Eishockey-WM
Vanek setzt auf positive Energie
01.05.2013
Donnerstag stößt Superstar zum Nationalteam. Vaneks Ziele für die WM.
Thomas Vanek
verstärkt bei der am Freitag beginnenden Eishockey-Weltmeisterschaft in Stockholm und Helsinki zum dritten Mal bei einer A-WM die österreichische Auswahl. Bei der WM 2004 in Prag überzeugte er als 20-jähriges Talent und feierte mit dem Team große Erfolge. 2009 trat er nach einem Kieferbruch mit einer Gittermaske an, konnte daher nicht seine volle Leistung bringen und stieg mit Österreich ab.
Für die bevorstehende WM hofft der Stürmerstar der Buffalo Sabres, die das Play-off in der NHL verpasst haben, auf den Klassenerhalt. Vanek setzt dabei auf die positive Energie von Prag 2004, als Österreich zum bisher letzten Mal die Klasse gehalten hat, erklärte er im Interview.
Frage: Sie haben mit Buffalo das NHL-Play-off verpasst. Wie sehen Sie die Saison im Rückblick?
Vanek: "Die Erwartungen waren das Play-off. Aber wir waren immer außerhalb der Play-off-Plätze, waren immer vier, fünf, sechs Punkte zurück. Zur Transfer-Deadline haben wir noch drei gute Spieler für Picks abgegeben, da hat man schon für nächstes Jahr geschaut. Nachher hatten wir die jüngste Mannschaft der Liga. Wir haben immer gekämpft, haben uns fast herangekämpft, aber im Endeffekt waren wir als Mannschaft nicht gut genug. Vielleicht gut genug für den achten Platz, aber nicht für ganz vorne. Wir hätten noch zwei, drei gute Spieler gebraucht, dass wir sehr gut sind."
Frage: Sie haben einmal gesagt, dass Sie überlegen wegzugehen, wenn der Neuaufbau zu lange dauert. Wissen Sie schon, wie Ihre Zukunft aussieht, ob sie in Buffalo bleiben?
Vanek: "Wir hatten nach der Saison ein gutes Gespräch. Es ist ein Rebuild, aber wie lange das dauern wird, ist schwer zu sagen. Wenn der Stanley Cup vorbei ist, kann man am Transfermarkt wieder aktiv sein, dann wird man mehr sehen. Es kann drei, vier Jahre dauern, aber es kann auch schneller gehen."
Frage: Grundsätzlich würden Sie gerne in Buffalo bleiben?
Vanek: "Ja. Die Stadt Buffalo hat vielleicht nicht die beste Reputation, aber die Spieler waren immer zufrieden. Ich bin seit acht Jahren da, habe hier viele Freunde. Der Familie und den Kindern gefällt es, wir sind sehr zufrieden."
Frage: Sie kommen am Donnerstag zum Team. Welche Ziele haben Sie mit dem Team bei der WM?
Vanek: "Wie bei jeder A-WM ist es der Klassenerhalt. Die Achter-Gruppe hilft uns, weil wir mehr Chancen auf Siege haben, um oben zu bleiben. Spekulationen ans Viertelfinale sollten wir aber nicht anstellen."
Frage: Welche Erinnerungen haben Sie an ihre zwei bisherigen Teilnahmen bei einer A-WM?
Vanek: "Die erste WM (2004 in Prag/Anm.) war super. Wir waren gut besetzt und hatten ein gutes System. Und (Torhüter) Reinhard Divis hat uns in jedem Spiel die Chance gegeben zu gewinnen. 2009 in der Schweiz war eine negative Stimmung abseits des Eis. Aber für Österreich muss immer alles passen. Ich war auch nicht so fit, wie ich wollte, aber ich habe geglaubt, dass ich aushelfen kann. Aber es hat nicht so funktioniert. Deshalb habe ich danach immer gesagt, ich komme gerne, aber nur wenn ich wirklich fit bin."
Frage: Wie fit sind Sie jetzt?
Vanek: "Ich habe wegen einer Bauchmuskelverletzung ein paar Spiele verpasst, aber das ist vorbei. Die letzten vier, fünf Spiele haben wieder sehr gut geklappt."
Frage: Was hat sich seit Bern 2009 geändert. Passt das Umfeld nun?
Vanek: "Seit Manny (Viveiros) Teamchef ist, habe ich nur Positives gehört. Man hat bei der erfolgreichen Olympia-Qualifikation gesehen, dass wir ein gutes System gespielt haben. Und du brauchst auch Spaß, nicht auf dem Eis, aber generell, dann geht man positiv ins Spiel. Manny hat es geschafft, die positive Energie von Prag 2004 zurückzubringen."
Frage: Die Fans in Österreich haben immer hohe Erwartungen an Sie. Welche haben Sie an sich selbst?
Vanek: "Ich fühle mich als Torjäger in der besten Liga der Welt. Aber man muss realistisch sein, Eishockey ist ein Mannschaftssport. Ich habe nur zwei Trainings mit der Mannschaft, da muss man schnell die Chemie in der Linie finden. Ich will positiv sein, gute Stimmung bringen und meine Linie besser machen. Wenn mit Toren, dann umso besser."
Frage: Wie schätzen Sie den Auftaktgegner USA ein?
Vanek: "Es haben einige Spieler abgesagt, sie haben keinen All-Star-Kader wie Kanada. Aber das ist keine schlechte Mannschaft. Sie haben viele Offensivverteidiger dabei, wenn du da Forechecking machst, spielen die dich sehr schnell aus. Und im Sturm haben sie viele Arbeiter. Es wird schwer, gegen sie zu spielen, obwohl sie nicht die großen Namen haben."
Frage: Die Hoffnungen in einem Auftaktspiel gegen die USA waren immer, dass sie noch nicht eingespielt sind und Österreich unterschätzen könnten. Glauben Sie, dass das so ist?
Vanek: "Unterschätzen nicht, aber sie werden ein bisschen anders reingehen als gegen Russland. Wenn die Partie anfängt, ist aber alles vergessen. Sie werden versuchen, die Partie so schnell wie möglich zu entscheiden. Für uns ist wichtig, dass wir so lange wie möglich ein 0:0 halten und sie damit unter Druck setzen."