Wegen Kurssetzung

Neureuther stinksauer auf ÖSV und Hirscher

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1. Slalom-Durchgang ließ im Weltcup-Zirkus die Wogen hochgehen. Vor allem bei Neureuther.

Am Samstag war Neureuther im Riesentorlauf 1/100 Sekunde vor Hirscher auf dem dritten Platz gelandet, damit hatte der Salzburger die kleine Kugel für die Disziplinwertung um diesen Wimpernschlag an den US-Amerikaner Ted Ligety verloren. Danach hatte Hans Pum noch scherzhaft über Neureuther gemeint: "Den Schranken werden wir runterlassen. Er hat es herausgefordert, jetzt werden wir ihm das auch machen."

Schwierige Kurssetzung durch Hirscher-Coach
Der Schranken sah dann wohl wie die Kurssetzung im ersten Slalom -Durchgang aus, das Werk von Hirscher-Coach Michael Pircher, der gefinkelte Passagen eingebaut hatte, schmeckte nicht nur Neureuther nicht.

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Neureuther schimpfte wie ein Rohrspatz
"Was da abgelaufen ist, ist eine bodenlose Frechheit. Da geht's um den Slalomsport und nicht um den Marcel Hirscher. So etwas nahezu Unfahrbares runterzusetzen ist eine Katastrophe und ein Wahnsinn. Aber ich bin nur 6 Hundertstel hinten, von dem her ist die Rechnung des ÖSV nicht aufgegangen", hatte der Bayer in der Halbzeitpause gemeint.

Hirscher wiegelt ab
Hirscher sah eher die Piste als Grund für das unschöne Bild, das geboten wurde. "Sicher war es schwer, aber der große Spaßkiller war eher die Piste und nicht die Kurssetzung. Man hat im zweiten Durchgang gesehen, dass ich trotzdem schnell bin. Jeder steckt für seinen Athleten", sagte er nach seinem 23. Weltcupsieg.

Pum verteidigte die Setzung: "Auf dem hohen Niveau kann man setzen, was man will, das sind die Besten der Welt. Man hat ja nicht gewusst, wie sich die Piste entwickelt." Und Pircher meinte: "Keiner hat was gesagt. Nachher ist gescheit reden einfach."

Allgemeines Unverständnis
"Wie kann man nur bei den Pistenverhältnissen so einen Slalom setzen??!! Das ist keine Werbung für unseren Sport!", schrieb sogar TV-Zuseher Hannes Reichelt auf Facebook. FIS-Chef-Renndirektor Günter Hujara schüttelte bei seinem Abschiedsrennen ebenfalls den Kopf: "Wenn die Leute nicht mehr verstehen, um was es geht, dann ist das nicht produktiv. So machen wir uns lächerlich. Solche taktischen und strategischen Kurssetzungen schaden unserem Sport. Wenn wir als Jury so arbeiten würden, müssten wir nach Hause gehen."

Auch Ted Ligety schimpfte: "Da ist so ein dummer Wettkampf einiger Weltcup-Coaches am Laufen: wer setzt den lächerlichsten Kurs?", sagte der US-Amerikaner. Oftmals in der Kritik wegen seiner Kurssetzungen steht der Kroate Ante Kostelic, am Samstag machte sich ein slowenischer Coach im Damen-Slalom unbeliebt. "Ich bin noch nie so einen verrückten Kurs gefahren. Ein Wahnsinn, wie der gesteckt war. Man kann auch mit Gewalt den Skisport kaputt machen", hatte die Tirolerin Nicole Hosp gesagt.

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