Die Wahrheit

Grugger entrann nur knapp dem Tod

02.02.2011

Verletzungen schwerer als gedacht. Genesung geht jetzt rasch voran.

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© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer, APA/ROBERT PARIGGER
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Noch kann Hans Grugger sein rechtes Bein nicht bewegen. Aber: "Schritt für Schritt geht es positiv voran", sagt Ingrid Rumpfhuber (wird Donnerstag, 30 Jahre alt), die Bad Ischler Lebenspartnerin des in Kitz verunglückten Skirennläufers. Und auch die Ärzte sind optimistisch.

Ein Wunder, bedenkt man, welche Verletzungen Grugger bei seinem Sturz am 20. Jänner wirklich erlitten hat: Schädel-Hirn-Trauma, Einriss der Halsschlagader, zwei Brüche der Halswirbelsäule, Rippenbrüche, Lungenquetschung.

Bis zu 50 Prozent Sterbe-Risiko nach Gruggers Sturz
Wäre Grugger nicht so fit, wäre sein Horrorsturz sicherlich nicht so glimpflich verlaufen: "Das Risiko hierbei zu sterben, liegt laut Erfahrungswerten bei bis zu 50 Prozent", verdeutlichte Claudius Thome, ­Direktor der Innsbrucker Uniklinik für Neurochirurgie, den Grad der Verletzungen am Mittwoch vor Journalisten.

"Relativ viele Patienten bleiben anhaltend behindert, zum Teil sogar schwerbehindert", so der Experte. Doch: Die Ärzte sind zuversichtlich, dass der Salzburger aus Badhofgastein den Sturz ohne Spätfolgen überstehen wird.

Allerdings: Eine Rückkehr in den Skizirkus halten die Ärzte für "sehr unwahrscheinlich".

Sorgen bereitet den Experten vor allem Gruggers rechtes Bein: Es ist nach wie vor gelähmt, lässt sich nicht bewegen. Dafür verantwortlich: Verletzungen in der linken Hirnhälfte. Der Heilungsprozess dauere noch Wochen bis Monate.

Lähmung am Bein und möglicher Schlaganfall
Auch die Gefäßverletzung an der Halsschlagader sei ernst zu nehmen: Es bestehe das Risiko eines Schlaganfalls. Auch kann der 29-Jährige noch nicht komplex denken, was aber normal sei. Immerhin war Grugger nach seiner Not-OP im Koma, nach einer fünftägigen Aufwachphase ist er erst seit zwei Tagen ­ansprechbar. "Der Patient spricht, noch deutlich verlangsamt. Er kennt seine Daten, etwa mit welchen Skiern er fährt", erzählt Thome. Als Erstes habe er "Hallo" zu seinen Liebsten gesagt.

Grugger wird wohl noch eine weitere Woche auf der Intensivstation bleiben müssen.

Freundin: "Über Zukunft denke ich noch nicht nach"

ÖSTERREICH: Frau Rumpfhuber, wie erlebten Sie den Unfall?
Ingrid Rumpfhuber: Ich habe das Unglück live im TV gesehen und war noch vor Hans in der Klinik. Das Ausmaß des Unfalls war für mich freilich nicht sofort ersichtlich.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu Hans’ aktuellem Gesundheitszustand?
Rumpfhuber: Er ist noch sehr schwach. Er hat ja leider nicht plötzlich die Augen aufgemacht und 'Hallo' gesagt. Trotzdem ist sein jetziger Zustand beruhigend, allerdings darf man den auch nicht überbewerten.

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen jetzt?
Rumpfhuber: Man lernt, damit umzugehen, ich habe natürlich auch meine Tiefs. Aber ich schaffe es, jeden Tag so zu nehmen, wie es nun mal ist. Ich versuche, Hans zu unterstützen. Hoffentlich macht er jetzt rasch Fortschritte.

ÖSTERREICH: Wie geht’s weiter?
Rumpfhuber: Darüber, was in der Zukunft sein wird, denke ich noch nicht nach. Bitte schickt Hans weiter eure Kraft und positiven Gedanken. Er braucht diese und nimmt sie auch.

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