Grippe stoppt Rekordjagd

Drama um Schlieri in Polen

10.01.2013

Statt Flug in die Geschichtsbücher landete Schlieri in Wisla im Krankenbett.

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Vier Tage nach dem Mega-Triumph bei der Tournee lag Gregor Schlierenzauer (23) flach! Ein Grippevirus hatte sich in seinen Körper geschlichen. Mittwoch litt Schlieri unter Fieber, Schüttelfrost und heftigen Gliederschmerzen. ÖSV-Cheftrainer Alex Pointner verkündete kurz vor dem Start in Wisla : „Es hat keinen Zweck. Gregor kann nicht starten!“

Rekordjagd ist vertagt, aber nicht abgeblasen
Damit ist Schlieris Jagd auf den Allzeit-Rekord von Matti Nykänen (46 Weltcup-Siege, einer mehr als der Stubaier) vorerst vertagt. Bitter für Schlierenzauer – Nykänen, der (noch) als bester Springer aller Zeiten gilt, kann aufatmen.

Auch Herminator-Rekord wackelt
Doch Schlieri macht nicht nur Jagd auf den Finnen, sondern auch die unglaubliche Bestmarke seines Alpin-Landsmannes Hermann Maier (40). Wahnsinn, ÖSTERREICH erfuhr: Der Tiroler will noch in dieser Saison die Herminator-Bestmarke von 54 Weltcup-Siegen einstellen ...

Ein Blick auf den Skisprung-Kalender verrät: Heuer hat Schlieri noch 15 Mal die Chance auf einen Einzelsieg. Damit würde der 23-jährige Stubaitaler zum erfolgreichsten ÖSV-Athleten aller Zeiten aufsteigen. Für Schlierenzauer-Entdecker Werner Schuster ist klar: „Gregor setzt im Skispringen immer neue Maßstäbe. Er hat kein Limit. Wer hätte geglaubt, dass er mit 23 Jahren bei 45 Weltcupsiegen hält?“

Für Pointner ist Schlieri der Beste aller Zeiten
Für ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointer ist der Superadler schon jetzt „der größte Springer mit den meisten Weltcupsiegen.“ Rückblende: Mit 16 Jahren siegte Schlieri – bei seinem dritten Weltcupeinsatz – zum ersten Mal. Angesprochen auf sein größtes Idol erklärte er: „Als Kind hatte ich immer ein Poster von Benjamin Raich in meinem Zimmer hängen.“

Teamspringen: Schlieris Einsatz ausgeschlossen
Doch jetzt muss Schlieri erst einmal schnell wieder gesund werden. Sein Betreuerteam will dabei nichts überstürzen. Schlierenzauers Einsatz im Teamspringen in Zakopane am Freitag ist so gut wie ausgeschlossen.

Möglich, dass Schlieri erst am 19. Jänner in Sapporo (Japan) wieder an den Start geht.

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