Hahnenkamm-Abfahrt
Klaus Kröll gewinnt letztes Training
24.01.2013
Kröll verweist Svindal und Jansrud auf die Plätze
Österreich geht am Samstag mit zwei heißen Eisen in den Kitzbüheler Abfahrts-Kampf gegen Aksel Lund Svindal. Nach zwei Trainings-Bestzeiten des Norwegers jeweils vor Hannes Reichelt drehte am Donnerstag Klaus Kröll den Spieß um und erzielte im Abschlusstraining vor den beiden Norwegern Svindal (+0,26) und Kjetil Jansrud (0,28) die schnellste Zeit auf der Streif. Am Freitag beginnen die 73. Hahnenkammrennen mit dem Super-G (11.30).
Reichelt hatte hingegen am dritten und letzten Trainingstag ebenso wie Matthias Mayer einem Super-G- und Riesentorlauf-Training in Going den Vorzug gegeben, der leicht kränkliche Florian Scheiber passte ebenfalls. "Bestzeit fahren ist immer gut. Aber einige waren nicht am Start und was Svindal genau getan hat, weiß ich nicht", versuchte Kröll daher seine Leistung etwas zu relativieren.
Streif "knackiger"
Die Streif präsentierte sich am Donnerstag bei erneut Prachtwetter wieder ein Stück unruhiger und daher "deutlich knackiger". Stürze wie jene des Franzosen Guillermo Fayed oder des routinierten Südtirolers Christof Innerhofer machten deutlich, dass das "Biest" Streif bereit ist, zuzupacken. "Es wird immer schwerer, am Samstag wird's extrem werden", war Kröll überzeugt und Landsmann Romed Baumann (20.) war sich sicher: "Am Samstag wird richtig tief geflogen."
Etwas unzufrieden war Joachim Puchner. "Wenn ich da vier Mal runterfahre, wird mir wohl einmal eine gute Fahrt gelingen", ärgerte sich der Salzburger. "Das Pulver hätte ich noch nicht verschossen, ich hoffe, es passt jetzt wenigstens am Renntag", sagte Puchner nach Platz 14. "Samstag wird eine richtige Challenge. Für Kröll war eine Trainingspause kein Thema gewesen. "Ich hatte vom ersten Tor weg ein besseres Gefühl und das war auch da Ziel heute. Jetzt bin ich wieder beruhigt", erklärte der Weltcup-Abfahrtssieger.
Nicht alles hundertprozentig
Dabei habe er auch am dritten Tag nicht alles hundertprozentig erwischt. "So wie Reichelt oben fährt, fehlt's immer noch ein Stück. Der Richie wäre heute sicher noch ein Stück schneller gewesen als ich", streute Kröll seinem Landsmann Rosen. "Es heißt weiter fighten, hier herunter wird dir hier nichts geschenkt", sagte Kröll. "Es war heute wieder ein Stück unruhiger, die Strecke wird immer schwerer."
Davon konnten auch die Gestürzten ein Lied singen. Während Innerhofer nach seiner Bauchlandung etwas irritiert ins Ziel weiterrutschte, wurde Benjamin Raich wegen des Sturzes von Fayed abgewunken. Der Tiroler musste oberhalb der alten Schneise minutenlang auf der Strecke warten, ehe er weiterfahren konnte.
"Sieben Minuten Rückstand habe ich. Nach 399 Rennen erstmals die Gelbe Flagge", nahm es Raich mit Humor. "Mir ist das aber egal, auch wenn ich diese Passage nicht trainieren konnte", sagte der 34-jährige Tiroler, der mit dem Super-G am Freitag sein 400. Weltcuprennen bestreitet.
Dankbarer Raich
"So etwas macht einen vor allem dankbar", erklärte Raich. "Ich habe 400 Rennen in denen ich erfolgreich war, auch Misserfolge hatte, auf jeden Fall war es sehr interessant und spannend und ich stehe gesund da. Das macht ein gutes Gefühl und ich würde alles wieder genauso machen."
Wie angekündigt hatte der frühere Kitz-Sieger Daron Rahles (USA) am Donnerstag den Vorläufer gemacht. "Kitzbühel ist das beste Rennen der Welt. Da kann man nicht einfach hierherkommen und nicht fahren", erklärte der Ex-Weltmeister, der aus PR-Gründen in der Gamsstadt weilt. "Wenn ich das auch am Samstag machen will, muss ich bis dahin aber brav sein", scherzte der Kalifornier.
