Triumph
Marlies Schild gewinnt Slalom in Levi
13.11.2010
Die Österreicherin fing die Halbzeitführende Maria Riesch noch ab.
Gefühle trügen nicht! Marlies Schild hat ihre tolle Frühform und ihr Selbstbewusstsein gleich beim ersten Saisonslalom in Levi in einen Sieg umgemünzt. Die Salzburger Slalom-Königin musste am Samstag im zweiten Lauf aber Bestzeit fahren, um sich von Platz fünf noch zu ihrem 22. Slalomsieg zu katapultieren. Am Ende gewann Schild 0,03 Sekunden vor Maria Riesch und 0,34 vor der finnischen Lokalmatadorin Tanja Poutiainen. Nicole Hosp gelang als Fünfter ein grandioses Slalom-Comeback.
Kraftakt
Dass Schild nach dem letzten Slalom der vergangenen Saison nun auch den ersten des WM-Winters gewann, bedurfte auf der verzwickten Piste "Black Levi" eines besonderen Kraftaktes. Denn im ersten Durchgang hatte die Salzburgerin auf dem oberen Flachteil eine kleine Ewigkeit auf die überlegen führende Riesch verloren. Mit neuem Ski attackierte die 29-Jährige dann im Finale beherzt, während die deutsche Olympiasiegerin insgesamt 0,84 Sekunden Vorsprung auf die Österreicherin verspielte.
"Nie hätte ich gedacht, dass sich das noch ausgeht. Ich war richtig baff", jubelte eine überglückliche Schild im Ziel, in dem sie nun schon zum zweiten Mal als Siegerin abgeschwungen ist. 2006 hatte sie wie ihr Lebensgefährte Benni Raich bereits in Levi gesiegt. Nur Schild und Vorjahressiegerin Riesch haben in Levi nun bereits zweimal gewonnen.
Dass Schild nach dem letzten Slalom der vergangenen Saison nun auch den ersten des WM-Winters gewann, bedurfte auf der verzwickten Piste "Black Levi" eines besonderen Kraftaktes. Denn im ersten Durchgang hatte die Salzburgerin auf dem oberen Flachteil eine kleine Ewigkeit auf die überlegen führende Riesch verloren. Mit neuem Ski attackierte die 29-Jährige dann im Finale beherzt, während die deutsche Olympiasiegerin insgesamt 0,84 Sekunden Vorsprung auf die Österreicherin verspielte.
"Nie hätte ich gedacht, dass sich das noch ausgeht. Ich war richtig baff", jubelte eine überglückliche Schild im Ziel, in dem sie nun schon zum zweiten Mal als Siegerin abgeschwungen ist. 2006 hatte sie wie ihr Lebensgefährte Benni Raich bereits in Levi gesiegt. Nur Schild und Vorjahressiegerin Riesch haben in Levi nun bereits zweimal gewonnen.
Dabei sah nach Lauf eins schon alles nach einem erneuten deutschen Doppelsieg wie beim Auftakt in Sölden aus. Riesch führte überlegen vor Landsfrau Katharina Dürr und der sensationellen Hosp. Die mit der frühen Nummer zwei fahrende Schild hatte auf dem Kurs ihres Trainers Stefan Bürgler hingegen nervös begonnen und den oberen Flachteil völlig verpatzt. "Ich bin einfach nicht ins Fahren gekommen, förmlich gepickt", erklärte sie später.
Aber Dürr fädelte im Finale kur vor dem Ziel ein und Riesch fühlte sich trotz ihrer eigenen Warnungen ("Meine Bestzeit darf nicht überbewertet werden, dieser Hang hier ist maßgeschneidert für mich") offenbar doch schon zu sicher. Trotz angekündigter Attacke verbremste sie völlig und verspielte alleine im steilen Schlusshang 0,74 Sekunden. "Besonders stolz macht mich aber, dass ich letztlich auch im Flachen schneller war als sie", ulkte Schuld.
Verwunderung
Deshalb freute sie sich auch besonders über ihren insgesamt 24. Weltcupsieg. "Acht Zehntel sind normalerweise viel zu viel, um das noch zu verlieren", wunderte sie sich über Riesch. "Gott sei Dank ist es mir gelungen, in der Pause die Batterien frisch zu laden und nochmals voll zu attackieren", erklärte Schild, die sich aufgrund ihrer starken Trainingsform für Levi sehr viel ausgerechnet hatte. Mit 22 Slalomsiegen ist sie nun alleinige Zweite hinter der Schweizerin Vreni Schneider (34).
Auch abseits des Schild-Sieges lieferten die sieben ÖSV-Damen, bei denen bis auf Debütantin Jessica Depauli alle den Finaleinzug schafften, eine starke Performance ab. Allen voran Nicole Hosp, die sich nach eineinhalb verpassten Saisonen mit einem absoluten Slalom-Spitzenplatz zurückmeldete. Michaela Kirchgasser zeigte als Achte ebenfalls auf, Liz Görgl vergab mit einem groben Hacker einen besseren als den 15. Platz, Schilds Schwester Bernadette gefiel als 17.
