Geheime Zeitläufe

Hirscher schon vor Raich

22.10.2012

Beide kämpfen gegen Sölden-Fluch.

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Viel spannender kann es vor dem Gletscher-Auftakt nicht zugehen. Sowohl Marcel Hirscher als auch US-Vorjahrssieger Ted Ligety präsentierten sich zuletzt im Training in Hochform. Auch die Buchmacher erwarten ein Kopfan-Kopf-Rennen der beiden besten Riesentorläufer der letzten Saison. Wettanbieter bwin.com hat Ligety und Hirscher ex aequo mit einer Quote von je 3,50 überlegen vorn. Dahinter folgt der Italiener Massimiliano Blardone (8,00). WM-Bronzemedaillengewinner Philipp Schörghofer und Benni Raich werden als 17:1bzw. 23:1-Außenseiger gehandelt.

Seit Hermann Maier 2005 hat kein ÖSV-Läufer in Sölden gewonnen. Schafft es Hirscher tatsächlich, den rot-weiß-roten Sölden-Fluch zu beenden? Er stapelt tief (siehe O-Ton unten): "Mit einem Top-10-Platz könnte ich mich schon recht gut anfreunden." Immerhin wurde der 23-jährige Salzburger vor einem Jahr beim Comeback nach dem Knöchelbruch starker Sechster, ehe er bei den Übersee-Rennen in Beaver Creek seinen Höhenflug startete.

Da der Weltcup-Hang am Rettenbachgletscher über Sölden ab sofort gesperrt ist, holt sich Hirscher den letzten Schliff am Mölltaler Gletscher, wo er gemeinsam mit seinen ÖSV-Kollegen die letzten Abstimmungs-Feinheiten mit den neuen, weniger taillierten RTL-Skiern hinbekommen will. Sein Servicemann Edi Unterberger hat rund um die Uhr alle Hände voll zu tun.

Hirscher dominierte Läufe vor Schörghofer & Reichelt

Jedenfalls müssen sich weder Hirscher noch sein Ski-Techniker Sorgen machen: Laut Insider-Informationen soll Weltcup-Titelverteidiger die letzten Läufe in Sölden im Rahmen der internen ÖSV-Quali dominiert haben. Philipp Schörghofer, Hannes Reichelt und Benni Raich sollen zumindest in seine Nähe gekommen sein. Klingt vielversprechend für den Auftakt am Sonntag!

"Motto: Schnell fahren, nicht in die Hose machen"

Marcel Hirscher über ...

... den Auftakt in Sölden: "Die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit ist um einiges höher ist als meine eigene. Mit einem Top-Ten-Platz könnte ich mich gut anfreunden. Zu behaupten, dass es so 'easy going' wie vergangene Saison weiterlaufen würde, dafür ist es viel zu früh."

... den Druck als Gesamtweltcup-Titelverteidiger: "Ganz kapier ich noch immer nicht, wie sich letzte Saison das alles ausgegangen ist. Sollte ab jetzt nix mehr dazukommen, war's trotzdem eine super Zeit. Ich werde mich sicher nicht stressen. Den Gesamt-Sieg kann man sowieso nicht planen, mit der Einstellung werde ich weitermachen. Ski fahren macht mir so viel Spaß, dabei soll es bleiben."

... die Material-Revolution: "Es wird nicht der große Wow-Effekt werden. Für uns wird es körperlich etwas anstrengender, und es wird mehr Fehler geben."

... den Rummel um seine Person:
"Manchmal ist es keine Gaudi mehr. Aber lieber so, als keinen interessiert's was ich tue."

... sein Motto: "Schnell Ski fahren und nicht in die Hose machen."
 

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