Raich muss versuchen, an Topfavorit Kostelic dranzubleiben.
"Ein fünfter Platz ist nicht unbedingt das Erhoffte, aber besser als nichts." Benjamin Raich wusste am Freitag in Wengen sofort, wie er sein Ergebnis in der Super-Kombination einzustufen hat. Der Kroate Ivica Kostelic gewann den Weltcup-Bewerb und baute den Vorsprung im Gesamtweltcup auf den Tiroler auf 215 Punkte aus. Einen Stockerlplatz hatte Raich in der Abfahrt verpasst, in der er bereits 0,99 Sekunden Rückstand auf den nun dreifachen Saisonsieger und Große-Kugel-Anwärter aufgerissen hatte.
Kostelic (Schnellster im Slalom) vor dem Schweizer Carlo Janka, dem Norweger Aksel Lund Svindal, dem Südtiroler Christof Innerhofer (Schnellster der Abfahrt), Raich und dem US-Amerikaner Bode Miller. Prominente Namen standen am Ende ganz am Anfang der Ergebnisliste. Sehr zur Freude auch von Raich, der nicht müde wird, immer wieder die Wichtigkeit diese Bewerbs hervorzustreichen. "Wer gewinnen will, muss in beiden Disziplinen stark fahren. Die Kombi gehört aufgewertet, in dem man sie forciert, so dass man sie als Disziplin sieht, die man auch trainieren muss."
1,62 Sekunden Rückstand
Es sei schwierig gewesen, im Slalom noch viel aufzuholen (drittbeste Zeit/Anm.), meinte Raich, der nach beiden Teilbewerben 1,62 Sekunden Rückstand hatte. "Den Großteil habe ich in der Abfahrt verloren, da ist sicher um einiges mehr drinnen gewesen." Raich hatte nach starkem Beginn das Brüggli-S nicht optimal erwischt. Kostelic hingegen hatte bereits in Speed-Teilbewerb mit der fünftstärksten Zeit aufgezeigt. "Ich bin seit München auf einer guten Welle, auch vom Gefühl und der Konzentration her. Es geht mir sehr gut und ich fühle mich ich ohne Blockaden", erzählte der Gewinner des Parallel-Events in München sowie des Slaloms von Adelboden, der nun auch am Sonntag im Wengen-Torlauf Topfavorit ist.
Im Gesamtweltcup liegt Kostelic nach nun 16 Rennen 109 Punkte vor seinem ersten Verfolger Svindal, lässt sich davon aber nicht beeindrucken. "Ich habe Chancen wie alle anderen, Aksel kann auch gute Punkte in der Kombi holen. Ich glaube, es ist noch immer alles egal. Jetzt fahren wir einmal bis Ende Jänner, dann sehen wir mehr. Aber dann sind es trotzdem noch weitere zwei Monate", meinte der Gewinner von nun 14. Weltcuprennen.
Mit Romed Baumann als 13. (+2,76) und Björn Sieber als 15. (2,92) schafften es zwei weitere Österreicher in die Top-15. Joachim Puchner landete auf Rang 20 (4,25), Philipp Schörghofer schied im Slalom aus. Der Salzburger Schörghofer hatte bei seinem ersten Wengen-Antreten große Probleme in der Abfahrt (+3,88), der feuchte Schnee hatte die Bedingungen um einiges schneller gemacht als im Training, der Respekt war dem Riesentorlauf-Spezialisten anzumerken. "Beim Hundschopf bin ich gesprungen, das war im Training nicht so", meinte er und möchte nun auch in der Super-Kombi in Chamonix an den Start gehen.
"Es war ein Kostelic-Lauf und brutal schwer"
Baumann hatte in der Abfahrt Pech (+2,94 Rückstand) und zugleich Glück, denn nach der Minschkante vermied er einen Sturz nur knapp. "Da bin ich richtig nahe ans Netz gekommen. Das war eine gescheite Schrecksekunde. Ich wollte mir heute selbst ein Geburtstagsgeschenk machen. Das war es wohl, weil ich das gestanden bin", sagte der nun 25-Jährige, der sich über einen guten Slalom (fünftbeste Zeit) freute: "Es war ein Kostelic-Lauf und brutal schwer", meinte Baumann und sprach die Kurssetzung von Ante Kostelic (Ivicas Vater) an.
