Aufbruchstimmung

Klammers Weltcup-Bilanz vor Weihnachten

19.12.2010

Klammer: "Wir sind wieder eine Großmacht und die Gegner haben Angst vor uns."

Zur Vollversion des Artikels
© TZ Österrerich
Zur Vollversion des Artikels

Ausgerechnet im letzten Rennen vor Weihnachten hat es nicht funktioniert. Nur das Ergebnis von Alta Badia darf man nicht überbewerten. Wir sind bei der Musik voll dabei. Und das Wichtigste ist, wir können auf unsere Skiherren wieder stolz sein.

Überflieger
Ted Ligety ist im Riesentorlauf eine Klasse für sich. Drei Rennen, drei Siege – das ist somit der Mann, an dem man sich orientieren muss. Natürlich haben wir noch Aufholbedarf, aber man darf nicht erwarten, das wir alles niederreißen. Schon gar nicht nach den Ergebnissen der letzten Jahre. Da war Benni Raich unser einziger Läufer, der ganz vorne mitmischen konnte.

Herbst noch schwach
Levi war eine Schlappe, die Slalomspezialisten müssen noch zeigen, was sie drauf haben. Die Statistik spricht aber für und nicht gegen Österreich. Pranger war immer schnell unterwegs, nur Herbst muss noch an seiner Form feilen. Er wirkt unsicher und ist noch nicht im Renngeschehen dabei. Herbst scheint noch nicht die richtige Materialabstimmung gefunden zu haben, denn es fehlt ihm der Rhythmus. Aber mit Hirscher und Raich sind wir gut aufgestellt. Und die anderen werden schon noch aufholen. Fest steht, dass wir im Slalom ein schlagkräftiges Team haben.

Speedgruppe
Endlich gibt es wieder eine österreichische Abfahrtstruppe. Im Gegensatz zu früher ist in jedem Rennen der Sieg für uns in Reichweite. Die Konkurrenz ist zwar extrem stark – da gibt es Cuche, Zurbriggen, Svindal –, aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen.

Michael Walchhofer lebt bei seiner Abschiedstour richtig auf, so locker haben wir ihn schon lange nicht erlebt. Das Schönste ist aber, dass unsere Downhiller wieder das Rennfahren entdeckt haben. Das war in den letzten Jahren nicht mehr der Fall. Technisch waren wir immer gut, aber unserer Läufer hatten völlig verlernt, wie man mit Risiko Siege einfahren kann. Was dazu kommt, bei Walchi, Scheiber, Kröll und den anderen passt die Stimmung.

Alles offen
Eigentlich hätte ich Svindal vorne gesehen. Überraschenderweise ist Zurbriggen ein heißer Tipp. Aber mein Geheimtipp bleibt Janka. Er ist nicht in Form, sammelt aber doch die Punkte. Er ist nicht herausragend, aber er schleicht sich so durch. Benni ist nach wie vor dabei. Absetzen konnte sich keiner, wir hatten lange nicht so einen großen Favoritenkreis.

Richtiger Zugang
So wie sich die Mannschaft präsentiert, muss man sagen, Berthold hat den richtigen Hebel gefunden. Man darf sich nicht einen Sieg nach dem anderen erwarten, aber wir sind wieder eine Skigroßmacht. Das ist das Schöne! Berthold versteht es, die Läufer richtig anzupacken. Ein Cheftrainer ist dazu da, das Team zusammenzuhalten. Das hat Berthold schon geschafft.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel