Triumph

Loitzl flog zum Tournee-Gesamtsieg

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Wolfgang Loitzl sichert sich in überragender Art und Weise den Sieg in der Vierschanzentournee. Zwei Mal Höchstweite und neun Mal 20,0.

Der Sieger der 57. Vierschanzen-Tournee heißt Wolfgang Loitzl. Der 28-jährige Steirer gewann am Dienstag den Abschlussbewerb in Bischofshofen in überzeugender Manier und deklassierte die Konkurrenz mit zweimaliger Höchstweite bei seinem dritten Tagessieg deutlich. Loitzl trug sich neun Jahre nach Andreas Widhölzl als siebenter Österreicher in die Tournee-Siegerliste ein. Hinter dem Bad Mitterndorfer belegten der Tageszweite Simon Ammann und Gregor Schlierenzauer (4.) die weiteren Tournee-Podestplätze.

Gratulieren Sie Wolfgang Loitzl zu seinem Triumph!

"Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich bin in den berühmten Lauf gekommen und kann es noch nicht fassen. Ich habe jahrelang gekämpft und habe nicht damit gerechnet. Ich bin natürlich überglücklich, davon träumt jeder Skispringer", sagte der Steirer nach seinem bisher größten Karriereerfolg, den er mit Siegen in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck in die Wege geleitet hatte. Loitzl, der am Neujahrstag seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert hatte, sorgte für den insgesamt zehnten ÖSV-Tourneesieg.

Perfekter Sprung im ersten Durchgang
Durchgang eins brachte Loitzl dem Sieg mit einem Satz auf 142,5 m und den Traumnoten von fünfmal 20 bereits nahe. "Ich war eigentlich sehr relaxt und sicher. Das war ein Traumsprung. Fünfmal 20 ist natürlich ein Wahnsinn. Das war ein sehr guter Sprung vom Tisch bis zur Ausfahrt, die Benotung ist berechtigt", betonte Loitzl. "Der Sprung war der beste der ganzen Tournee von ihm. Es hat sich einer zu mir dazugestellt, es freut mich, dass es ein Österreicher ist. Heute hat er auch eine Portion Frechheit gebraucht", betonte ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer, der 1976 in Oberstdorf die Idealbenotung von fünfmal 20 erhalten hatte.

Überlegener Sieg
Ammann, der bei 137,5 m aufsetzte, büßte schon nach dem ersten Sprung neuerlich zwölf Punkte auf den Steirer ein. Auch Schlierenzauer (138,5) sprang weiter als der Schweizer und rückte Ammann im Gesamtklassement ein wenig näher. Im Finale legte Loitzl einen 141,5 m-Satz nach und feierte seinen dritten Sieg in Folge. Skiflug-Weltmeister Schlierenzauer kam auf 136 m und machte damit keinen weiteren Boden auf Weltmeister Ammann (140,5 ) gut. "Die Sprünge waren teilweise sehr gut. Unter den Top Drei zu sein ist sehr gut. Ich bin zufrieden. Heute war der Wolfgang ein Klasse für sich, das ist gewaltig für das ganze Team. Ich vergönne es ihm", erklärte der 18-jährige Schlierenzauer.

Loitzl hatte nach dem überlegenen Sieg schlussendlich 32,6 Punkte Vorsprung auf Oberstdorf-Sieger Ammann, der wiederum 14 Zähler vor Schlierenzauer lag. "Wolfgang hat auf ganzer Linie überzeugt, ich bin froh, dass ich in Oberstdorf gewonnen habe. Ich bin nicht überglücklich, aber zufrieden", sagte der fünffache Saisonsieger aus der Schweiz.

