Skispringen

Morgenstern macht bis zur WM Pause

08.02.2013

Chef-Trainer Pointner legt sich nach Klingenthal auf WM-Team fest.

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Schon seit dem 12. Jänner und einem 27. Platz in Zakopane pausiert Thomas Morgenstern und feilt im Hintergrund an seiner (WM-)Form. Der 26-jährige Kärntner, seines Zeichens dreifacher Olympiasieger, fehlt nicht nur zum Auftakt der Team-Tour in Willingen, sondern wird überhaupt erst wieder bei den Nordischen Weltmeisterschaften in Predazzo wettkampfmäßig erscheinen.

Morgenstern ist als Normalschanzen-Weltmeister von Oslo im Val di Fiemme Fixstarter und hat zuletzt auf der neuen Normalschanze in Planica trainiert. "Er hat dort drei Trainingseinheiten absolviert, wird diese Woche nicht springen und körperlich arbeiten", erklärte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Die Team-Tour geht ohne Morgenstern über die Bühne, ein Einsatz beim letzten Weltcup vor der WM in Oberstdorf (Skifliegen) wäre laut Pointner "ein schlechter Schachzug", zumal die ersten Herren-Skisprung-Medaillen bei der WM am 23.2. gleich vom kleinen Bakken vergeben werden.

In Sachen WM will sich Pointner nach den nächsten drei Weltcupbewerben in Willingen (2) und Klingenthal und noch vor Oberstdorf auf seine WM-Mannschaft festlegen. Noch hat er nicht entschieden, ob er fünf oder sechs Mann ins Fleimstal mitnimmt. "Bei fünf Leuten fällt bei den Einzelwettkämpfen der Quali-Druck weg, weil wir auf der kleinen und der großen Schanze den Titelverteidiger stellen."

Aus der Ferne informiert
So eben auch Morgenstern über dessen Formkurve Pointner auch aus der Ferne bestens informiert wird. Der Erfolgscoach steht in engem Kontakt mit Stützpunkttrainer Heinz Kuttin und versäumt keinen Trainingssprung von Morgenstern. "Ich habe eine Datenbank von allen Sprüngen seit 2002. Die Sprünge werden via 'dropbox' ganz modern durch die Gegend geschickt", erzählte Pointner lachend. Morgenstern-Fans müssten sich jedenfalls keine Sorgen um den insgesamt zehnfachen Weltmeister (inklusive Skifliegen) machen. "Er hat heuer sicherlich schon gezeigt, dass er aufs Stockerl springen kann. Thomas kriegt die Ruhe, dass er auf Höhepunkte hinarbeiten kann, und sich nicht jedes Weltcup-Springen beweisen muss. Er hat die Qualität und wir haben das System", versichert Pointner.

Während Jung-Vater Morgenstern das Scheinwerfer-Licht des Spitzensports derzeit scheut, genießt Gregor Schlierenzauer weiterhin alle Aufmerksamkeit. Nach einem souveränen Auftritt bei Stefan Raab in der Pro7-Sendung "TV total" am Mittwoch, darf man vom Allzeit-Rekordmann im Weltcup (48 Siege) auch bei der kleinen Deutschland-Tour in Willingen, Klingenthal und - unmittelbar vor der Anreise zur WM - in Oberstdorf eine Fortsetzung seiner tollen Performance erwarten.

Hoffen auf 100.000 Euro
Und am Ende möchte das ÖSV-Team, zum vierten Mal in Folge, den 100.000-Euro-Siegerscheck für die beste Mannschaft holen. "Ziel ist, dass wir am Schluss ganz oben stehen", meinte Pointner. "Die letzten Springen haben gezeigt, dass wir mannschaftlich trotz Abwesenheit von Kofler und Morgenstern die beste Mannschaft waren und haben im Nationencup den Vorsprung ausgebaut."

Nach einer nicht ganz so langen Auszeit wie Morgenstern kehrt Andreas Kofler in Willingen wieder ins Team zurück, wobei es durchaus sein kann, dass der Tiroler nicht das gesamte Deutschland-Programm mitmacht. "Andi hat in Seefeld und Predazzo trainiert, und ich habe gemeinsam mit Markus Maurberger entschieden, dass die WM-Vorbereitung für Kofler in Willingen weitergeht." Für Kofler gehe es darum, dass er seinen "Korb an high-quality-Produkten auf einen großen gemeinsamen Nenner bringt" und weniger kompliziert denkt.

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