Kitzbühel

Hirscher nach Ausfall stinksauer

24.01.2014

Österreichs Ski-Superstar zeigte sich nach Kitz-Pleite angefressen wie noch nie.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
Zur Vollversion des Artikels

Marcel Hirscher war stocksauer. Mit dem Heimtriumph in Kitzbühel vor Augen fädelte Österreichs Ski-Superstar ein. "Einfädeln ist nie schön. Aber dass es ausgerechnet hier und heute passiert, ist extrem bitter", sagte der Salzburger, für den 70.000 Euro Preisgeld, die Führung im Gesamtweltcup, der zweite Kitz-Slalom-Sieg in Folge und die große Party vor 22.000 Fans bereit gestanden waren.

So sehr hatte sich Hirscher eine Slalom-Siegerehrung auf dem Balkon des Kitz-Zielhauses gewünscht. Die wetterbedingte Programmänderung, der Slalom wurde von Sonntag auf Freitag vorverlegt, hätte diesen Traum nun wahr werden lassen. Und der 24-Jährige war im Tiroler Schneetreiben voll auf Kurs, nach dem ersten Durchgang führte Hirscher 0,38 Sekunden vor dem späteren Sieger Felix Neureuther aus Deutschland und schon 1,26 Sekunden vor dem drittplatzierten Schweizer Luca Aerni.

"Habe ihn noch nie so angreifen gesehen"
Doch Hirscher wollte nicht mit einem Sicherheitslauf aufs Stockerl, blieb seinem Motto "Vollgas" treu und griff so richtig an. "So habe ich Marcel in einem Rennen noch nie angreifen gesehen. Heute wollte er den Sieg so richtig", meinte auch Manuel Feller, der als Achter im Endeffekt bester Österreicher war. Diesmal bezahlte Hirscher dieses Risiko allerdings mit einem Einfädler.

Stinksauer
"Mir geht es einfach irrsinnig auf den Keks, weil ich sauschnell war", sagte der zweifache Gesamt-Weltcup-Sieger. "In Levi wär's mir lieber gewesen", brachte Hirscher seinen Ärger über das Missgeschick in der Heimat auf den Punkt. Auf die Frage, wie oft ihm im Training Einfädler passieren, antwortete Hirscher: "So gut wie nie." Bremsen wird Hirscher aber auch in Zukunft nicht. "Ein Einfädler ist halt Teil des Spiels. Aber ich werde weiter Gas geben", versprach Hirscher.

"Marcel, was war los?", lautete kurz nach dem Ausscheiden die am häufigsten gestellte Frage in Richtung Hirscher. Die knappe Antwort des richtig angefressenen Annabergers lautete: "Einfädeln heißt das, Einfädeln nennt man das." Bis Sonntag sollte Hirschers Ärger halbwegs verflogen sein, da will er in der Super-Kombi an den Start gehen.

Ob ihm in Zukunft der Slalom in Kitz am Sonntag oder die neue Version am Freitag unter Flutlicht lieber wäre, darauf wollte sich Hirscher nicht festlegen: "Ist beides geil, hat beides seinen Reiz."

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel