nicht so schlimm", erklärte der Steirer.

Ziel ist der Stanley Cup
Österreichs Star-Stürmer hat sich stets große Ziele gesetzt und geht auch heuer davon nicht ab. In der vergangenen Saison holten die Sabres den Division-Titel, schieden in der ersten Play-off-Runde gegen die Boston Bruins aber aus. Diesmal soll es weiter gehen, die große Sehnsucht bleibt der Stanley-Cup. Der erste Schritt dahin ist das Erreichen des Play-off. "Man hat im Vorjahr gesehen, dass es wichtig ist, ins Play-off zu kommen. Egal ob als Erster oder als Achter. Montreal und Philadelphia sind als Siebenter und Achter aufgestiegen und dann im Conference-Finale gestanden. Im Osten ist alles ganz offen", sagte Vanek. Wichtig wird sein: "Wir müssen konstanter spielen, gesund bleiben und ein bisschen Glück haben."

Umstellungen in der Verteidigung
Trainer Lindy Ruff hat vor seiner 13. Saison als Buffalo-Trainer das Ziel klar definiert: "Ich will mit Buffalo einen Stanley-Cup gewinnen. Ich glaube, wir sind nicht weit weg", erklärte Ruff vor der 40. NHL-Saison der Sabres. Buffalo musste die langjährigen Top-Verteidiger Henrik Tallinder und Toni Lydman ziehen lassen, holte aber als Ersatz Jordan Leopold und Shaone Morrisonn. Im Angriff verstärkten sie sich mit dem ehemaligen Stanley-Cup-Sieger Rob Niedermayer. Zudem setzt Buffalo wie stets darauf, dass sich die jungen Spieler oder Leistungsträger weiterentwickeln. Ryan Miller war im Vorjahr der beste Torhüter der Liga, Verteidiger Tyler Myers der beste Neuling. Und Vanek hofft auf ein besseres Jahr.

Nödl boxt Altstar Guerin raus
Andreas Nödl, dem einst Vanek den Weg nach Amerika geebent hatte, hat sich in Philadelphia bei Trainer Peter Laviolette aufgedrängt. Im Frühjahr stand er auf dem Weg ins Stanley-Cup-Finale in zehn Play-off-Partien seinen Mann, im September überzeugte er im Trainingslager. Der Wiener, im Nachwuchs ein Torjäger, ist mittlerweile ein auch in der NHL verlässlicher Spieler geworden, der seine Defensivaufgaben erledigt.

Daher entschieden die Flyers, den zweifachen Stanley-Cup-Sieger Bill Guerin nicht zu verpflichten, sondern Nödl eine Chance zu geben. "Wir haben einige Burschen, die uns im Camp gefallen haben. Wir glaubten nicht, dass er (Anm.: Guerin) uns mehr helfen könnte als andere Spieler", begründete General Manager Paul Holmgren die Entscheidung. Die Flyers haben aktuell 13 Stürmer im Kader, einer muss im Auftaktmatch am Freitag in Pittsbugh auf der Tribüne Platz nehmen.

Grabner sucht Glück in New York
Für Grabner gab es am Dienstag zu seinem 23. Geburtstag mit dem Transfer nach Long Island ein schönes Geschenk. Der Villacher, der im Sommer von den Vancouver Canucks zu den Florida Panthers transferiert worden war, schaffte in Florida den Sprung in den NHL-Kader nicht und wurde daher ins Farmteam Rochester Americans abgeschoben. Grabner war als Torjäger geholt worden, blieb aber in den Testspielen ohne Treffer. "Ich habe in der Vorbereitung nicht gut gespielt", gestand er.

Doch davon ließen sich die Islanders nicht beirren. "Ich bin glücklich, dass ich in der NHL anfangen kann. Ich weiß, dass ich kein gutes Trainingslager hatte, aber hoffentlich kann ich mein Spiel jetzt wieder aufbauen", sagte Grabner. Für den schnellen Flügel sind die Islanders, für die in der Saison 2008/09 schon sein Kärntner Landsmann Thomas Pöck gespielt hat, der dritte NHL-Club. Allerdings müssen die Islanders, die in der vergangenen Saison abgeschlagen waren, vorerst auf zwei Leistungsträger verzichten, da Stürmer Kyle Okposo und der Schweizer Verteidiger Mark Streit verletzt sind.

Einsatz erst nächste Woche
Trotzdem muss Grabner sich noch bis Anfang nächster Woche gedulden, bis er im Islanders-Dress auflaufen darf. Die New Yorker wollen Grabner zuerst im Training beobachten und "ihm Zeit geben, sich an unser System zu gewöhnen", so Head-Coach Scott Gordon.

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