Ergebnis:
1. Klaus KRÖLL AUT 1:57.74
2. Aksel Lund Svindal NOR +0.26
3. Kjetil Jansrud NOR +0.28
4. Werner Heel ITA +0.38
5. Georg Streitberger AUT +0.60
6. Johan Clarey FRA +0.63
7. Steven Nyman USA +0.66
8. Andrej Sporn SLO +0.76
9. David Poisson FRA +0.82
10. Erik Guay CAN +0.93
Weiter: 14. Joachim Puchner (AUT) 1,47 - 16. Max Franz (AUT) 1,59 - 20. Romed Baumann (AUT) 1,92. Benjamin Raich (AUT) wurde abgewunken, fuhr das Training nach Unterbrechung aber fertig.
U.a. nicht am Start: Florian Scheiber, Matthias Mayer, Hannes Reichelt (alle AUT)
Auf Seite 2 finden Sie den Liveticker
12:35 Uhr: Klaus Kröll gewinnt demnach das Training in Kitzbühel. Der Österreicher verwies Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud auf die Plätze.
12:31 Uhr: Lueoend aus der Schweiz hatte zweieinhalb Sekunden Rückstand. Der folgende Finne Romar etwas mehr und beide sind weit hinten. Marc Gisin fuhr bisher immer stark, hat aber im Mittelteil schon über 1 Sekunde Rückstand. Es folgt mit Startnummer 40 Stephan Keppler. Der Deutsche hat aber auch recht großen Rückstand und kann da vorne kaum mitreden.
12:29 Uhr: Brice Roger aus Frankreich ist Startnummer 35. Der Franzose hat einen Riesenrückstand. Über sieben Sekunden. Übrigens: Matthias Mayer wird das Training ebenfalls auslassen. Er nützt die Zeit um für den Superg zu trainieren.
12:27 Uhr: Ivica Kostelic versucht es einmal in der Abfahrt. Der Kroate testet Linie und Speed und ist dabei klar hinten. Über zwei Sekunden Rückstand. Im Ziel ist es dann etwas mehr. Über drei Sekunden am Ende.
12:25 Uhr: Benjamin Raich darf wieder weiterfahren, Natürlich kann er nicht vorne mitfahren aber er hat eine weitere Möglichkeit der Streckenbesichtigung genützt.
12:23 Uhr: Ein Blick auf das aktuelle Ergebnis: Klaus Kröll führt vor den Norwegern Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud. Georg Streitberger ist Fünfter.
12:20 Uhr: Kurze Unterbrechung beim Training. Es geht in Kürze weiter.
12:15 Uhr: Benni Raich war schon unterwegs, wird zur Seite gelotst. Fayed steht schon wieder und es scheint alles ok zu sein.
12:12 Uhr: Marco Sullivan nützt ebenfalls den Lauf zu Probezwecke. Er hat kaum Speed und kommt mit 2 Minuten Verspätung ins Ziel. Guillermo Fayed aus Frankreich ist auch eher zurückhaltend unterwegs. Aufpassen! Sturz von Fayed und der Franzose landet im Netz. Weiter Sprung und die Ski schneiden sich in den Schnee.
12:10 Uhr: Carlo Janka darf als nächster Schweizer ran. Knapp acht Zehntel Rückstand für den Schweizer. Oje, auch er hat im Mittelteil Probleme mit der Linie, wird da zur Seite gedrückt. Der Rhythmus ist völlig weg und er hat fast vier Sekunden Rückstand.
12:08 Uhr: Georg Streitberger! Der fährt knapp um die Führung mit. Oben gut unterwegs. Aber unten hat er fast zwei Zehntel Rückstand. Rang 5 am Ende mit sechs Zehntel Rückstand.
12:06 Uhr: Jetzt ist der Italiener auf der Piste. Hat zwar Rückstand, fährt aber locker runter und hat auch eine gute Linie. Unten fasst er ordentlich Zeit aus und bleibt auch hinten. Ui, Schrecksekunde. Beim Zielsprung sieht das wild aus, er hat Probleme in der Luft, kann sich aber noch erfangen.
12:04 Uhr: Dominik Paris wird zur Seite gewunken. Da lässt man bei den Offiziellen nichts anbrennen. Übrigens: Hannes Reichelt hat seinen Lauf nicht angetreten, er lässt das letzte Training aus.
12:02 Uhr: Christof Innerhofer aus Italien. Der bisher so stark fahrende Italiener fällt aus! Achtung, er driftet zur Seite und ist draußen. Wichtig, ihm ist nichts passiert. Er steht schon wieder und geht runter.
