Beim Slalom in Bansko konnten Mario Matt vor Reinfried Herbst einen Triumph feiern.
Österreichs Slalom-Asse haben eine Woche nach der WM-Niederlage in Garmisch eindrucksvoll zurückgeschlagen: Der 31-jährige Tiroler Mario Matt feierte am Sonntag in Bansko vier hundertstel Sekunden vor dem Salzburger Reinfried Herbst seinen 13. Weltcup-Sieg, den ersten seit fast zwei Jahren. Weltmeister Jean-Baptiste Grange aus Frankreich (+0,48) komplettierte als Dritter das Podest.
Kostelic out
Der Tiroler Manfred Pranger landete auf Rang sieben, womit das ÖSV-Team auch mannschaftlich in Abwesenheit der verletzten Topfahrer Marcel Hirscher und Benjamin Raich überzeugte. Für Gesamt-Weltcup-Leader Ivica Kostelic lief es dagegen nicht nach Wunsch. Der Kroate schied bereits im ersten Lauf nach einem Einfädler aus, aber sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Schweizer Didier Cuche vor den letzten neun Saisonrennen beträgt weiter beruhigende 569 Punkte. In der Slalom-Wertung schmolz dagegen sein Polster auf Grange vor den letzten beiden Torläufen auf 36 Zähler zusammen.
Matt überglücklich
"Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen", betonte Matt nach seinem ersten Weltcup-Sieg seit dem 14. März 2009 in Aare und dem bereits zwölften im Slalom (dazu noch eine Super-Kombi). "Am Ende habe ich nicht mehr alles riskiert, deswegen ist es noch so knapp geworden. Ich bin überglücklich. Die Zeit war reif, dass ich wieder ein Rennen gewinne. In den letzten drei Rennen bin ich im zweiten Durchgang jeweils Laufbestzeit gefahren. Deshalb habe ich gewusst, dass, wenn ich wieder einmal einen gescheiten ersten fahre, der Sieg möglich ist."
Diesmal fuhr Matt im ersten Lauf Bestzeit, im zweiten genügte dann Rang sechs, um die Spitze erfolgreich zu verteidigen. Über Weihnachten habe er in St. Anton hart trainiert und damit den Grundstein zum Weg zurück an die Spitze gelegt. "Dabei habe ich eine gute Abstimmung und damit wieder die nötige Sicherheit gefunden. Das ist das Wichtigste, da steht man dann beruhigt am Start und kann voll attackieren", erklärte der zweifache Ex-Weltmeister, der als Vierter in Garmisch eine WM-Medaille nur um 21/100 verpasst hatte.
Freude bei Herbst
Neben Matt freute sich auch Herbst riesig über seinen zweiten Platz. "Ein Traumergebnis! Ich meine, Mario hätte sich die vier Hundertstel sparen können, ex aequo hätte auch gepasst, aber ich freue mich für ihn. Er hat auch so gekämpft, hatte ebenfalls eine harte Zeit", gratulierte der Salzburger, der schon nach dem ersten Lauf Zweiter gewesen war, seinem Teamkollegen.
Herbst war nach der verpatzten WM (out im 2. Durchgang) ganz locker in den Bansko-Slalom gegangen. "In der letzten Zeit habe ich es so mit Krampf versucht, dass mir nichts aufgegangen ist. Deshalb habe ich nach der WM einen Strich und damit einen Neustart gemacht. Heute habe ich nicht viel überlegt, bin einfach drauf los gefahren. Das war ein gutes Rezept. Und eine kompakte harte Piste wie hier in Bulgarien liegt mir persönlich mehr", gab der Olympia-Zweite von Turin 2006 zu Protokoll.
1. | Mario Matt (12) | 01:50.35 | |
2. | Reinfried Herbst (2) | +00.04 | |
3. | Jean-Baptiste Grange (1) | +00.48 | |
4. | Felix Neureuther (14) | +00.83 | |
5. | Michael Janyk (9) | +01.00 | |
6. | Steve Missillier (8) | +01.07 | |
7. | Manfred Pranger (13) | +01.15 | |
8. | Jens Byggmark (11) | +01.23 | |
9. | Cristian Deville (4) | +01.27 | |
10. | Nolan Kasper (26) | +01.38 |