 

Tournee-Endstand
1. Wolfgang Loitzl (AUT) 1.123,7 Punkte
2. Simon Ammann (SUI) 1.091,1
3. Gregor Schlierenzauer (AUT) 1.077,1
4. Martin Schmitt (GER) 1.055,2
5. Dmitrij Wassilijew (RUS) 1.048,1
6. Anders Jacobsen (NOR) 1.027,9
7. Harri Olli (FIN) 1.019,2
8. Thomas Morgenstern (AUT) 1.001,0
9. Matti Hautamäki (FIN) 991,4
10. Michael Neumayer (GER) 986,3
11. Martin Koch (AUT) 974,1

Weiter
27. Markus Eggenhofer (AUT) 673,3
28. Andreas Kofler (AUT) 664,5
35. Daniel Lackner (AUT) 527,6
60. Bastian Kaltenböck (AUT) 105,7
61. Balthasar Schneider (AUT) 104,7
63. Manuel Fettner (AUT) 91,5

Unzufriedener Morgenstern
Weltcup-Titelverteidiger Thomas Morgenstern schaffte es diesmal, anders als in Garmisch und Innsbruck, als 16. nicht in die Top Ten. Der Tournee-Zweite des Vorjahres setzte im ersten Durchgang bei 130 m (15.) auf, sein Finalsprung auf 129 m brachte keine Resultatsverbesserung. "Das war ein kleiner Rückschritt, ich bin nicht zufrieden", sagte der 22-jährige Kärntner, der in der Gesamtwertung auf Rang acht landete.

Koch mit Steigerung
Martin Koch, in Garmisch Fünfter, klassierte sich nach Sprüngen auf 130,5 und 134,5 m auf Platz neun. "Das war eine gute Steigerung. Den letzten Sprung der Tournee habe ich genossen", betonte der Skiflug-Vizeweltmeister aus Kärnten. Lokalmatador Markus Eggenhofer (127/125,5) machte als 24. neuerlich Weltcup-Punkte. Balthasar Schneider, Bastian Kaltenböck (beide 121,5) und Daniel Lackner (121) hatten es nicht ins 30er-Finale geschafft.

Die sieben österreichischen Tournee-Gesamtsieger

  • 1953: Sepp Bradl
  • 1974/75: Willy Pürstl
  • 1979/80, 1980/81: Hubert Neuper
  • 1985/86, 1986/87: Ernst Vettori
  • 1992/93, 1994/95: Andreas Goldberger
  • 1999/2000: Andreas Widhölzl
  • 2008/09: Wolfgang Loitzl

 

1. Wolfgang Loitzl (AUT) 301,2 Punkte (142,5 m/141,5 m)
2. Simon Ammann (SUI) 284,4 (137,5/140,5)
3. Dmitrij Wassilijew (RUS) 279,2 (138,0/138,5)
4. Gregor Schlierenzauer (AUT) 279,1 (138,5/136,0)
5. Martin Schmitt (GER) 278,5 (138,5/136,5)
6. Michael Neumayer (GER) 268,8 (136,0/135,0)
7. Anders Jacobsen (NOR) 267,5 (132,5/137,5)
8. Michael Uhrmann (GER) 258,0 (133,5/131,5)
9. Martin Koch (AUT) 257,0 (130,5/134,5)
10. Harri Olli (FIN) 252,2 (134,5/128,0)
11. Ville Larinto (FIN) 251,2 (133,0/128,5)
12. Emmanuel Chedal (FRA) 250,6 (131,5/130,5)
. Matti Hautamäki (FIN) 250,6 (132,5/129,5)
14. Ilja Rosljakow (RUS) 249,8 (132,0/129,0)
15. Stephan Hocke (GER) 249,1 (132,0/130,0)
16. Thomas Morgenstern (AUT) 247,2 (130,0/129,0)
17. Anders Bardal (NOR) 243,7 (129,5/129,5)
18. Daiki Ito (JPN) 241,1 (130,5/126,5)
19. Noriaki Kasai (JPN) 240,1 (129,5/127,5)
20. Yuta Watase (JPN) 235,3 (125,5/128,0)
21. Johan Remen Evensen (NOR) 234,3 (128,0/125,5)
22. Roman Koudelka (CZE) 233,2 (126,5/127,5)
23. Jakub Janda (CZE) 231,6 (127,5/124,5)
24. Markus Eggenhofer (AUT) 231,0 (127,0/125,5)
25. Tom Hilde (NOR) 229,5 (129,0/123,5)
26. Andreas Küttel (SUI) 228,0 (126,5/126,0)
27. Felix Schoft (GER) 226,9 (128,5/122,0)
28. Kamil Stoch (POL) 222,5 (126,0/121,5)
29. Robert Kranjec (SLO) 219,6 (126,0/121,0)
30. Sigurd Pettersen (NOR) 215,1 (122,5/122,0)

