Unwirtliche Bedingungen machten ein faires Training fast unmöglich. Die Österreicher kamen mit der Großschanze gut zurecht.
Zuschauen ist am Dienstag im ersten Großschanzen-WM-Training der Skispringer kaum möglich gewesen. Oft hörte man erst das Klatschen der Ski, dann wusste man, der Springer ist gelandet. Weltmeister Wolfgang Loitzl gelang die Umstellung vom kleinen auf den großen Bakken sehr gut, im dritten Versuch war er mit 128 Metern schon der Weiteste.
"Es war alles gleich, nur der Hintergedanke, dass ich relativ befreit springen kann. Die Medaille nimmt mir keiner mehr", meinte Loitzl zum ersten sportlichen Auftritt als neuer Champion. "Na ja, ich habe halt auf der kleinen schlecht angefangen und mich gesteigert. Jetzt habe ich schon besser angefangen, wenn es wieder so ähnlich funktioniert, ist wieder viel möglich. Aber deshalb bin ich ja da", meinte er locker.
Angst bei Schlierenzauer
Bereits nach zwei Trainingsversuchen hat
Gregor Schlierenzauer das unwirtliche Schanzengelände verlassen. "Es ist
wirklich extrem, mir ist das überhaupt noch nie passiert. Man springt raus
und sieht eigentlich nichts vom Boden her, da kriegt man es schon irgendwie
mit der Angst zu tun", gestand Schlierenzauer, der kein unnötiges Risiko
mehr eingehen wollte. Nach einer Steigerung von 115 auf 128 m war das auch
nicht erforderlich.
Morgenstern im Aufwind
Für den "Unglücksraben" des ersten
Bewerbs, Thomas Morgenstern, sah es trotz des trüben Wetters schon besser
aus: 125 - 114 - 126 m lautete seine Serie. Im zweiten Durchgang hatte er
aber einen anderen Anzug und andere Ski probiert. "Es war halt Nebel, wo man
nicht einmal vom Auslauf bis zur Sturzlinie sieht. Das war schon eine sehr
große Umstellung", meinte der Doppel-Olympiasieger nach dem Verzehr von
gleich zwei Faschingskrapfen wieder gut gelaunt.
Wichtigste Trainingsergebnisse (nicht immer gleiche Luke)
Wolfgang
Loitzl (AUT) 123/9. - 126/6. - 128/1.
Gregor Schlierenzauer (AUT)
115/30. - 128/4. - x
Thomas Morgenstern (AUT) 125/5. - 114/34. -
126/4.
Martin Koch (AUT) 115/30. - 125/10. - 121,5/19.
Martin
Schmitt (GER) 128/2. - 123/13. - 127/3.
Harri Olli (FIN)
124,5/7. - 134,5/1. - x
Anders Jacobsen (NOR) 122,5/11. -
128/4. - 117,5/32.
Simon Ammann (SUI) und Dmitrij Wassiljew (RUS) nicht am Start