Traum-Rennen für Hosp
"Sensationell. Ein Traum", war Hosp trotz des Rückfalls auf Platz fünf begeistert. Nach ihrem Kreuzbandriss vor einem Jahr hatte sich die risikofreudige Bichlbacherin im Sommer- und Herbst-Training bei schweren Stürzen wieder verletzt und lange pausieren müssen. Cheftrainer Herbert Mandl war ebenfalls begeistert. "Das Ergebnis von Niki ist die eigentliche Sensation des Tages. Sie hat wieder einmal gezeigt, was sie für ein Rennpferd ist."
Für die Damen geht es jetzt nach Übersee. Schild, Hosp und Co. fliegen am Dienstag nach Colorado, um für für Aspen (Slalom und RTL am 27./28.11.) zu trainieren. Die Abfahrerinnen fliegen etwas später nach Sun Peaks in Kanada, um sich dort auf den Speed-Auftakt in drei Wochen in Lake Louise (3.-5.12.) vorzubereiten.
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Aber Dürr fädelte im Finale kur vor dem Ziel ein und Riesch fühlte sich trotz ihrer eigenen Warnungen ("Meine Bestzeit darf nicht überbewertet werden, dieser Hang hier ist maßgeschneidert für mich") offenbar doch schon zu sicher. Trotz angekündigter Attacke verbremste sie völlig und verspielte alleine im steilen Schlusshang 0,74 Sekunden. "Besonders stolz macht mich aber, dass ich letztlich auch im Flachen schneller war als sie", ulkte Schuld.
Verwunderung
Deshalb freute sie sich auch besonders über ihren insgesamt 24. Weltcupsieg. "Acht Zehntel sind normalerweise viel zu viel, um das noch zu verlieren", wunderte sie sich über Riesch. "Gott sei Dank ist es mir gelungen, in der Pause die Batterien frisch zu laden und nochmals voll zu attackieren", erklärte Schild, die sich aufgrund ihrer starken Trainingsform für Levi sehr viel ausgerechnet hatte. Mit 22 Slalomsiegen ist sie nun alleinige Zweite hinter der Schweizerin Vreni Schneider (34).
Auch abseits des Schild-Sieges lieferten die sieben ÖSV-Damen, bei denen bis auf Debütantin Jessica Depauli alle den Finaleinzug schafften, eine starke Performance ab. Allen voran Nicole Hosp, die sich nach eineinhalb verpassten Saisonen mit einem absoluten Slalom-Spitzenplatz zurückmeldete. Michaela Kirchgasser zeigte als Achte ebenfalls auf, Liz Görgl vergab mit einem groben Hacker einen besseren als den 15. Platz, Schilds Schwester Bernadette gefiel als 17.
Traum-Rennen für Hosp
"Sensationell. Ein Traum", war Hosp trotz des Rückfalls auf Platz fünf begeistert. Nach ihrem Kreuzbandriss vor einem Jahr hatte sich die risikofreudige Bichlbacherin im Sommer- und Herbst-Training bei schweren Stürzen wieder verletzt und lange pausieren müssen. Cheftrainer Herbert Mandl war ebenfalls begeistert. "Das Ergebnis von Niki ist die eigentliche Sensation des Tages. Sie hat wieder einmal gezeigt, was sie für ein Rennpferd ist."
Für die Damen geht es jetzt nach Übersee. Schild, Hosp und Co. fliegen am Dienstag nach Colorado, um für für Aspen (Slalom und RTL am 27./28.11.) zu trainieren. Die Abfahrerinnen fliegen etwas später nach Sun Peaks in Kanada, um sich dort auf den Speed-Auftakt in drei Wochen in Lake Louise (3.-5.12.) vorzubereiten.
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Levi (FIN), Slalom, Endstand
1. | Marlies Schild (2) |
|
01:52.84 |
2. | Maria Riesch (5) |
|
+00.03 |
3. | Tanja Poutiainen (14) |
|
+00.34 |
4. | Susanne Riesch (7) |
|
+00.74 |
5. | Nicole Hosp (12) |
|
+00.84 |
6. | Lindsey Vonn (11) |
|
+00.95 |
7. | Sarka Zahrobska (3) |
|
+00.99 |
8. | Michaela Kirchgasser (24) |
|
+01.19 |
9. | Tina Maze (1) |
|
+01.46 |
10. | Fanny Chmelar (13) |
|
+01.93 |
11. | Veronica Zuzulova (27) |
|
+01.99 |
11. | Maria Pietilae-Holmner (4) |
|
+01.99 |
13. | Anja Pärson (16) |
|
+02.06 |
14. | Anemone Marmottan (46) |
|
+02.08 |
15. | Elisabeth Görgl (17) |
|
+02.30 |
16. | Marie-Michele Gagnon (33) |
|
+02.55 |
17. | Bernadette Schild (35) |
|
+02.56 |
18. | Denise Feierabend (31) |
|
+02.71 |
19. | Nicole Gius (19) |
|
+02.76 |
20. | Christina Geiger (15) |
|
+02.82 |
21. | Nastasia Noens (21) |
|
+02.93 |
22. | Lena Dürr (57) |
|
+02.98 |
23. | Monica Hübner (34) |
|
+03.02 |
24. | Marusa Ferk (29) |
|
+03.11 |
25. | Kathrin Hölzl (18) |
|
+03.12 |
26. | Alexandra Daum (47) |
|
+03.38 |
27. | Therese Borssen (23) |
|
+03.51 |
28. | Barbara Wirth (43) |
|
+04.36 |
DNF. | Manuela Mölgg (10) |
|
- |
DNF. | Katharina Dürr (9) |
|
- |
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