Operierter Abfahrtsstar

Kröll: "Wurde vom Motorrad getroffen"

05.04.2012

Verletzungsschock für Abfahrts-Ass Kröll. Im Interview spricht er über Mototcross-Sturz.

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Die Motocross-Strecke in Mittelberg/Langenlois Montagabend. Klaus Kröll nützt den herrlichen Frühlingstag zum Training. Auf einem Kinder-Parcours daneben übt Krölls Sohn Tim (6) auf ­einer Mini-Maschine. Freundin Silvia ist auch dabei.

Dann der Schock: Kröll stürzt und wird von der 98 Kilogramm schweren 250-ccm-KTM getroffen – mit schmerzverzerrtem Gesicht hält sich der Abfahrts-Bulle, der erst im März den Downhill-Weltcup gewann, den rechten Fuß. Im ÖSTERREICH-Interview schildert er, was passiert ist.

Österreich: Herr Kröll, wie kam es zum Unfall?
Kröll: Bei einem Sprung hat es mich geschmissen – ich bin blöd gelandet, es hat mich abgeworfen, und dann dürfte mich noch das Motorradl unglücklich am Fuß getroffen haben. Nur deswegen habe ich mir den rechten Fußwurzelknochen gebrochen. Sonst fehlt mir zum Glück nix.

Österreich: Waren Sie sich des Risikos bewusst?
Kröll: Motocrossfahren ist gefährlich, das ist kein Geheimnis, aber es ist einfach total geil. Wegen der Verletzungsgefahr verzichte ich eh darauf, Rennen zu fahren. Nach der Saison habe ich privat einen Kurs absolviert. Leider hat sich das Motorradl­fahren für heuer für mich erledigt. Aber ich muss auf Holz klopfen: Jahrelang ist alles gut gegangen, bis auf den einen oder anderen blauen Fleck ist mir nie was passiert.

Österreich: So blöd es klingt: Der Zeitpunkt für so eine Verletzung hätte schlimmer kommen können, oder?
Kröll: Skifahr-technisch ist das fast der bestmögliche Termin. ÖSV-Arzt Dr. Gruber hat mich in Krems operiert. Mit einem Draht wurde alles fixiert. Bis der in vier Wochen rauskommt, muss ich Ruhe geben. Die Zeit werde ich zur Reha nützen und sogar noch besser vorbereitet ins Training starten. Die Reha sollte sich positiv auswirken. Ich denke, dass ich ganz normal in die Skivorbereitung starten können sollte. Für den WM-Winter habe ich mir besonders viel vorgenommen.

Österreich: Marcel Hirscher hatte vor einem Jahr eine ähnliche Verletzung?
Kröll: Stimmt, und er ist, wie wir ja wissen, noch besser zurückgekommen, anderen Läufern ist es in so einer Situation ähnlich gegangen. Schade ist nur, dass unser Familienurlaub ins Wasser fällt. Wir wären für drei Wochen nach Kalifornien geflogen. Aber vielleicht lässt sich das ja nachholen, und ich nütze die Zeit drüben zum Reha-Training.

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