12:00 Uhr: Nun kommt Klaus Kröll. Der ÖSV-Abfahrer lässt sich mutig runter. „Auf geht’s“, ertönt aus dem Starthaus. Starke Fahrt oben von Kröll. Er ist vorne. Dann driftet er etwas raus, bleibt aber weiterhin vorne. Kröll gibt weiter Gas. Schafft ein ÖSV-Fahrer die Trainings-Bestzeit? Kröll kratzt ordentlich dran. Vor dem Ziel ist er immer noch vorne! Zieht er es durch? Ja, er hat im Ziel 26 Hundertstel Vorsprung.
11:58 Uhr: Achtung, und jetzt kommt Aksel Lund Svindal. Norwegens Abfahrts-Ass gibt Stoff, hat oben nur 3 Zehntel Rückstand. Starke Fahrt aus der Steilhang-Ausfahrt. Svindal ist gut drauf. 5 Zehntel Rückstand mit einer lockeren Fahrt. Wie sieht die Geschwindigkeit aus? Wenig, 136,4 km/h aber Svindal ist vor Jansrud im Ziel. 2 Hundertstel Abstand.
11:56 Uhr: Erik Guay der Kanadier hat im Anfangsstück der Piste einen Schnitzer hinnehmen müssen, konnte da kaum Geschwindigkeit mitnehmen und kam dadurch aus dem Rhythmus. Großer Rückstand deshalb und so nützt auch er wie viele seiner Kollegen die Gunst der Stunde und testet die Linie. 143,6 km/h ist hoch! Am Ende hat er nur 65 Hundertstel Rückstand. Platz 7.
11:54 Uhr: Johan Clarey hält oben den Rückstand in Grenzen. Der schnelle Franzose geht da anfangs stark in die Hocke. Er ist nicht schlecht unterwegs und fährt eine gute Linie. Im Ziel hat er 35 Hundertstel Rückstand und landet auf Platz 3.
11:52 Uhr: Es kommt nun Romed Baumann! Er nützt ebenfalls das Training für eine wahre Probefahrt. Er fährt ruhig runter und hat da im Laufe der Fahrt 1,80 Sekunden Rückstand. Platz 10 im Training vorerst für Baumann, im unteren Teil hat er zwei Zehntel gut gemacht.
11:50 Uhr: Silvan Zurbriggen ist der nächste Schweizer, der es mal wieder auf der Streif probiert. Oben hat er Probleme und fasst auch einen großen Rückstand aus. Am Ende fast drei Sekunden Rückstand und nur Platz 11.
11:48 Uhr: Kjetil Jansrud, einer der starken Norweger, wird hier mal Gas geben. Und das tut er auch. Oben klar vorne hält er den Vorsprung bis zum Mittelteil. Fast 4 Zehntel Vorsprung. Der Norweger gibt Gas, gute Linie und unten auch ein weiter Sprung. Im Ziel ist er der neue Führende. Einen Zehntel Vorsprung.
11:46 Uhr: Benjamin Thomsen aus Kanada springt oben sehr weit. Tolle Aktion, gute Linie von Thomsen. Aber auch er ist hinten, probiert bei der Steilhang-Passage etwas. Knapp 2 Sekunden Rückstand für den Kanadier. Halb Hocke, halb stehend fährt er durchs Ziel. Zweieinhalb Sekunden Rückstand. Platz 9.
11:44 Uhr: ÖSV-Läufer Puchner ist auf der Strecke. Oben ist er stets im Rahmen, fährt da gut mit mit dem Führenden Werner Heel. Aber auch er probiert hier herum, hat etwas mehr als eine Sekunde Rückstand. Das bringt Rang 8.
11:42 Uhr: Didier Defago aus der Schweiz ist auf der Piste. Kann er die Schweizer Ehre retten? Unten hat er über eine Sekunde Rückstand und seine Geschwindigkeit ist nicht allzu hoch. 139 km/h für den Schweizer. Defago fährt auf Platz 5.
11:40 Uhr: Teamkollege Adrien Theaux fährt oben stark, ist 25 Hundertstel vorne. Dann nimmt auch er etwas Tempo weg. Rückstand ist groß aber mit 140,3 km/h holt er etwas auf. Er ist dann auf Platz 5 klassiert.
11:38 Uhr: David Poisson ist oben auch meist neben der Linie. Der Franzose probiert sichtlich herum, dreht dann aber im Mittelteil sehr gut um die Tore. 140 km/h vor dem Ziel sind hoch, und er reiht sich auf Platz 4 im Finish.
11:37 Uhr: Andrej Sporn aus Slowenien kann oben gerade noch einen Ausfall verhindern. Da wäre er fast weg gewesen aber er kann sich aufraffen. Fährt weiter und bleibt über die gesamte Strecke durchaus am Führenden dran. Gute Linie vom Slowenen und er fährt oft in der Hocke. Knappe Sache aber am Ende nur Platz 3 im Training.