Mehrere Athleten nützten die Kombiabfahrt, um noch einen Trainingslauf für die Spezialabfahrt hinzulegen. Darunter von den Österreichern auch Mario Scheiber (ließ ein Tor aus), Klaus Kröll und Georg Streitberger, der erkältete Michael Walchhofer verzichtete hingegen. Wie der Schweizer Didier Cuche (disqualifiziert wegen Spätstarts) vermieden die meisten Spezialisten aber, einen Einfluss auf die Startliste des Slaloms zu nehmen und verhinderten mit verschiedensten Brems- oder Kurven-Manövern, klassiert zu sein bzw. in den Top-30 zu landen.
Denn die Regel besagt, dass alle, die nach der Abfahrt hinter den Top-30 gelandet sind, auch im Slalom in der bereinigten Startliste hinten nachfahren müssen und nicht aufrücken. So eröffnete der 30. der Abfahrt, Baumann, den Slalom vor Sieber. Der Schweizer Daniel Albrecht bestritt seine erste Abfahrt nach dem Sturz in Kitzbühel vor zwei Jahren, wurde aber bei der Anfahrt auf ein Tor abgetragen und gab auf.
1. | Ivica Kostelic (18) | 02:40.44 | |
2. | Carlo Janka (19) | +00.58 | |
3. | Aksel Svindal (15) | +01.34 | |
4. | Christof Innerhofer (8) | +01.53 | |
5. | Benjamin Raich (17) | +01.62 | |
6. | Bode Miller (21) | +01.68 | |
7. | Adrien Theaux (12) | +01.69 | |
8. | Kjetil Jansrud (13) | +01.85 | |
9. | Ted Ligety (14) | +01.99 | |
10. | Ondrej Bank (11) | +02.26 | |
11. | Peter Fill (10) | +02.60 | |
12. | Beat Feuz (2) | +02.74 | |
13. | Romed Baumann (22) | +02.76 | |
14. | Silvan Zurbriggen (16) | +02.89 | |
15. | Björn Sieber (38) | +02.92 | |
16. | Sandro Viletta (9) | +03.30 | |
17. | Andreas Romar (41) | +03.68 | |
18. | Siegmar Klotz (40) | +03.92 | |
19. | Matteo Marsaglia (36) | +04.17 | |
20. | Joachim Puchner (29) | +04.25 | |
21. | Natko Zrncic-Dim (20) | +04.43 | |
22. | Stefan Thanei (23) | +04.51 | |
23. | Paolo Pangrazzi (34) | +04.77 | |
24. | Ryan Semple (30) | +04.82 | |
25. | Tim Jitloff (43) | +06.40 | |
26. | Thomas Mermillod Blondin (27) | +07.16 | |
DNF. | Werner Heel (7) | - | |
DNF. | Tobias Stechert (54) | - | |
DNF. | Guillermo Fayed (28) | - | |
DNF. | Andrej Jerman (48) | - | |
DNF. | Johan Clarey (5) | - | |
DNF. | Patrik Järbyn (60) | - | |
DNF. | Stephan Keppler (1) | - | |
DNF. | Georg Streitberger (35) | - | |
DNF. | Alexandre Bouillot (26) | - | |
DNF. | Andrej Sporn (4) | - | |
DNF. | Philipp Schörghofer (3) | - | |
DNF. | Hans Olsson (6) | - | |
DNF. | Marc Gisin (39) | - | |
DNF. | Klaus Kröll (59) | - |
Auf der 2. Seite der Liveticker zum nachlesen
14.40 Uhr: Endergebnis
1. | Ivica Kostelic (18) | 02:40.44 | |
2. | Carlo Janka (19) | +00.58 | |
3. | Aksel Svindal (15) | +01.34 | |
4. | Christof Innerhofer (8) | +01.53 | |
5. | Benjamin Raich (17) | +01.62 | |
6. | Bode Miller (21) | +01.68 | |
7. | Adrien Theaux (12) | +01.69 | |
8. | Kjetil Jansrud (13) | +01.85 | |
9. | Ted Ligety (14) | +01.99 | |
10. | Ondrej Bank (11) | +02.26 |
14.39 Uhr: Janka Wieder am Podest. In der Wengen-Kombi ist Carlo Janka immer voll da. Nach seinem Sieg 2009 und Platz 2 im Jahr 2010 heute wieder Zweiter!
14.38 Uhr: Ivica Kostelic bleibt der Mann der Stunde. Nach München und Adelboden der dritte Sieg von Kostelic in den letzten zwei Wochen. Damit baut er die Führung im Gesamtweltcup weiter aus.
