Zu starker Wind
Herren-Abfahrt abgesagt
03.12.2010
Pech für Abfahrer: Abfahrt in Beaver Creek fiel Sturm zum Opfer.
Der mit viel Spannung erwartet Herren-Abfahrtsklassiker in Beaver Creek wird 2010 nicht stattfinden. Das Rennen musste am Freitag wegen heftigen Windes zunächst verkürzt und nach zweieinhalbstündiger Verschiebung erstmals wetterbedingt abgesagt werden. Damit finden in Colorado lediglich der Super-G am Samstag und der Riesentorlauf am Sonntag statt. Aber auch diesbezüglich sorgte für das Wochenende angekündigter Neuschnee für Sorgenfalten.
Rennen unverantwortlich
"Die Absage war okay. Selbst am Reservestart war starker Wind. Es wäre unverantwortlich gewesen", sagte ÖSV-Herrenchef Mathias Berhold. Die Absage ist natürlich sehr bedauerlich, weil uns die Abfahrt wirklich liegt und unsere Jungs in den Trainings Superleistungen gebracht haben", trauerte der Coach dem Rennen nach.
Absagenpech für Herren
Für Berthold ist es im fünften Saisonrennen die bereits zweite Absage als ÖSV-Herrenchef, nachdem schon Ende Oktober der Sölden-Riesentorlauf mit Österreichern in aussichtsreicher Positionen abgebrochen worden war. "Vielleicht sollte ich wieder zu den Damen zurück", sagte Berthold augenzwinkernd mit Blick auf den Riesch-Erfolg in Kanada. "Wenn wir aber weiterhin die Rennen dazwischen gewinnen, passt es eh wieder", scherzte der Vorarlberger.
Auch FIS-Renndirektor Günter Hujara bedauerte die Absage. "Es war absolut unmöglich. Die Windböen hätten eine Rennablauf nicht zugelassen, an den Sprüngen wäre es gefährlich geworden", sagte der Deutsche im Ziel. Das Beaver-Programm - wie früher schon einmal geschehen - auf Montag auszudehnen, ist laut Hujara wegen der Transportproblematik (Rückkehr nach Europa) sowie der fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten der Organisatoren nicht möglich.
Nachtrag noch offen
Wo die abgesagte Beaver-Abfahrt nachgetragen werden kann, war vorerst völlig offen. Offenbar sieht die FIS sowohl in Gröden als auch zum Jahreswechsel in Bormio und erst recht dann im Jänner in Wengen und Kitzbühel ein Problem mit einer zusätzlichen Abfahrt.
Womöglich kann die Abfahrt dann erst kurz vor Saisonschluss im März in Kvitfjell gefahren werden. "Aber auch dort müsste ich einen zusätzlichen Trainingstag einfügen. Genau das ist ja hier in Beaver so stark kritisiert worden", sagte Hujara.
Man werde alle Möglichkeiten prüfen, versicherte Hujara. "Aber es wird alles sehr eng. Wir haben im gesamten Programm kaum Luft und wir wollen unsere Läufer nicht überbeanspruchen", erklärte der deutsche FIS-Funktionär. "Wir haben haben einen anstrengenden Jänner vor uns. Es sieht im Moment eher schwierig aus."