Eishockey

Peintner vom Arbeitslosen zum Matchwinner

11.02.2013

"Auch deshalb kann ich es ganz anders genießen"

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Markus Peintner hat sein ganz persönliches Comeback gekrönt. Der 32-jährige Stürmer war noch vor 14 Monaten arbeitslos und auf der Suche nach einem Verein, am Sonntag erzielte er den entscheidenden Treffer, der die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft zu Olympia nach Sotschi gebracht hat. Peintner traf beim Qualifikationsturnier in Bietigheim-Bissingen im „Finale“ gegen Deutschland zum 2:2, das dem ÖEHV-Team nach 60 Minuten gereicht hat. Die 2:3-Niederlage nach Verlängerung tat dem Jubel keinen Abbruch.

„Es ist schlimm, dass ich vor 14 Monaten noch arbeitslos war und keinen Verein hatte. Andererseits sieht man wieder, wie schnell es im Sport gehen kann. Auch deswegen kann ich es ganz anders einschätzen und genießen. Ich bin 32 und es war meine letzte Chance, zu Olympia zu fahren“, erklärte Peintner im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Peintner nachnominiert
Dabei war der VSV-Stürmer für das Turnier gar nicht gesetzt. Peintner wurde erst wenige Tage vor dem Testspiel gegen Kasachstan nachnominiert, nun avancierte er zum Matchwinner im Kampf um das Olympiaticket. „Es ist alles so schnell gegangen, man kann es gar nicht beschreiben“, sagte der Stürmer mit der ungewöhnlichen Bartmode.

„Wir sind einfach nur sehr, sehr glücklich“, so Peintner, der vor allem Kampfgeist, Disziplin und Zusammenhalt der Mannschaft als entscheidenden Faktor sieht, mit dem zweimal ein Rückstand wettgemacht wurde. „Unglaublich, was die Mannschaft erreicht hat. Deutschland hat sehr gut gespielt, wir haben immer dagegengehalten und geduldig gespielt. (Torhüter) Starkbaum war überragend, er hat uns die Partie gerettet. Es war sehr viel positive Energie da. Andere Mannschaften wären vielleicht eingebrochen, aber wir sind auch nach dem 1:2 geduldig geblieben und haben an unsere Chance geglaubt. Wichtig, dass auch die Chemie in der Mannschaft gepasst hat.“

Auch Rückkehrer Lakos überzeugt
Auch ein zweiter Rückkehrer hat Entscheidendes zur Qualifikation beigetragen. Andre Lakos wurde von Teamchef Emanuel Viveiros nach vier Jahren zurück ins Team geholt. In Bietigheim-Bissingen war er einer der herausragenden Spieler und hielt die Österreicher gegen Deutschland mit seinem Treffer zum 1:1 im Spiel. Nun darf er sich auf seine zweiten Olympischen Spiele freuen. "Es ist eine tolle Geschichte, das ist meine letzte Chance, dass ich noch einmal Olympia erlebe. 2002 war ich noch relativ jung, da habe ich das ganz tolle Feeling noch nicht mitbekommen", sagte Lakos.

Dass er sein Comeback gegeben hat, war für ihn keine Selbstverständlichkeit. "Es war nicht einfach, zurückzukommen. Ich habe es mir schon eine Weile überlegt. Aber es hat sich viel bewegt im Positiven, angefangen von der Stimmung. Es hat alles super funktioniert, es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hatte einfach ein Wohlgefühl, das war vielleicht früher nicht immer so", erklärte der Verteidiger der Vienna Capitals.

Überheblicher Deutscher motivierte Österreicher
Die gute Defensivleistung und Torhüter Starkbaum waren für ihn die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Revanche für die Niederlage in der Olympia-Qualifikation 2009 ebenfalls gegen Deutschland. "Vor vier Jahren hatten wir Pech, dieses Mal vielleicht ein bisschen Glück". Für eine Zusatzmotivation hat zudem der deutsche Verteidiger Constantin Braun mit ausgesprochen selbstbewussten Interviews gesorgt. Die Zitate waren in der österreichischen Kabine ausgehängt. "Der bekommt jetzt viel ab in den Internet-Medien. Das ist vielleicht das letzte Mal, dass er solche Aussagen tätigen wird", meinte Lakos.

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