14.37 Uhr: Guter Beginn von Innerhofer, oben noch 5 Zehntel voran. Im Steilhang rutscht er aber einige Male und muss sich mit der Hand abstützen - weg ist der Vorsprung. Unten hält er sich gut - und schiebt sich vor Raich auf Rang 4.
14.36 Uhr: Die Schweizer jubeln! Auch nach dem Steilhang noch voran - Kostelic kann er zwar nicht gefährden. Aber mit einem guten Finish reiht sich Janka noch auf Rang 2 ein. Raich stürzt damit vom Podest.
14.35 Uhr: Kleiner Fehler oben - und dennoch 53 Hundertstel Vorsprung bei der 1. Zwischenzeit!
14.35 Uhr: Carlo Janka. Jetzt geht's um die Podestplätze! Kostelic ist wohl außer Reichweite - aber Raich muss ums Podest zittern. Janka hat 86 Hundertstel Vorsprung auf Kostelic aus der Abfahrt.
14.34 Uhr: Der Vorsprung ist schon oben weg - 5 Zehntel bereits bei der 1. Zwischenzeit zurück. Auch im Steilhang ist das mehr Kampf. Unten kassiert er nach zwei Fehlern noch deutlich - und rutscht auf Rang 10 zurück.
14.33 Uhr: Beat Feuz. Der Schweizer überrascht in der Abfahrt - hat 68 Hundertstel Vorsprung auf Kostelic.
14.32 Uhr: Der Franzose Theaux hat zwar 43 Hundertstel Vorsprung aus der Abfahrt. Das ist aber zu wenig gegen die Top-Slalomfahrer. Theaux hält sich aber im Steilhang gut - unten verliert er doch noch deutlich. Aber mit Rang 5 ist er zufrieden.
14.32 Uhr: Zwischenstand
1. | Ivica Kostelic (18) | 02:40.44 | |
2. | Aksel Svindal (15) | +01.34 | |
3. | Benjamin Raich (17) | +01.62 | |
4. | Bode Miller (21) | +01.68 | |
5. | Adrien Theaux (12) | +01.69 |
14.31 Uhr: Führungswechsel! Da zieht Svindal den Hut. Super-Finish von Kostelic - mit Laufbestzeit fängt er Svindal ab. Das war die Siegesfahrt - keine Frage!
14.30 Uhr: Guter Beginn von Kostelic - etwas verloren, aber noch 45 Hundertstel Vorsprung bei der 1. Zwischenzeit. Den Steilhang fährt er stark - baut den Vorsprung wieder etwas aus.
14.30 Uhr: Jetzt der Top-Favorit Ivica Kostelic. Aus der Abfahrt hat Kostelic 49 Hundertstel Vorsprung auf Svindal.
14.29 Uhr: Guter Beginn von Bode Miller - oben noch 24 Hundertstel voran. Im Steilhang ein Fehler - und 18 Hundertstel Rückstand auf Svindal bei der 2. Zwischenzeit. Beim letzten Übergang noch ein kleiner Fehler - Svindal bleibt vorne - Miller rutscht auch noch hinter Raich zurück auf Rang 3.
14.28 Uhr: Ausfall! Kurzer Slalomauftritt des Deutschen Abfahrers Stephan Keppler - nach wenigen Toren eingefädelt.
14.27 Uhr: Führungswechsel! Starker Beginn von Svindal, oben den Vorsprung leicht ausgebaut. Im Steilhang mit Fehler - dennoch baut er den Vorsprung weiter aus. Von diesem Vorsprung zehrt er unten - und fängt Raich um 28 Hundertstel ab.
14.26 Uhr: Aksel Svindal, der nächste starke Kombinierer. Svindal hat 5 Zehntel Guthaben aus der Abfahrt auf Raich.
14.25 Uhr: Peter Fill. Der Speed-Spezialist hält sich oben noch gut - nach dem Steilhang gleichauf mit Raich. Unten ein wilder Ritt - da lässt er noch eine Sekunde liegen und fällt auf Rang 5 zurück.
14.24 Uhr: Der Tscheche Bank fuhr eine starke Abfahrt. Und auch jetzt im Slalom ist er gut unterwegs - vor allem im Steilhang. Bei der 2. Zwischenzeit 3 Zehntel voran. Aber den unteren Teil erwischt er nicht gut - und fällt auf Rang 4 zurück.
14.23 Uhr: Raich an der Spitze. Benni Raich führt nach den ersten 15 Läufern - damit war zu rechnen. Wirklich vorlegen konnte er nicht - im Slalom fuhr er die zweitbeste Zeit hinter Ligety. Aber so viele starke Slalomläufer stehen nicht mehr oben.
