Eishockey-WM
Österreich gegen USA krasser Außenseiter
03.05.2013
Stets Niederlagen in WM-Anfangsphase gegen US-Team.
Die USA sind bei Eishockey-Weltmeisterschaften in der Anfangsphase schon fast ein traditioneller Gegner für österreichische Nationalmannschaften. Seit 1996 war ein US-Team fünfmal der Kontrahent im ersten oder zweiten WM-Spiel, die Hoffnungen auf eine Sensation haben sich aber nie erfüllt. Am Samstag (11:15 Uhr/live ORF eins) erfolgt in der Hartwall-Arena von Helsinki zum rot-weiß-roten WM-Auftakt der nächste Versuch.
Optimal hat sich die Vorbereitung eines US-Teams auf eine WM noch nie gestaltet. Die Amerikaner sind kaum eingespielt, wenig an die größere europäische Eisfläche gewöhnt und haben wegen der kurzfristigen Anreise manchmal noch mit dem Jetlag zu kämpfen. Doch Österreich hat daraus noch nie Kapital schlagen können, die USA setzten sich seit 1996 stets mit zumindest drei Toren Differenz durch.
Kurze Vorbereitung der US-Cracks
Heuer ist die Situation durch den verspäteten Saisonstart in der NHL wegen des "lockout" noch verschärft, doch darauf setzen will ÖEHV-Teamchef Manny Viveiros nicht. "Wir haben den kleinen Vorteil, dass wir länger zusammen sind. Sie hatten nur zwei oder drei Tage, ihr System zu üben", sagte Viveiros.
"In einem Spiel kann alles passieren"
Er relativierte aber gleich. "Man darf nicht vergessen, die Spieler kommen aus der NHL. Solche Spieler kapieren das schnell. Und sie sind in Top-Kondition, für sie ist es auch Gewohnheit, über den halben Kontinent zu fliegen und am nächsten Tag zu spielen. Falls es wirklich ein Vorteil ist für uns, dann kein großer", wollte der Austro-Kanadier keine falschen Hoffnungen schüren. Dennoch meinte er: "In einem Spiel kann alles passieren". In der Neuzeit gelang erst einmal ein WM-Sieg, beim 3:0 2001 in Köln ist es für die US-Boys aber schon um nichts mehr gegangen.
US-Teamchef Joe Sacco, der nach einer enttäuschenden Saison vom NHL-Club Colorado Avalanche entlassen worden ist, hat viele NHL-Spieler zur Verfügung, aber keine großen Stars. Zwei Spieler kommen aus der AHL, Torhüter John Gibson aus der kanadischen Junioren-Liga OHL und Stürmer Tim Stapleton vom weißrussischen KHL-Club Dinamo Misnk.
Vanek & Co. wollen überraschen
Österrreichs NHL-Star Thomas Vanek (Buffalo Sabres) weiß, was auf ihn und seine Kollegen wartet: offensivstarke Verteidiger und hart arbeitende Stürmer. "Es wird schwer, gegen sie zu spielen, obwohl sie nicht die großen Namen haben. Sie werden versuchen, die Partie so schnell wie möglich zu entscheiden. Für uns ist wichtig, dass wir so lange wie möglich ein 0:0 halten und sie damit unter Druck setzen", erklärte Vanek.
Gregor Baumgartner, auch lange Jahre in Nordamerika aktiv, schraubt die Erwartungen ebenfalls tief. "Ich bin der Meinung, dass man nicht zu hohe Erwartungen haben soll. Wir müssen von Wechsel zu Wechsel schauen, konsequent hinten zu spielen, und aufpassen, dass wir nicht schnell in Rückstand geraten. Diese Leute spielen in der NHL und ganzjährig auf hohem Niveau. Diesen Unterschied muss man respektieren. Wir werden versuchen, alles einen Schritt schneller zu machen. Das heißt aber nicht, dass wir sofort an der Weltspitze mitspielen können", meinte der Stürmer aus Linz.