Heimpleite gegen Graz
Caps-Trainer: "Sind fast schon peinlich"
09.01.2012
Ratlosigkeit in Wien über völlig verpatzte Saison. Bullen, Linz schon fix im Play-off.
Den sechs österreichischen Vereinen der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) droht in der Zwischenrunde ab 22. Jänner eine Zweiteilung. Tabellenführer Black Wings Linz und Titelverteidiger Red Bull Salzburg stehen bereits fix in der Platzierungsrunde der besten sechs Mannschaften und haben damit die Teilnahme am Viertelfinal-Play-off (ab 19. Februar) sicher. Rekordmeister KAC könnte schon am Dienstag folgen. Die Vienna Capitals
, die Graz 99ers und der VSV werden wohl in der Qualifikationsrunde mit Znojmo und Jesenice um die letzten zwei Plätze im Viertelfinale kämpfen.
Wiener als Negativ-Überraschung
Überraschend kommt dabei vor allem der Absturz der Capitals
, die vor der Saison als einer der drei großen Titelfavoriten gehandelt worden sind. Am Sonntag vergaben die Wiener mit einem blamablen 1:5-Heimdebakel gegen die Grazer die letzte realistische Chance. Die Fans quittierten den 0:5-Rückstand nach zwei Dritteln mit einem Pfeifkonzert und einem Auszug aus dem Fansektor.
Coach frustriert
Entsprechende Frustration herrschte auch bei Trainer Tommy Samuelsson. "Ich bin sehr enttäuscht, dass wir keinen Weg gefunden haben, die Grazer mehr zu fordern. Meine Spieler wissen, dass sie selbst schuld an der Niederlage sind. Es haben nicht nur ein oder zwei Spieler nicht funktioniert, sondern die gesamte Mannschaft. Nach dem 0:2 zeigte mein Team keine Reaktion, es fehlte die Aggressivität und der Wille, das Spiel noch umzudrehen. Vor allem im zweiten Drittel spielten wir sehr schlecht, diese Leistung war schon fast peinlich", schimpfte Samuelsson. "Das einzig Positive an dieser Niederlage ist, dass es nicht mehr schlechter werden kann."
Spieler üben Kritik
Aus der Mannschaft kam Selbstkritik. "Der Auftritt der gesamten Mannschaft war eine Frechheit. Mit dieser Leistung brauchen wir gar nicht über die Top Sechs reden, sondern müssen froh sein, wenn wir über die Qualifikation die Play-off-Teilnahme schaffen", sagte Philipp Pinter schonungslos. Am Dienstag (19.15) wollen sie es in Klagenfurt besser machen. Der KAC, der am Sonntag in Salzburg in einer Neuauflage des Vorjahresfinales eine 2:6-Niederlage kassierte, kann da mit einem Sieg den Aufstieg fixieren.
Bullen planen schon für Zwischenrunde
Salzburg kann seit Sonntag schon für die Platzierungsrunde planen. In einer kleinen Österreich-Tournee in dieser Woche nach Villach (Dienstag), Wien (Freitag) und Linz (Sonntag) wollen sich die Salzburger aber auswärts steigern. "Wir müssen vor den Play-offs auch auswärts konstanter werden. Das ist nicht normal: Wir sind eine gute Mannschaft, bringen auswärts aber nicht unsere Leistung. Wir müssen verstehen, dass alle Teams gegen die Red Bulls als amtierender Meister besonders motiviert sind, also müssen auch wir auswärts noch besser vorbereitet sein", forderte Trainer Pierre Page.