1. | Benjamin Raich (17) | 02:42.06 | |
2. | Kjetil Jansrud (13) | +00.23 | |
3. | Ted Ligety (14) | +00.37 | |
4. | Ondrej Bank (11) | +00.64 | |
5. | Romed Baumann (22) | +01.14 | |
6. | Silvan Zurbriggen (16) | +01.27 | |
7. | Björn Sieber (38) | +01.30 | |
8. | Sandro Viletta (9) | +01.68 | |
9. | Andreas Romar (41) | +02.06 | |
10. | Siegmar Klotz (40) | +02.30 | |
11. | Matteo Marsaglia (36) | +02.55 | |
12. | Joachim Puchner (29) | +02.63 |
14.22 Uhr: Sicherer Beginn von Zurbriggen - aber schon klarer Rückstand bei der 1. Zwischenzeit. Im Steilhang hält er den Ski eher hin - der Rückstand wächst. Unten fällt er noch hinter Baumann zurück auf Rang 5.
14.21 Uhr: Es geht wieder um die Podestplätze! Zurbriggen hat auf Raich nur 10 Hundertstel Vorsprung.
14.20 Uhr: Der junge Finne Romar ist keine Gefahr für die vorderen Plätze - schon oben deutlich zurück - im Stelhang aber ganz gut unterwegs. Unten rutscht er aber immer wieder und fällt auf Rang 7 zurück.
14.19 Uhr: Wirklich vorgelegt hat Raich nicht - aber die Piste wird nicht besser.
14.18 Uhr: Führungswechsel! Das Finish dann fehlerfrei - auch wenn Raich da mit derPiste zu kämpfen hat. Damit fängt er Jansrud noch um 23 Hundertstel ab.
14.17 Uhr: Durch den Steilhang hält er diesen Rückstand.
14.16 Uhr: Optisch guter Beginn - aber der Vorsprung ist weg - 12 Hundertstel oben zurück.
14.16 Uhr: Jetzt Benjamin Raich die einzige ÖSV-Hoffnung in dieser Kombi! Raich hat 2 Zehntel Vorsprung auf Jansrud - will aber vorlegen.
14.15 Uhr: Paolo Pangrazzi. Schwerer Fehler von Puchner gleich nach dem Start - er wird ausgehoben, hält sich aber im Kurs. Da ist natürlich viel Zeit weg. Im Steilhang kämpft er. Belohnt wird er nicht - es geht zurück auf Rang 8.
14.14 Uhr: Schwerer Fehler von Puchner gleich nach dem Start - er wird ausgehoben, hält sich aber im Kurs. Da ist natürlich viel Zeit weg. Im Steilhang kämpft er. Belohnt wird er nicht - es geht zurück auf Rang 8.
14.13 Uhr: Der dritte Österreicher in diesem Slalom. Puchner ist auf der Abfahrt daheim.
14.12 Uhr: Zwischenergebniss
1. | Ted Ligety (14) | 00:53.36 | |
2. | Kjetil Jansrud (13) | +00.09 | |
3. | Romed Baumann (22) | +00.21 | |
4. | Björn Sieber (38) | +00.60 | |
5. | Matteo Marsaglia (36) | +02.10 | |
6. | Siegmar Klotz (40) | +02.22 | |
7. | Stefan Thanei (23) | +02.27 | |
DNF. | Andrej Jerman (48) | - | |
DNF. | Hans Olsson (6) | - | |
DNF. | Marc Gisin (39) | - |
14.12 Uhr: Viletta ohne Chance auf einen Top-Platz. Schon oben deutlich zurück, im Steilhang hat er gehörig zu kämpfen, um im Kurs zu bleiben. Er rutscht hinter die Österreicher zurück auf Rang 5.
14.11 Uhr: Führungswechsel! Der Norweger Jansrud sorgt für eine Überraschung - fängt hier Ligety gleich wieder ab. Starker Beginn, da baut Jansrud den Vorsprung auf 4 Zehntel aus. Ein kleiner Fehler unten kostet nochmal etwas - er lässt Ligety aber hinter sich und genießt die Führung.
14.10 Uhr: Führungswechsel! Der Norweger sorgt für eine Überraschung - fängt hier Ligety gleich wieder ab. Starker Beginn, da baut Jansrud den Vorsprung auf 4 Zehntel aus. Ein kleiner Fehler unten kostet