Kröll rast auf Platz 3

ÖSV-Asse überzeugen im Garmisch-Training

21.02.2013

Sechs Österreicher unter den Top 10.

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Das erste Training für die Weltcup-Abfahrt der Herren in Garmisch hat am Donnerstag wegen Schneefalls und Nebels nur auf verkürzter Strecke vom Weltcup-Super-G-Start stattgefunden. Österreichs Asse ließen sich aber davon ebenso wenig beirren wie von der fast zweistündigen Verschiebung und der extrem weichen Piste. Gleich sechs landeten angeführt vom WM-Vierten Klaus Kröll, der unmittelbar vor Max Franz Dritter wurde, in den Top Ten. Bestzeit erzielte der Schweizer Patrick Küng vor dem Südtiroler Werner Heel.

Geschlossene Mannschaftsleistung
Neben Kröll und Franz stellten auch noch Hannes Reichelt, Romed Baumann, Joachim Puchner und Georg Streitberger, die geschlossen auf den Plätzen sieben bis zehn landeten, ihre Qualitäten auf der Kandahar-Strecke unter Beweis. Johannes Kröll, unmittelbar vor Frederic Berthold Zwölfter, schrammte nur um fünf Hundertstel an den ersten zehn vorbei. Erst Matthias Mayer als 17. hatte mehr als eine Sekunde Rückstand auf Küng, aber noch immer weniger als Weltmeister Aksel Lund Svindal.

Svindal jagt Hirscher
Der Norweger, der am Samstag in der Abfahrt den Rückstand auf Titelverteidiger Marcel Hirscher in der Gesamtwertung verkürzen will, kam beim ersten Abtasten nicht über Rang 21 hinaus. Derzeit fehlen Svindal 214 Punkte auf den Salzburger, der erst am Sonntag im Riesentorlauf im WM-Ort von 2011 startet. Und auch der Abfahrts-Weltcup, in dem der Skandinavier derzeit nur drei Zähler hinter dem Südtiroler Dominik Paris an zweiter Stelle liegt, ist noch ein großes Saisonziel für den 30-Jährigen.

Neuschnee sorgt für Probleme
"Die Piste ist ziemlich weich, nur die Hälfte ist richtig gut fahrbar, der Rest noch nicht im Rennzustand. Es wartet noch viel Arbeit auf die Veranstalter", lautete das Resümee von Kröll. Fast ein halber Meter Neuschnee in den vergangenen Tagen habe eben seine Spuren hinterlassen.

Franz, der seine bei der WM erlittene Knieblessur vollständig kuriert hat, freute sich als einer der wenigen über die weiße Pracht. "Mir taugt das für mein Knie, dass die Piste auf der weichen Seite ist, das ist optimal für den Wiedereinstieg", meinte der Kärntner.

Wetterkapriolen drohen
Aufgrund der schlechten Wetterprognosen - nur am Samstag soll es kurzfristig besser werden - und des schlechten Pistenzustands rechnen alle mit einer Abfahrt auf verkürzter Strecke. "Ich hätte nichts dagegen, wenn diese Abfahrt überhaupt nicht stattfindet und kommende Woche in Kvitfjell nachgetragen wird", betonte Kröll, der sich als aktueller Dritter noch eine "kleine Chance" auf die erfolgreiche Titelverteidigung im Abfahrts-Weltcup ausrechnet.

Vor den drei letzten Rennen der Saison beträgt sein Rückstand auf Paris, der Trainingssechster wurde, 56 Punkte. "Ich muss auf Fehler von Paris und Svindal hoffen. Wenn sie die machen, dann bin ich da", kündigte der 32-jährige Steirer an.

Kröll mit Saison zufrieden
"Die WM ist für mich abgehakt, es hat nur ein bisschen wehgetan, dass wir in den Speed-Bewerben als WM-Versager hingestellt worden sind. Ich habe mir nach dem vierten Platz nichts vorzuwerfen. Wenn man die Vorgeschichte dieser Saison kennt, muss man sagen, dass ich mit dem bisher Erreichten in diesem Winter sehr zufrieden bin", verwies Kröll auf seinen schweren Motocross-Unfall im Sommer, der ihn in der Vorbereitung auf die WM-Saison weit zurückgeworfen hatte.

Franz hoffte indes auf einen Aufwärtstrend zum Abschluss und erinnerte an seinen zweiten Platz in der Abfahrt am 24. November in Lake Louise: "Es ist viel passiert in dieser Saison - sowohl im Guten als auch im Schlechten. Ich will jetzt wieder dort anschließen, wo ich zu Saisonbeginn war."

Reichelt will Aufwärtstrend
Im Gegensatz zum 23-Jährigen hat Hannes Reichelt noch eine Chance auf die kleine Kristallkugel in der schnellsten Alpin-Disziplin, als Sechstem fehlen ihm 77 Punkte auf die Spitze. "Ich schaue, dass ich die ganze WM-Enttäuschung ins Gute drehen kann", erklärte der Salzburger, der allerdings mit einem Skidaumen an der rechten Hand zu kämpfen hat. "Mich hat's zuletzt im Training 'a bissl oft aufgehaut', deswegen tu' ich mir im Moment mit dem Händeschütteln schwer."

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