U.a. nicht für den 2. Durchgang qualifiziert
39. Bastian Kaltenböck (AUT) 105,7 (121,5)
40. Daniel Lackner (AUT) 105,3 (121,0)
42. Balthasar Schneider (AUT) 104,7 (121,5)

1953: Sepp Bradl (AUT)
1953/54: Olav Björnstad (NOR)
1954/55: Hemmo Silvenoinen (FIN)
1955/56: Nikolai Kamenski (UdSSR)
1956/57: Pentti Uotinen (FIN)
1957/58: Helmut Recknagel (DDR)
1958/59: Helmut Recknagel (DDR)
1959/60: Max Bolkart (GER)
1960/61: Helmut Recknagel (DDR)
1961/62: Eino Kirjonen (FIN)
1962/63: Toralf Engan (NOR)
1963/64: Veikko Kankkonen (FIN)
1964/65: Torgeir Brandtzäg (NOR)
1965/66: Veikko Kankkonen (FIN)
1966/67: Björn Wirkola (NOR)
1967/68: Björn Wirkola (NOR)
1968/69: Björn Wirkola (NOR)
1969/70: Horst Queck (DDR)
1970/71: Jiri Raska (CZE)
1971/72: Ingolf Mork (NOR)
1972/73: Rainer Schmidt (DDR)
1973/74: Hans-Georg Aschenbach (DDR)
1974/75: Willi Pürstl (AUT)
1975/76: Jochen Danneberg (DDR)
1976/77: Jochen Danneberg (DDR)
1977/78: Kari Yliantilla (FIN)
1978/79: Pentti Kokkonen (FIN)
1979/80: Hubert Neuper (AUT)
1980/81: Hubert Neuper (AUT)

1981/82: Manfred Deckert (DDR)
1982/83: Matti Nykänen (FIN)
1983/84: Jens Weißflog (DDR)
1984/85: Jens Weißflog (DDR)
1985/86: Ernst Vettori (AUT)
1986/87: Ernst Vettori (AUT)

1987/88: Matti Nykänen (FIN)
1988/89: Risto Laakonen (FIN)
1989/90: Dieter Thoma (GER)
1990/91: Jens Weißflog (GER)
1991/92: Toni Nieminen (FIN)
1992/93: Andreas Goldberger (AUT)
1993/94: Espen Bredesen (NOR)
1994/95: Andreas Goldberger (AUT)
1995/96: Jens Weißflog (GER)
1996/97: Primoz Peterka (SLO)
1997/98: Kazuyoshi Funaki (JPN)
1998/99: Janne Ahonen (FIN)
1999/00: Andreas Widhölzl (AUT)
2000/01: Adam Malysz (POL)
2001/02: Sven Hannawald (GER)
2002/03: Janne Ahonen (FIN)
2003/04: Sigurd Pettersen (NOR)
2004/05: Janne Ahonen (FIN)
2005/06: Janne Ahonen (FIN) und Jakub Janda (CZE)
2006/07: Anders Jacobsen (NOR)
2007/08: Janne Ahonen (FIN)
2008/09: Wolfgang Loitzl (AUT)

Meiste Gesamtsiege nach Nationen
1. Finnland 16 Gesamtsiege (zuletzt Janne Ahonen 2007/08)
2. DDR 11 (Jens Weißflog 1984/85)
3. Österreich 10 (Wolfgang Loitzl 2008/09)
. Norwegen 10 (Anders Jacobsen 2006/07)
5. Deutschland (BRD) 5 (Sven Hannawald 2001/02)

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