Der Tiroler siegte in Lillehammer knapp vor Freund und Bardal.
Der Tiroler Andreas Kofler hat sich am Sonntag auch von schwierigsten äußeren Bedingungen und Platz fünf nach Durchgang eins nicht von seinem dritten Sieg in Folge abhalten lassen. Der 27-Jährige triumphierte auf der Großschanze von Lillehammer 2,8 Punkte vor den ex aequo zweitplatzierten Anders Bardal (NOR) und Severin Freund (GER). Gregor Schlierenzauer knapp dahinter als Vierter und Thomas Morgenstern als Sechster stellten die mannschaftliche Stärke von Rot-weiß-rot ein weiteres Mal eindrucksvoll unter Beweis.
Hattrick
Kofler sicherte sich mit Sprüngen auf 125,5 und 129,0 Meter vor lediglich einigen Hundert Zuschauern das Lillehammer-Doppel bzw. seinen achten Weltcup-Erfolg. "Einfach genial, drei Springen in Folge habe ich noch nie gewonnen, auch nicht bei den Junioren. Bei solch schwierigen Bedingungen rechnet man auch nicht damit", erklärte der auch beim Auftakt vor einer Woche in Kuusamo siegreich gewesene Kofler mit einem breiten Grinsen.
ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner klopfte dem Sieger im Auslauf anerkennend auf die Schulter und sprach danach von einem Sieg bei außergewöhnlichen Umständen. "Ich bin stolz auf ihn, weil er sich von den äußeren Einflüssen nicht drausbringen lässt. Ein Springen mit solchen Anlauf- und Korridorveränderungen habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt", zollte der ÖSV-Erfolgscoach Kofler seinen Respekt.
Lob von Pointner
Pointner vergaß aber auch nicht, Schlierenzauer und Morgenstern zu loben. "Wir haben drei äußerst starke Springer. Heute sind wir durch Wildwasser gefahren und gut durchgekommen, das zeugt von Klasse", bekräftigte der Coach, der sich nicht auf Spekulationen über eine mögliche neuerliche Siegesserie einlassen wollte.
Mit seinem neuerlichen Erfolg baute Kofler seine Weltcupführung weiter aus. "Drei Siege sind eine gute Basis für den Gesamtweltcup, ich bin auf einem guten Weg", so Kofler, der nun bereits 130 Punkte vor Schlierenzauer führt.
Sein Tiroler Landsmann (121,5 m/135,0 m) steigerte sich wie am Vortag im Finale deutlich, er verpasste das Podest um lediglich 0,5 Punkte. "Ich bin auf einem guten Weg, es fehlen nur noch Kleinigkeiten. Mit dem Start in Skandinavien (Anm.: 2. in Kuusamo, 6. + 4. Lillehammer) bin ich sehr zufrieden, jetzt gilt es bis zur Tournee noch die fehlenden Kleinigkeiten zu finden", sagte Schlierenzauer.
Morgi zufrieden
Wie Schlierenzauer war auch Morgenstern (121,5/135,5) trotz des neuerlich verpassten Podestplatzes zufrieden. "Der zweite Sprung hat gut getan. Die nötige Lockerheit ist noch nicht da und die Bedingungen haben es nicht einfacher gemacht", meinte der am Samstag noch zwölftplatzierte Kärntner. Sorgen, den Anschluss an den dominierenden Kofler nicht mehr zu schaffen, macht er sich nicht. "Die Saison ist nach Lillehammer ja noch nicht aus", so Weltcup- und Tournee-Titelverteidiger Morgenstern, der zum Auftakt im Finnland Dritter gewesen war.
Mit Martin Koch auf Platz 26 kam ein weiterer Österreicher in die Punkteränge. Wolfgang Loitzl (34.) und David Zauner (42.) hatten es hingegen nicht in den zweiten Durchgang der Top 30 geschafft. Ohne Spitzenplatz verlief indes der Saisoneinstieg von Simon Ammann, der Olympiasieger wurde am Sonntag 13., tags zuvor war der Schweizer Neunter gewesen. Am kommenden Wochenende hat Ammann in Harrachov die nächsten zwei Chancen, die Dominanz der Österreicher zu durchbrechen.