"Vonntastsich"
Lindsey Vonn schlägt im Super-G zurück
05.12.2010
Als beste Österreicherin wurde Fenninger mit Platz 4.
Zum insgesamt achten Mal heißt die Siegerin eines Weltcup-Rennens der Damen in Lake Louise Lindsey Vonn. Die US-Amerikaner schlug am Sonntag im Super-G zurück und vermasselte Maria Riesch den Hattrick in Alberta. Die Deutsche hatte in den zwei Abfahrten Vonn auf Platz zwei verwiesen, im abschließenden Überseerennen drehte die Lokalmatadorin den Spieß um und gewann nach eher mürrischen Gesichtsausdrücken in den vergangenen Tagen auch ihr Siegerlächeln zurück.
Fenninger beste Österreicherin
Für Vonn war es der 34. Weltcupsieg, der elfte im Super-G und nach sieben Abfahrtserfolgen in Lake Louise der erste ebendort in dieser Disziplin. Hinter Riesch (0,83 Sekunden zurück) wurde Julia Mancuso Dritte (USA/0,89), dahinter landeten die Österreicherinnen Anna Fenninger (1,11) und Andrea Fischbacher (1,62). Nicht am Start war die steirische Vorjahressiegerin Elisabeth Görgl wegen in der Abfahrt am Vortag zugezogener Knieschmerzen.
"Ich wollte Revanche nehmen und habe einen Zauberlauf gehabt. Auch vom Mentalen her bin ich heute aggressiver gewesen", erklärte Vonn. Sie hatte "keinen perfekten Lauf" gezeigt, aber "von Herzen alles" gegeben habe. Riesch, die im Gesamtweltcup noch 169 Punkte Vorsprung auf Vonn hat, zollte der Konkurrentin Respekt: "Lindsey ist ein Super-Super-Renen gefahren. Ich hätte ein bisschen schneller sein können, aber sicher keine acht Zehntel. Der Grundspeed passt aber."
Mit den Rängen fünf und neun in den Abfahrten sowie vier im Super-G konnte Fenninger eine zufriedene Lake-Louise-Bilanz ziehen. "Ich habe bestätigt, was ich hier letztes Jahr gezeigt habe (Platz 4/Anm.), ich bin wirklich zufrieden mit dem ganzen Wochenende. Wenn ich heute den kleinen Fehler im Zielraum nicht habe, sieht es wirklich gut aus", sagte die 21-Jährige, die den Fokus in diesem Winter auf die Speed-Disziplinen gelegt hat.
Fehler bei Fischbacher
Olympiasiegerin Fischbacher landete nach ihrem Sturz in der Abfahrt am Vortag an fünfter Stelle (1,62 Sek. zurück), wie in der ersten Abfahrt am Freitag legte die Salzburgerin allerdings eine zu fehlerhafte Fahrt hin. "Die Ski sind mehr mit mir gefahren als ich mit den Ski. Ich bin vom Schwerpunkt zu weit hinten gewesen und nicht richtig auf Zug gekommen. Damit ist man nicht schnell. Die Platzierung passt, aber ich weiß, dass ich um einiges schneller fahren kann. Das ist deshalb ein bisserl zum Ärgern."
Görgl hatte sich in der Abfahrt am Samstag bei einem Fast-Sturz eine Innenband-Verletzung im linken Knie zugezogen und verzichtete auf das Antreten. Die Erstdiagnose ergab eine Zerrung, die Steirerin wollte aber auf Nummer sicher gehen. "Man weiß nicht, ob auch ein bisschen was eingerissen ist", meinte sie. Nach der Rückkehr in Österreich wird sie sich einer MRI-Untersuchung unterziehen, um Gewissheit zu bekommen. Nicole Schmidhofer fehlte schon wie bei der Abfahrt am Samstag wegen Grippe.
Das Rennen am Sonntag war nach einem Sturz von Marusa Ferk (Starnummer 26) für längere Zeit unterbrochen. Die Slowenein wurde mit dem Seil geborgen und vom Helikopter zu Untersuchungen in Spital gebracht.