Vor seinem Abflug zum Schneecamp nach Chile sprach Skistar Marco Schwarz mit oe24 über seine Abfahrts-Ambitionen und seine heimliche Hoffnung auf den Gesamtweltcup.
Während Vincent Kriechmayr & Co. bereits erste Schwünge in den Chile-Schnee brennen, tankt Marco Schwarz noch am Stützpunkt Seeboden Kraft. Der Kombi-Weltmeister 2021 hebt am 24. August Richtung Südamerika ab, wo er sich sowohl mit Speed-, als auch mit den Technik-Spezialisten vorbereitet.
oe24: Letzten Winter haben Sie sich noch als Slalomfahrer bezeichnet. Würden Sie das auch jetzt noch?
Marco Schwarz: Schwer zu sagen. Slalom macht mir schon noch brutal viel Spaß. Aber die Abfahrt hat einen großen Reiz, deswegen hat mir die Kombi immer getaugt. Ich glaub, dass ich gut ins Speedfahren reingefunden hab.
oe24: Was eine Untertreibung ist ...
Schwarz: Anfänglich hatte ich schon Schwierigkeiten. Aber dann hab ich mich richtig reingehängt, das will ich jetzt ausbauen. Ich freu mich schon auf das Speedcamp. Von den Arrivierten wie dem Vinc (Kriechmayr, d. Red.) kann ich viel lernen. Heuer wird das auf zwei Wochen ausgeweitet. Danach trainier ich noch zwei Wochen Technik.
oe24: Das heißt, Sie bleiben fast ein Monat in Südamerika ...
Schwarz: Das ist kein Problem. Weil es auf 3.000 Meter doch sehr anstrengend ist, geh ich dazwischen Mal runter nach Santiago die Akkus aufladen.
oe24: Was haben Sie heuer speedmäßig vor?
Schwarz: Der Super-G hat ja schon ganz gut funktioniert. Irgendwann will ich auch in der Abfahrt um Siege mitfahren. Das ist aber ein Projekt, das über Jahre geht.
oe24: Was heißt das für Ihre Weltcupplanung?
Schwarz: Ich möchte so lang es geht in allen Disziplinen an den Start gehen. Allerdings glaub nicht, dass ich bei allen fast 50 Rennen am Start stehe, das wäre auch mir zu viel.
oe24: Wovon machen Sie das abhängig?
Schwarz: Davon, wie gut es läuft. Bei den Abfahrten ist es wichtig, dass du körperlich voll da bist, sonst wird‘s gefährlich.
oe24: Denken Sie an den Gesamtweltcup?
Schwarz: Natürlich wäre das einmal das Ziel – aber planen kann man den Gesamtweltcup nicht. Wenn der Odi (Titelverteidiger Marco Odermatt, d. Red.) in Form ist, muss schon sehr viel zusammenstimmen.