B-WM
Österreich voll im WM-Plan
15.04.2008
Nach den zwei Schützenfesten zum WM-Auftakt liegen Vanek & Co exakt im Soll, um am Samstag den Wiederaufstieg zu feiern.
Die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft ist wie erwartet und erhofft in das WM-Turnier der Division I in Innsbruck gestartet. Nach zwei klaren Siegen gegen Südkorea (8:0) und Großbritannien (10:5) liegt das ÖEHV-Team im Plan Richtung Wiederaufstieg. "Es passt alles. Zwei Spiele, zwei Siege, die nächsten drei wollen wir auch noch gewinnen, das ist das Ziel", sagte Thomas Vanek vor den Partien gegen die Niederlande (Mittwoch), Kasachstan (Freitag) und Polen (Samstag). Da könnten auch Darcy Werenka und Robert Lukas die Verteidigung verstärken.
Werenka Mittwoch Österreicher?
Die Einbürgerung von Werenka
soll am Mittwochvormittag beim Ministerrat über die Bühne gehen, am Abend
könnte der Capitals-Verteidiger dann schon als Austro-Kanadier einlaufen.
"Ich bin sehr positiv, wenn es klappt, bin ich sehr glücklich. Ich habe
viele Freunde in der Mannschaft", sagte Werenka in gutem Deutsch. Er soll
der Abwehr mehr Stabilität bringen, eventuell kann am Wochenende auch Robert
Lukas wieder dabei sein. Der angeschlagene Salzburg-Abwehrspieler
absolvierte am Dienstag ein hartes Training.
Brückler bleibt Nummer 1
Teamchef Lars Bergström würde beide
gerne nehmen, plant aber nicht mit ihnen. Im Tor hat er sich auf Bernd
Brückler als Nummer eins festgelegt, auch wenn der am Montag nicht seinen
besten Tag hatte. "Ich habe ihm gesagt: 'Bleib ruhig, ich habe Tausend
Prozent Vertrauen, du spielst wieder'", sagte Bergström, der von seinen
Spielern mehr Konsequenz als im ersten Drittel gegen die Briten verlangt.
"Wir haben geglaubt, es geht über den spielerischen Weg. Aber Eishockey ist
Spiel und Kampf, du musst beides haben. Die Mannschaft hat im zweiten und
dritten Drittel die Antwort gegeben", erklärte der Schwede.
Leader-Figur
Da kamen die Österreicher, angeführt von den
überragenden Vanek (3 Tore, 1 Assist) und Oliver Setzinger (2 Tore, 2
Assists), in Fahrt. Lob für NHL-Star Vanek gab es vom Teamchef aber nicht
nur wegen seines Hattricks, sondern vor allem wegen seiner Führungsqualität.
"Er hat gezeigt, dass er Tore schießen und der Mannschaft helfen will. Er
hat eine Vorbildfunktion für die Mannschaft, er macht auch die
Drecksarbeit", so Bergström.
Vanek: "Muss niemandem etwas beweisen"
Schon seine
Ausstrahlung würde den Gegnern quasi Selbstvertrauen nehmen, nach seinem
ersten Treffer im Turnier wirkte Vanek zudem lockerer. "Er wollte mit Gewalt
ein Tor machen. Jetzt ist der Druck von draußen ein bisschen weg", meinte
der Teamchef. Vanek selbst spürt nur den Druck, den er sich selbst
auferlegt. "Ich hatte genug Chancen, es war etwas frustrierend, das nichts
reingegangen ist. Mein erstes Tor war schon eine Erleichterung, aber ich
muss niemand mehr was beweisen", erklärte der Stürmer der Buffalo Sabres.
Setzinger im Aufwind
In der Scorerwertung führt Setzinger mit
drei Toren und fünf Assists nach zwei Spielen. Genugtuung nach einer Saison,
die so gar nicht nach seinem Geschmack verlaufen ist. Statt bei den
Nashville Predators in der NHL startete der schnelle Flügel im Farmteam
Milwaukee Admirals und kam auch da öfter nicht zum Zug. Auch bei Langnau in
der Schweiz saß er als überzähliger Ausländer zunächst auf der Tribüne, ehe
er doch seine Chance bekam. "Es war nicht leicht in Amerika, das habe ich
mir nicht so vorgestellt. In der Schweiz habe ich aber dann gemerkt, dass
ich noch gut spielen kann", meinte Setzinger.
"Fahren auch über den Rest drüber"
Für
Österreich spielt er wieder in Hochform und selbstbewusst. Das trägt er auch
für die Mannschaft nach außen. Vor Kasachstan und Polen, die als stärkste
Gegner eingestuft werden, zeigt er zwar Respekt, dennoch: "Wenn wir unser
Spiel spielen, bin ich überzeugt, dass wir auch über sie drüber fahren. Wir
müssen gegen jeden Gegner von Anfang an klar machen, dass wir die Herren im
Haus sind." Für Egoismus ist da kein Platz, auch nicht, wenn es um Platz
eins in der Punkteliste geht. "Wetten auf den Topscorer wären der Untergang,
dann hätten wir nur noch fünf Leute vorne. Wenn Vanek gewinnt, dann Vanek,
wenn Raffl gewinnt, dann Raffl", betonte Setzinger.