Knalleffekt

Werenka erhält Staatsbürgerschaft nicht

08.04.2008

Schwerer Rückschlag für Österreichs Eishockey-Team: Die für Mittwoch geplante Einbürgerung Darcy Werenkas wurde "zurückgestellt".

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Rückschlag für Österreichs Eishockeyteam auf dem Weg zum angepeilten Wiederaufstieg in die A-Gruppe. Die an sich schon koalitionär fixierte Einbürgerung von Vienna-Capitals-Verteidiger Darcy Werenka wurde am Mittwoch im Ministerrat zurückgestellt. Damit kann der Kanadier aller Wahrscheinlichkeit nach nicht an der am Wochenende startenden B-WM in Innsbruck teilnehmen. Grund dafür ist ein Streit zwischen Bundeskanzleramt und Innenministerium über zusätzliche Einbürgerungen.

Eigentlich war geplant, in der Regierungssitzung 37 außerordentliche Einbürgerungen vorzunehmen. Neben Werenka wäre als prominentester Sportler der von den Barbados stammende Sprinter Ryan Moseley für den Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft vorgesehen gewesen. Nach der Nicht-Einigung im Ministerrat wird es voraussichtlich erst Mittwoch nächster Woche zu einem Beschluss kommen.

Verband schockiert
Verbandsmanager Giuseppe Mion war von der Nachricht verständlicherweise schockiert: "Das ist ein harter Schlag für uns und eine schwieriege Situation", so Mion gegenüber ÖSTERREICH. Eine Begründung für die Rückstellung der Einbürgerung bekam der Verband nicht.

Hoffen
Trotzdem hat man beim ÖEHV noch nicht alle Hoffnungen auf einen Einsatz Werenkas aufgegeben. Mion: "Ich muss jetzt einmal mit Werenka sprechen, ob er bereit ist, bis nächsten Mittwoch beim Team zu bleiben. Sollte dann die Einbürgerung genehmigt werden, könnten wir ihn noch nachberufen."

Fußballer als Stolperstein?
Zwei Fußballer sollen der Grund sein, warum Österreichs Eishockey-Team bei der B-WM Werenka verzichten muss. Bundeskanzler und Rapid-Fan Alfred Gusenbauer (S) persönlich soll dem Vernehmen nach das Thema von der Tagesordnung gestrichen haben, weil weder der deutsche Rapid-Kapitän Steffen Hofmann noch sein slowakischer Teamkollege Boris Prokopic auf der Liste aufgeschienen seien. Aus dem Kanzleramt gab es vorerst keine Stellungnahme.

Zu spät eingebracht
Die Anträge, Hofmann und Prokopic auf die Liste zu setzen, seien einfach zu spät eingebracht worden, hieß es aus dem Kanzleramt. Aus diesem Grund seien auch alle übrigen geplanten 37 Einbürgerungen nicht über die Bühne gegangen. Neben Werenka wäre als prominentester Sportler der von den Barbados stammende Sprinter Ryan Moseley für den Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft vorgesehen gewesen.

Nach der Nicht-Einigung im heutigen Ministerrat wird es voraussichtlich erst am kommenden Mittwoch zu einem Beschluss kommen. Dann ist es für eine Teilnahme Werenkas allerdings zu spät.

Rapid-Star Hofmann kann nicht mehr für Österreichs Fußball-Nationalteam spielen. Grund dafür sind drei DFB-Einsätze bei der U17-WM 1997 in Ägypten und die Tatsache, dass sein Antrag auf einen Nationenwechsel zu spät gestellt worden ist. Der 20-jährige Prokopic käme hingegen laut Rapid-Auskunft bei einer Einbürgerung vor seinem 21. Geburtstag (29. März 2009) für ÖFB-Einsätze infrage.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel