Nach Sieg gegen Deutsche muss Team aber um Klassenerhalt zittern.
Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der WM in Prag mit dem zweiten Sieg einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt geschafft. Die ÖEHV-Auswahl besiegte am Montag Deutschland mit 3:2 (0:0,1:0,1:2-0:0,1:0) nach Penaltyschießen und überholte mit nun fünf Punkten Lettland (4) und Frankreich (3).
Die Tore der Österreicher in regulärer Spielzeit erzielten Thomas Raffl (35.) und Rafael Rotter (55.), für die Deutschen trafen in Michael Wolf (45.) und Patrick Reimer (58.). Im Penaltyschießen waren für die ÖEHV-Equipe Dominique Heinrich und Konstantin Komarek erfolgreich.
Zweimalige Führung reicht nicht
Österreichs Konkurrenten im Abstiegskampf treffen am Dienstag (16.15) aufeinander, Frankreich spielt zudem am (heutigen) Abend gegen WM-Mitfavorit Schweden. Österreich bekommt es zum Abschluss am Dienstag (12.15 Uhr im oe24-Ticker) mit Gold-Favorit Kanada zu tun.
Kapitän Thomas Raffl brachte Österreich in Führung (35.), Michael Wolf gelang der Ausgleich (45.). Rafael Rotter sorgte in der 55. Minute für das 2:1, der Capitals-Stürmer fälschte einen Mühlstein-Schuss ab. Doch Patrick Hager schoss die Partie in die Verlängerung (58.).
ÖEHV-Cracks hadern mit Chancenverwertung
Geschätzte 3.000 stimmgewaltige rot-weiß-rote Fans unter den 11.300 Zuschauern sorgten in der O2 Arena für Heimspielatmosphäre für die Österreicher. Auf dem Eis überwog zunächst wenig überraschend Nervosität. Deutschland, das noch einen Punkt für den definitiven Klassenerhalt brauchte und Revanche für das Aus in der Olympia-Qualifikation wollte, dominierte die Anfangsphase.
Nach etwa fünf Minuten kam aber auch die Ratushny-Truppe ins Spiel. Doch wie schon in den Spielen davor fehlte die Effizienz vor dem Tor. Michael Raffl im Powerplay (7.) und Konstantin Komarek (14.) vergaben Riesenchancen für eine österreichische Führung.
Das Mitteldrittel begann wieder mit österreichischen Chancen durch Manuel Latusa (21.) und Komarek (22.). Doch beiden Seiten war der Druck anzumerken, nicht den ersten entscheidenden Fehler zu machen. Österreichs jüngstes Team bei einer A-WM seit elf Jahren hielt dem Druck stand und bekam die Partie immer besser in den Griff.
Dramatische Schlussphase
Es war schließlich der Kapitän, der die Sache in die Hand nahm: Thomas Raffl zog aus der neutralen Zone ins Angriffsdrittel, sein Schlagschuss schlüpfte Torhüter Dennis Endras zwischen den Schonern durch ins Tor.
Die Deutschen kamen aber zurück, auch ihr Kapitän traf. Michael Wolf bezwang Torhüter Bernhard Starkbaum mit einem Schuss ins Kreuzeck. Und Wolf tauchte noch einmal gefährlich auf, diesmal blieb Starkbaum der Sieger (46.).
In der turbulenten Schlussphase traf Rotter zum 2:1, was wohl den Klassenerhalt bedeutet hätte. Doch Hager gelang noch der Ausgleich, ein Lebler-Tor 12,9 Sekunden vor Schluss wurde wegen Torraumabseits aberkannt. Nach torloser Verlängerung gingen die Österreicher im Penaltyschießen durch Dominique Heinrich und Konstantin Komarek 2:0 in Führung. Das reichte, da Goalie Bernhard Starkbaum zwei Versuche der Deutschen hielt.
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