Snowboard-WM

ÖSV-Boarder holen Gold, Silber, Bronze

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Nach der Enttäuschung im Boarder-Cross schlug ÖSV beim Parallel-RTL zurück.

Die österreichische Snowboard-Elite hat am Mittwoch bei den Weltmeisterschaften in La Molina Erinnerungen an die erfolgreichen Titelkämpfe vor zwei Jahren in Südkorea aufkommen lassen. Nachdem es am Vortag im Cross keinen Top-8-Platz für die ÖSV-Equipe gegeben hatte, sicherten im Parallel-Riesentorlauf Benjamin Karl mit Gold, Claudia Riegler mit Silber und Doris Günther mit Bronze ihrem Verband einen kompletten Medaillensatz.

  Karl kurvte mit einer ungeheuren Selbstsicherheit zum Triumph. Als Dritter der Qualifikation ließ der Niederösterreicher ab dem Achtelfinale den Italiener Christoph Mick, den Salzburger Anton Unterkofler und den Italiener Roland Fischnaller über je zwei Läufe um weit mehr als eine Sekunde hinter sich, ehe er es im Titel-Duell mit dem slowenischen Qualifikationsschnellsten Rok Marguc zu tun bekam.

Goldene Handschuhe
Im ersten Lauf hatte der abermals mit goldenen Handschuhen angetretene Karl seinem Kontrahenten bereits 1,01 Sekunden abgenommen, das ließ sich das ÖSV-Ass nicht mehr nehmen. Damit hat der Weltcup-Gesamtsieger sein größtes Saisonziel erreicht, denn dieses Gold fehlte ihm noch. Vor zwei Jahren in Gangwon hatte sich der Sieger von zehn Weltcup-Rennen den Titel im Slalom geholt. Im vergangenen Winter ließ der nun 25-Jährige in Vancouver Olympia-Silber folgen.

   Die höchste Hürde von Riegler war wohl das Achtelfinale gegen Marion Kreiner. Das Österreicherinnen-Duell verlief auf hohem Niveau, ehe die Titelverteidigerin gegen ihre engere Salzburger Landsfrau um 0,15 Sekunden das Nachsehen hatte. Danach kam die 37-jährige Riegler im Routinier-Vergleich mit der 38-jährigen Französin Nathalie Desmares sowie gegen die deutsche Jung-Mutter Amelie Kober weiter.

Aufholjagd
Im Finale gegen die Russin Alena Sawarsina hatte die Flachauerin zunächst einen 1,5-Sekunden-Penalty ausgefasst, im zweiten Lauf wurde ihre Aufholjagd von einem Sturz beendet. Die Freude von Riegler über ihre erste WM-Medaille war dennoch riesengroß, nachdem sie bisher drei fünfte WM-Ränge erreicht hatte. Die 36-jährige, nach dem vergangenen Winter zurückgetretene Manuela Riegler erlebte den Coup ihrer Schwester als ORF-Co-Kommentatorin mit.

   Für Günther war Rang drei ein verdienter Lohn gegen Ende ihrer Karriere, die Salzburgerin will mit Ende der Saison ihre Laufbahn beschließen. Die Russin Swetlana Boldikowa und die Deutsche Selina Jörg schaltete die 32-Jährige jeweils nach 1,5-Sekunden-Guthaben aus dem Hinlauf aus, Sawarsina unterlag sie jedoch um 1,44 Sekunden. Schließlich ließ sie Kober im Duell um die Medaille nach einem 15/100-Rückstand um 4/100 hinter sich.

 Negative Überraschung

Von den übrigen Österreichern schaffte es niemand ins Viertelfinale. Bei den Herren scheiterte Manuel Veith im Achtelfinale an Marguc, Unterkofler hatte vor seinem Out gegen Karl immerhin gegen den italienischen Bad-Gastein-Zweiten Aaron March die Oberhand behalten. Negative Überraschung war das Ausscheiden des Gesamtweltcup-Zweiten Andreas Prommegger bereits in der Qualifikation gewesen.

   Bei den Damen waren alle angetretenen Österreicherinnen in die K.o.-Phase gelangt. Die von einer Krankheit geschwächt gewesene Kärntnerin Ina Meschik unterlag im Achtelfinale der Schweizerin Fränzi Maegert-Kohli, die Burgenländerin Julia Dujmovits hatte gegen Desmares das Nachsehen. Die russische Weltcup-Führende bzw. Bad-Gastein-Siegerin Jekaterina Tudegeschewa blieb im Viertelfinale gegen Kober auf der Strecke.

   Nach den erfolgreichen Riesentorläufen fehlen den Österreichern "nur noch" zweimal Gold und eine Silbermedaille auf die Rekordausbeute von Gangwon 2009, als es mit dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze zu Platz eins im Medaillenspiegel gereicht hatte. In La Molina sind noch Medaillengewinne im Parallel-Slalom (Freitag) und im Slopestyle (Samstag) möglich, in der Halfpipe (Donnerstag) schieden am Mittwoch Pia Meusburger und Clemens Schattschneider in der Qualifikation aus.


 

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