B-WM

Ö-Einserlinie zerlegt die Konkurrenz

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Koch, Setzinger, Welser haben nach 3 Spielen 9 Tore und 15 Assists.

Gegen Serbien ausgetobt, gegen Japan den Weg zum Sieg geebnet - Österreichs Einser-Linie hat bei der Eishockey-B-WM in Tilburg überzeugt und Punkte wie noch nie produziert. Center Thomas Koch (4 Tore/3 Assists), der rechte Flügel Oliver Setzinger (1/8) und der linke Stürmer Daniel Welser (4/4) führen gemeinsam mit ihrem Verteidiger Matthias Trattnig (2/6) die teaminterne Punkteliste an.

Am Höhepunkt
Für das Sturm-Trio ist es schon vor dem finalen Wochenende mit dem Spiel gegen Gastgeber Niederlande (Samstag, 20.30 Uhr) und dem Endspiel um den Aufstieg gegen die Ukraine (Sonntag, 20.30) die beste gemeinsame Punkteausbeute bei Weltmeisterschaften. Bisher waren 20 Punkte von 2006 das Maximum, 2008 (23) spielten sie nicht in einer Linie (alles B-WM).

Trattnig führt Verteidiger an
War beim 13:0 gegen Serbien Welser mit vier Toren und vier Assists Mann des Abends, war Koch beim 3:1 gegen Japan mit zwei Powerplay-Treffern (6., 9.) einer der Matchwinner. Jeweils nach Vorarbeit von Setzinger und Trattnig, der an seinem 31. Geburtstag auch beim dritten Treffer von Roland Kaspitz seinen Schläger im Spiel hatte und aktuell punktbester Abwehrspieler des Turniers ist.

Blindes Verständnis
Setzinger/Koch/Welser ist eine Sturmreihe, die sich so gut wie keine andere versteht. Denn diese Formation gibt es schon seit dem Nachwuchs. "Wir spielen zusammen, seit wir 14 sind", berichtet Setzinger, der in den vergangenen Jahren nicht immer mit den beiden Kärntner zusammengespannt worden war. Doch Bill Gilligan setzt wieder auf die 83-Linie (alle Jahrgang 1983). "Es gefällt mir schon, dass wir wieder zusammen spielen. Wir wissen, wie jeder spielt. Tommy und ich machen das Spiel, Daniel für uns die Blocks. Jeder in unserer Linie kennt seine Rolle, das macht den Erfolg aus", so Setzinger.

Auch mit Vanek gespielt
Als junge Boy-Group legte das Trio gemeinsam mit NHL-Star Thomas Vanek (Jahrgang 1984) erstmals 1998 beim bedeutendsten Nachwuchsturnier, dem Pee-Wee-Turnier in Quebec, vor internationalen Scouts eine Talentprobe ab. Vier Jahre später führte das Quartett die U20-Auswahl in die A-Gruppe, parallel dazu oder kurz danach fassten sie auch Fuß in der Nationalmannschaft.

WM-Rekord verpasst
Setzinger verpasste als 16-jähriger Senkrechtstarter die Teilnahme an der WM 2000 in St. Petersburg knapp und damit auch einen Eintrag in die Rekordbücher als jüngster WM-Spieler seit 1928. Noch unter Teamchef Ron Kennedy kamen Setzinger 2001 und Koch 2002 aber zu ihrem WM-Debüt, Welser unter Herbert Pöck ein Jahr später. Pöck ließ das damals 19- und 20-jährige Trio bei der WM in Finnland 2003 auch gleich gemeinsam aufs Eis. Seither haben sie eine beeindruckende Bilanz: Setzinger hält bei 137 Länderspielen und 33 Toren, Koch bei 102 Spielen und 34 Toren und Welser bei 90 Spielen und 22 Toren.

"Globetrotter" Setzinger
So harmonisch Flügelflitzer Setzinger, der geniale Spielmacher Koch und die Arbeitsbiene Welser im Spiel agieren, so unterschiedlich war allerdings ihr Weg vom Talent zum Leistungsträger in Verein und Team. Setzinger wählte sehr früh den Weg ins Ausland, mit gerade 16 Jahren ging er nach Finnland, weckte dort das Interesse der Talentespäher aus der NHL und wurde von den Nashville Predators auch gedraftet. Setzinger suchte seine Chance über das Farmteam in Milwaukee, der Sprung in die NHL schaffte der hochtalentierte Flügel aber nicht. Nach Erfahrungen in Österreich, Finnland, USA und der Schweiz, wo er zuletzt für Davos stürmte, zieht es Setzinger für die kommende Saison nach Russland.

Gemeinsamer Weg von Koch und Welser
Dass die Ausbildung nicht unbedingt im Ausland absolviert werden muss, zeigen Koch und Welser. Die Krise der heimischen Liga und die anschließende Ausländer-Beschränkung eröffnete dem Duo eine Chance, die sie nützten. Mit 16 (Koch) und 17 (Welser) debütierten sie beim KAC, holten mit dem Rekordmeister drei Titel (2000, 2001, 2004), ehe sie in Schweden (Koch in Lulea, Welser bei Skelleftea) ihr Glück versuchten. Koch kehrte 2006 zurück, Welser 2007, seither stürmen sie wieder gemeinsam und holten mit Red Bull Salzburg drei (Koch) bzw. zwei (Welser) Meistertitel sowie den Sieg im Continental Cup.

Nun wollen sie gemeinsam Österreich zurück in die Elite führen. Die entscheidende Partie steigt gegen die Ukraine, die bisher überzeugt hat. Aber auch Österreich liegt im Plan. "Bis jetzt haben wir unsere Aufgaben erfüllt, drei Siege eingefahren. Ich glaube, unser bestes Spiel haben wir in diesem Turiner noch nicht gespielt. Wir müssen uns sicher steigern, wenn wir in diesem Turnier Erfolg haben wollen", sagte Koch.

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