Erstmals seit 2006 und als erster regierender EBEL-Champ überhaupt: KAC vor Umbruch.
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Noch vor einem Jahr hatte Rekordmeister KAC den Titel mit einem 4:0-Finalsieg über die Vienna Capitals geholt, nun müssen die Kärntner gar schon vor dem Viertelfinale die Saison beenden. Das ist seit Bestehen der Erste Bank Eishockey-Liga noch keinem aktuellen Meister passiert.
Auch ein 5:2-Heimsieg in der 10. und letzten Runde des Unteren Play-off über die Innsbrucker Haie nützte den Klagenfurtern nichts mehr. Denn zeitgleich war man auf einen Heimsieg des Dornbirner EC gegen SAPA Fehervar angewiesen, doch die Vorarlberger hielten zwar lange ein 2:2, mussten aber in der 57. Minute das letztlich entscheidende 2:3 hinnehmen.
Für KAC-Coach Christer Olsson dürfte damit nach seinem dritten Jahr in Klagenfurt wohl das Ende in dieser Funktion folgen, die Kärntner stehen nach einer enttäuschenden Saison vor einem Umbruch, auch viele Auslands-Spieler werden wohl abgegeben werden. "Es ist sehr enttäuschend. Allein schon, dass wir in das Spiel gehen und den Ausgang nicht kontrollieren können", meinte der enttäuschte Olsson. "Es scheint so, als hätten wir von Tag eins weg den Championship-Fluch getragen", resümierte der Coach.
Er betonte, dass er in den drei Jahren in Klagenfurt zweimal den Titel geholt hat und bezeichnete den KAC als "zweite Heimat". Thomas Koch war wie alle seine Teamkollegen am Boden zerstört. "Ich bin leer und enttäuscht. Aber so ist der Sport, man kann nicht immer nur Höhepunkte erleben, das müssen wir durchstehen", sagte Koch.
Der KAC hatte nach einer 2:0-Führung den Vorsprung im zweiten Drittel wieder verspielt, im Schlussdrittel dank Treffern von Iberer (43.), Fretter (48.) und Scofield (52./PP) noch den Pflichtsieg geschafft. Als das Ergebnis aus Dornbirn bekannt wurde, war aber klar, dass die Rotjacken ihre Dressen erst wieder im September für die EBEL anziehen werden.
Dornbirn hatte sich schon am Freitag für das Viertelfinale qualifiziert. Für den KAC, die Graz 99ers, die Olimpija Ljubljana zum Abschluss mit 6:2 besiegten, und Innsbruck ist die Saison vorbei. Am Montagabend dürfen sich die Top 3 für das Viertelfinale ihren Gegner aussuchen.
EBEL Unteres Play-off/10. Runde:
KAC - HC Innsbruck 5:2 (2:0,0:2,3:0)
- Klagenfurt, 3.700, Gebei/Kincses
- Tore: Koch (4.), Pöck (8./PP), Iberer (43.), Fretter (48.), Scofield (52./PP) bzw. Pittl (36.), Malik (38.)
- Strafminuten: 2 bzw. 10
Dornbirner EC - Fehervar AV19 2:3 (1:2,1:0,0:1)
- Dornbirn, 3.050, Nikolic/Veit
- Tore: Aquino (20./PP), D'Aversa (33./PP) bzw. Naglich (6.), Sertich (15.), Kovacs (57.).
- Strafminuten: 6 bzw. 6
Graz 99ers - Olimpija Ljubljana 6:2 (1:1,2:0,3:1)
- Graz, 1.720, Warschaw/Widmann
- Tore: Soares (17., 55.), Kaspitz (29.), Coulombe (40., 42.), Kuralt (47.) bzw. Verlic (10.), Leber (50.)
- Strafminuten: 4 bzw. 6