11:36 Uhr: Travis Ganong aus den USA. Oben nicht in der idealen Linie unterwegs. Aber der Amerikaner gibt Gas. Trotzdem lässt er es langsam laufen. Oben klar hinten und auch am Ende hat er großen Rückstand.
11:34 Uhr: Werner Heel aus Italien ist der folgende Läufer. Oben lässt er es mal locker angehen. Wenig Geschwindigkeit und auch er probiert so manche neue Linie aus. Vor dem Ziel ist er aber vor Nyman. Und am Ende reicht es auch für die Trainingsführung. Werner Heel vorne.
11:32 Uhr: Steve Nyman beginnt das letzte Training. Er ist unterwegs und lässt sich mal ordentlich runter. Er fährt sauber durch, unten merkt man, dass er eine neue Linie probiert. Erster Richtwert: 1:58,40.
11:30 Uhr: Es ist eisig in Kitzbühel, es geht steil bergab und vor dem Zielsprint bekommt man volles Tempo. Es heißt eine gute Taktik zu finden denn die Schläge sind nicht von schlechten Eltern.
11:25 Uhr: Beim letzten Abfahrts-Training werden sich die Fahrer sicher präsentieren wollen, man darf aber nicht vergessen, dass heute auch so manche Taktik ausprobiert wird. Wie schon erwähnt, Daumen halten für unsere Fahrer.
11:20 Uhr: Zur Startliste. Florian Scheiber startet mit Nummer 6, Joachim Puchner mit Nummer 10 und Romed Baumann als Vierzehnter. Weiters noch mit 18 Klaus Kröll, Nummer 20 Hannes Reichelt Nummer 23 Max Franz und Nummer 24 Georg Streitberger. Benni Raich probiert es mit Nummer 34 und Matthias Mayer mit Nummer 39.
11:05 Uhr: Langsam steigt die Spannung. In knapp einer halben Stunde startet das Training auf der Streif. Die Fahrer sind jedenfalls schon sichtlich gespannt.
11:00 Uhr: Franz Klammer, der einstige rot-weiß-rote Skistar, hat eine klare Meinung bezüglich der Streif: "Die Streif (...) ist nicht umsonst die brutalste Abfahrt, das muss einem schon im Training bewusst sein."
10:55 Uhr: Was nicht unerwähnt bleiben sollte ist die Rückkehr von Hans Grugger auf die Streif. Im Jänner 2011 stürzte der ÖSV-Läufer in der Mausefalle schwer und feierte gestern quasi sein Comeback auf der Hahnenkamm-Abfahrt.
10:40 Uhr: Kitzbühel ist aber nicht nur die Ski-Abfahrt, vielmehr ist der Ort zu dieser Zeit auch völlig im VIP-Fieber. Namen wie Schwarzenegger, Ecclestone, Möller oder Pflaume bringen viel Prominenz in den Ort.
10:20 Uhr: Ein Blick auf das letzte Abfahrts-Training aus ÖSV-Sicht: Hannes Reichelt fuhr auf Platz 2, Klaus Kröll belegte Platz 5, dicht dahinter Florian Scheiber und Georg Streitberger auf Rang 6 und 7. Matthias Mayer wurde Zehnter. Romed Baumann landete auf Platz 18 und Max Franz auf Rang 19.
10:10 Uhr: Sicherheitstechnisch konstatiert man der Strecke keine Mängel. Es passt alles und die Sicherheitsrichtlinien sind am neuesten Stand. Trotzdem verliert die Strecke kaum an Reiz. Weniger Tore bringen Speed, aber gleichzeitig hat man dabei an die Sicherheit der Fahrer stets gedacht.
09:50 Uhr: Ein Satz noch zum Sturzopfer Andrej Jerman. Der Slowene darf heute nach Hause. Er ist auf dem Weg der Besserung. "Ich bin froh, dass ich nach Hause fahren darf."
9:30 Uhr: Laut Expertenmeinung ist die Streif klar die brutalste Abfahrt im Ski-Zirkus. Von der Seite betrachtet hat es der Norweger Svindal bisher genau richtig gemacht. Er hat die ersten beiden Trainingsläufe dominiert.
9:10 Uhr: Hannes Reichelt raste gestern auf Platz 2. Der schnellste Fahrer war bei der 2. Abfahrts-Session Aksel Lund Svindal. Der Norweger ist bisher auf der Streif kaum zu schlagen.
9:00 Uhr: Herzlich willkommen zum letzten Abfahrtstraining in Kitzbühel. Um 11:30 Uhr geht es los auf der Hahnenkammpiste.