Olympia-Saison

Fenninger im neuen Look auf Medaillenjagd

30.09.2013

Einzelsiege im Fokus, auch wenn noch immer Abfahrts-Kilos fehlen.

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Im Giebel- und Gepardenlook geht Anna Fenninger in der Olympiasaison auf Medaillenjagd. Die 24-jährige Salzburgerin wurde am Montag in Wien von Raiffeisen als neues Mitglied der Sponsorfamilie präsentiert und ist damit zumindest für die kommenden zwei Jahre "Teamkollegin" von Marcel Hirscher, Max Franz und Kathrin Zettel. Die erblondete Weltcup-Gesamtdritte will im kommenden Winter aber vor allem eines: Ihre bisherige Unbeziehung zu Olympia beenden.

Versöhnung mit Olymoia geplant
"Ich habe ja nicht die besten Erfahrungen mit Olympia", erklärte die eben erst vom Südamerika-Training zurückgekehrte Fenninger knapp vier Wochen vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden. "Das versuche ich jetzt zu ändern. Ob es geklappt hat, wird man im Februar sehen", sagte sie verschmitzt lächelnd bei der Präsentation des Sponsor-Deals, den sie als "Riesenehre" bezeichnete.

"Macht mich stolz"
"Alle, die dort schon waren, waren auch große Persönlichkeiten. Auch mein damaliges Idol Anita Wachter. Das macht mich stolz", erklärte Fenninger. Raiffeisen-Werbechef Leo Pruschak erklärte: "Wir hatten Anna schon lange auf unserem Wunschzettel. Hermann Maier hat gesagt, die könnt's ruhig nehmen. Die steht super auf dem Ski."

Technik-Bewerbe im Geparden-Look
Die Kombi-Weltmeisterin von 2011 und aktuelle WM-Dritte im Riesentorlauf hat einen bewegten Sommer hinter sich. Vor allem die Reise nach Namibia, wo sie die von ihr unterstützte Geparden-Foundation (CCF) besuchte, hat sichtbare Spuren nicht nur in grandiosen Bildern hinterlassen. Fenninger wird in den Speed-Disziplinen mit dem klassischen gelben Maier-Helm starten, in den technischen Bewerben aber mit einem eigens designten Kopfschutz im Gepardenlook.

Ihre Begeisterung für die schnellsten Säugetiere zu Land hat die auf einem Bauernhof aufgewachsene Tierliebhaberin Fenninger schon mehrmals dargelegt. "Ich möchte auf den Pisten so schnell sein wie sie es sind auf der Jagd nach ihrer Beute. Diese Tiere dürfen nicht aussterben", erklärte sie.

Freund überredet Fenninger zu Haarfarben-Wechsel
Dass sie nun als "Blondine" auf die Jagd nach Rennsiegen ("Der Weltcup ist eher noch kein Thema") geht, habe aber nichts damit zu tun, dass keine der Gesamtsiegerinnen der vergangenen zehn Jahre klassisch dunkelhaarig war. "Ich wollte das schon länger und Manuel hat mich immer aufgezogen, weil ich mich nicht getraut habe", erzählte Fenninger, wie sie ihr Freund, ÖSV-Snowboarder Manuel Veith, dann doch überredet hatte.

Blondinenwitze habe sie zwar noch keine gehört. "Aber jetzt habe ich eine gute Ausrede, wenn etwas nicht klappt", erklärte sie lachend. Veith hat vor kurzem seine Karriere beendet, weil er in Rohrmoos das elterliche Hotel übernimmt. Er möchte in Sotschi an der Seite Fenningers sein.

Fenninger sucht perfekten Schuh
Sportlich sieht sich Fenninger auf einem guten Weg. Die neuen Strukturen in der verjüngten Speed-Gruppe taugen ihr, die vielen jungen Fahrerinnen üben vor allem im Flachen und auf Weichschnee Druck auf die Arrivierten aus. In Südamerika fand man alle Bedingungen und Wetterarten vor. "Wir sind gut gerüstet. Im Riesentorlauf fehlt mir als Mitglied des Speed-Teams aber noch der Vergleich mit den Besten", erklärte Head-Fahrerin Fenninger, die zudem noch intensiv am Rennschuh tüftelt.

Was Fenninger in den Speedbewerben am meisten "fehlt", ist das passende Kampfgewicht. "Um in der Abfahrt eine Chance zu haben, fehlen mir noch einige Kilos. Da kann ich gegen Lindsey Vonn oder Maria Riesch nur schwer aufholen", ist der 1,66 m kleinen Salzburgerin bewusst.

Bodenturnen als Ausgleich
Also setzt die Siegerin von vier Weltcuprennen auf andere Dinge wie neuerdings Bodenturnen. "Früher bin ich als Ausgleich Motocross gefahren. Ich war als Kind im Turnverein, also lag es auf der Hand, hier wieder etwas zu machen", erklärte sie die Einheiten in der Turnhalle.

Dass sie am Nationalratswahl-Sonntag ein Foto von sich vor der Wahlzelle gepostet hatte, sei ihr auch sehr wichtig gewesen. "Für viele Junge ist die Politik derzeit ja schwer zu durchschauen. Ich wollte damit sagen, dass trotzdem alle wählen gehen sollen."

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