Heute gegen Innsbruck
Superstar: "Kann es noch besser"
07.10.2012
Am Sonntag kommt es zum NHL-Duell zwischen Vanek und Nödl.
Die Strapazen waren Vanek ins Gesicht geschrieben. "Ich bin jetzt sehr, sehr müde", so der NHL-Star der Buffalo Sabres nach dem 5:4-Sieg der Moser Medical Graz 99ers im Thriller gegen Zagreb.
Das Spiel selbst war Gänsehaut
pur, mit einer Dramaturgie, wie sie Hollywood nicht besser schreiben könnte: Stangenschuss in der 11. Minute, Führungstreffer durch Vanek zum 3:2 im Mitteldrittel, der den "Bunker" überkochen ließ. Im Penaltyschießen zunächst ein schwacher Versuch, dann ein Stangen-Kracher. Am Ende dann doch der Sieg für Graz, die denkmalgeschützte Halle bebte. Vanek hat mit nur einem Auftritt das österreichische Eishockey aus dem Dornröschenschlaf geholt.
Doch der 28-jährige Steirer ist selbstkritisch: "Vor allem zu Beginn war ich zu nervös, ich habe mich noch nicht super gefühlt. Ich weiß, dass ich es noch viel besser kann." Für Graz-Trainer Mario Richer ist es nur eine Frage der Zeit, bis Vanek auch in Österreich zur Hochform aufläuft: "Thomas hatte ja erst einen Tag bei uns. Er muss sich erst richtig auf seine Mitspieler und auf die größere Eisfläche einstellen. In zwei Wochen werden wir den besten Vanek sehen." Dazu kommt der Jetlag. Gestern schlief sich Vanek zum ersten Mal halbwegs aus.
Vanek vor Duell mit Nödl: "Mehr Chancen erspielen"
Vanek: "Ich möchte jetzt einfach gut trainieren und gegen Innsbruck mehr Chancen rausspielen." Auch vor Vaneks zweitem EBEL-Auftritt ist die Grazer Halle seit Tagen ausverkauft. Zusätzliche Brisanz birgt das Duell mit Vaneks NHL-Kollegen Andreas Nödl - der Carolina-Legionär soll beim Tabellen-Letzten Innsbruck für Aufschwung sorgen. Michi Grabner gibt in Villach gegen Dornbirn sein Debüt.
Backstage mit Vanek: Seine Augen glänzten
Freitagnachmittag: Ich treffe Thomas Vanek, als er gegen 16.25 Uhr von seinem Vater beim Hintereingang der Halle abgesetzt wird. Kurzer, fester Handschlag, der Blick auf die neuen Warrior-Handschuhe: "Die wurden mir gerade noch rechtzeitig geschickt." Der Grund: Die alten Handschuhe waren noch im Sabres-Design, ein absolutes No-Go für ausgesperrte NHL-Spieler.
"Bist du nervös?", will ich wissen. Vanek zuckt die Schultern, bleibt cool. In seinen Augen sieht man aber das Glitzern, die Vorfreude auf das erste Bewerbsspiel.
Small Talk. Nach Gänsehaut-Partie und Pressekonferenz wird ein todmüder Vanek an allen vorbei zum Auto seines Managers geschleust. Wir verabschieden uns am Parkplatz. Noch ein bisschen Small Talk. "Sehen wir uns in Wien?" Natürlich! Das Match gegen die Caps am 19. Oktober kann ich kaum erwarten.