Erneuter Sieg vor Weltcup-Spitzenreiterin Takanashi.
Daniela Iraschko-Stolz ist am Wochenende in Planica in den Kreis der Top-Favoritinnen für die Olympia-Premiere des Damen-Skispringens zurückgekehrt. Die 30-Jährige bewies mit ihrem Doppelsieg, jeweils vor der Weltcup-Spitzenreiterin Sara Takanashi, dass sie ihr jüngstes Tief überwunden hat. Mit 3,0 Punkten Vorsprung feierte Iraschko-Stolz am Sonntag ihren fünften Weltcupsieg.
Die Steirerin egalisierte mit 102,5 Metern im ersten Durchgang ihren am Vortag fixierten Schanzenrekord (7,5 m über der Hillsize), musste aber Takanashi dennoch vorerst den Vortritt lassen. Mit 100 Metern im Finale gelang Iraschko-Stolz aber der Vorstoß auf Platz eins, 98,5 m reichten der Japanerin nicht zu ihrem neunten Saisonsieg im elften Bewerb. Vor den Winterspielen folgen am kommenden Wochenende noch die Bewerbe in Hinzenbach (OÖ).
Dank ihrer ersten Erfolge nach dem Kreuzbandriss hat Iraschko-Stolz alle Selbstzweifel beseitigt. Denn in den Bewerben in Tschaikowski (Russland) und Sapporo war sie zuvor weit von der Spitze entfernt gewesen. Training statt der Wettkämpfe in Zao lautete daher die von Cheftrainer Harald Rodlauer vorgegebene Devise, und das machte sich bezahlt. "Für mich ist es total wichtig zu wissen, dass ich es wieder kann. Es freut mich unheimlich", hatte sie schon nach ihrem Samstag-Sieg erklärt.
Die Folgen ihrer schweren Verletzung hat die Ex-Weltmeisterin, die ihre Titelverteidigung im Februar 2013 verpasst hatte, völlig überwunden. Dass sie keinen Respekt vor weiten Sprüngen hat und diese auch gut landet, bewies sie in Planica, wo sie im Finale am Sonntag Noten von 18,0 und 18,5 erhielt. "Mir taugt es, dass ich weit springen kann, und dass ich mich ohne Schmerzen bewegen kann."
Neben Iraschko-Stolz landeten zwei weitere Österreicherinnen in den Punkterängen. Die Oberösterreicherin Elisabeth Raudaschl punktete als 23. erstmals, Sonja Schoitsch erhielt als 30. auch noch einen Zähler gutgeschrieben.