Hunderstelkrimi

Mario Matt mit 2. Sieg in Folge

06.03.2011

Eine Woche nach dem Comeback auf dem Siegerpodest gewinnt er schon wieder.

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© EPA
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Je länger die Saison dauert, desto erfolgreicher wird sie für Mario Matt. Der 31-jährige WM-Vierte hat nun innerhalb von acht Tagen die Weltcup-Slaloms von Bansko und Kranjska Gora gewonnen und wieder richtig Freude am Skifahren bekommen. "Wenn ich die richtige Abstimmung habe, dann bin ich eigentlich immer um die Sieg mitgefahren", weiß der Tiroler, was für ihn entscheidend ist. In Slowenien setzte er sich 9/100 Sekunden vor den zeitgleichen Überraschungsleuten Axel Bäck (Schweden) und Nolan Kasper (USA) durch. Die Entscheidung um die kleine Kristallkugel wurde vertagt.

Super-Comeback
  Im Jänner in Adelboden wegen der schlechten Ergebnisse bei den Rennen zuvor nur noch mit Startnummer 43 im Weltcup unterwegs, gelang Matt ebendort mit Platz vier das erste Topresultat seit langem. Zwei Monate später ist der Weltmeister von 2001 und 2007 als Vierter mit 327 Punkten bester Österreicher in der Disziplinwertung hinter Ivica Kostelic (CRO/478), Jean-Baptiste Grange (FRA/442) und Andre Myhrer (SWE/383). Die Entscheidung um die kleine Kristallkugel wurde am Sonntag vertagt, da sowohl Kostelic (Lauf zwei) als auch Grange (Lauf eins) auf dem Podkoren eingefädelt hatten. Im Gesamtweltcup liegt Kostelic sieben Rennen vor Schluss 582 Zähler vor dem Schweizer Didier Cuche.

Alles perfekt
  "Ich habe jetzt einfach perfektes Material. Es passt alles zusammen", erklärte Matt seinen Erfolgsrun, den zu Saisonbeginn auch er selbst kaum noch für möglich gehalten hätte. In Bansko war er als Führender nach dem ersten Durchgang in das Finale gegangen, in Kranjska Gora lag er nach dem ersten Lauf mit 0,23 Sekunden Rückstand auf Bäck an fünfter Stelle. "Du musst eh immer angreifen, wenn du zurückhaltend fährst, bist du gleich ein paar Plätze weiter hinten", erläuterte der Gewinner von nun 14 Weltcupbewerben (13 Slaloms, 1 Kombination), dass dies für ihn keinen Unterschied machte. Nun gehe er mit "ruhigen Gewissen" ins Finale.

   Groß war der Jubel auch bei den weiteren Podestfahrern, die ihre Premiere auf dem Weltcup-Stockerl gefeiert hatten. Der 23-jährige Bäck hatte als bisherige Bestleistungen einen sechsten Platz heuer in Schladming, sowie einen zehnten 2009 in Alta Badia zu Buche stehen. Kasper stellte Laufbestzeit im Finale auf, er wird am 27. März erst 22 Jahre alt. Vor einer Woche in Bansko war er als Zehnter erstmals in die Top-Ten gekommen. Das Gastgeberland Slowenien freute sich über einen sechsten Rang des 33-jährigen Mitja Valencic - so gut war dieser seit einem Jahr nicht (Olympiasechster).

Restlichen Österreicher
  Als zweitbester Österreicher landetet Christoph Dreier auf Rang 13., Wolfgang Hörl wurde 19. und Patrick Bechter 23. Für sie alle ist die Weltcup-Saison damit beendet. "Mit dem zweiten Durchgang bin ich nicht unzufrieden, mir fehlt halt das Selbstvertrauen. Ich werde weiter trainieren und weiter beißen", meinte Dreier.

   Die beiden anderen ÖSV-Läufer sprachen von durchwachsenen Saisonen. Während Hörl im Europacup noch um einen fixen Weltcupstartplatz für die nächste Saison kämpft, überlegt Bechter, die Karriere zu beenden. Beim Weltcup-Finale auf der Lenzerheide auf einen versöhnlichen Abschluss hoffen Reinfried Herbst und Manfred Pranger, die Sonntag im zweiten Durchgang das Ziel nicht sahen.

   Der Weltcup-Tross reist nun nach Kvitfjell, in Norwegen stehen zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm. Aus rot-weiß-roter Sicht haben Michael Walchhofer in der Abfahrt, sowie Romed Baumann und Walchhofer im Super-G noch Chancen auf kleine Kristallkugeln.
 

 

Kranjska Gora (SLO), Slalom
1. Mario Matt (4)
01:49.14
2. Axel Baeck (17)
+00.09
2. Nolan Kasper (22)
+00.09
4. Andre Myhrer (1)
+00.35
5. Manfred Mölgg (6)
+00.79
6. Mitja Valencic (19)
+01.00
7. Markus Vogel (26)
+01.32
8. Steve Missillier (14)
+01.34
9. Cristian Deville (11)
+01.41
10. Mattias Hargin (5)
+01.42
11. Maxime Tissot (31)
+01.64
12. Markus Larsson (21)
+01.73
13. Christoph Dreier (35)
+01.76
14. Jens Byggmark (15)
+01.79
15. Julien Cousineau (13)
+02.00
16. Filip Trejbal (46)
+02.05
17. Fritz Dopfer (29)
+02.13
18. Justin Murisier (30)
+02.29
19. Wolfgang Hörl (44)
+02.32
20. Philipp Schmid (59)
+02.65
21. Trevor White (28)
+02.95
22. Reto Schmidiger (36)
+03.31
23. Patrick Bechter (48)
+03.52
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